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Niedersachsen & Bremen Fast jeder vierte Tourismusbetrieb sieht Klimawandel positiv

Nicht alle fürchten den Klimawandel: Niedersachsens Tourismusbranche sieht darin längst nicht nur eine Bedrohung, sondern auch neue Möglichkeiten, zeigt eine Umfrage der Industrie- und Handelskammern.

Hannover (dpa/lni) - Mehr Hitzetage, häufiger Starkregen, weniger Schnee im Harz: Nach Einschätzung der Industrie- und Handelskammern Niedersachsen (IHKN) verändert der Klimawandel den Tourismus im Land. Doch viele Tourismusbetriebe sehen die Entwicklung nicht nur mit Sorge. Einer Umfrage unter rund 450 Unternehmen zufolge rechnen fast ebenso viele mit eher positiven wie mit eher negativen Folgen.

Demnach erwarten 24,5 Prozent der Befragten Nachteile, 23,6 Prozent hingegen Vorteile – etwa längere Saisons durch angenehmere Temperaturen in Frühjahr und Herbst oder neue Gästegruppen. 20,4 Prozent sehen bislang keine Auswirkungen, 31,4 Prozent gaben keine Einschätzung ab. Fast die Hälfte der Unternehmen hält das Thema bereits für relevant, vor allem in der Lüneburger Heide und auf den Ostfriesischen Inseln.

"Die Bereitschaft ist da, aber die Mittel fehlen"

Etwa ein Drittel der Betriebe hat schon Maßnahmen zur Klimaanpassung umgesetzt, meist bauliche Veränderungen wie Isolierung, Verschattung oder das Installieren von Klimaanlagen. Die größte Hürde sind laut IHKN die Kosten: Fast 80 Prozent der Befragten nennen sie als Haupthindernis, gefolgt von Bürokratie und Personalmangel.

Die IHKN fordert gezielte Förderprogramme, vereinfachte Genehmigungen und regionale Beratungsangebote, um Tourismusbetriebe bei der Anpassung zu unterstützen. "Die Bereitschaft ist da, aber die Mittel fehlen", sagte IHKN-Hauptgeschäftsführerin Monika Scherf. Durch frühzeitige und gezielte Investitionen könnten Schäden vermieden und Folgekosten verringert werden.

Quelle: dpa

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