Nordrhein-Westfalen Aussage im Mordprozess: Angeklagter berichtet von Angriff
27.10.2025, 16:44 Uhr
Weil er mehrfach auf seine Ehefrau einstach, steht ein 45-Jähriger wegen Mordes vor Gericht. Er räumt die Tat ein - erzählt aber eine ganz andere Version der Tatnacht als die Ermittler.
Bielefeld (dpa/lnw) - In einem Mordprozess um den Tod seiner Ehefrau hat der Angeklagte am Landgericht Bielefeld behauptet, er sei als Erster angegriffen worden. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 45-Jährigen aus dem ostwestfälischen Espelkamp vor, seine Ehefrau im Schlaf mit einem Küchenmesser erstochen zu haben. In einer Erklärung über seinen Verteidiger räumte der in Syrien geborene Deutsche nun die Tat in der Nacht auf den 19. April ein.
Allerdings gab er an, dass er selbst in der Nacht durch einen Schlag auf den Bauch und brennende Schmerzen aufgewacht sei. In seinem Bauch habe ein Messer gesteckt, welches er herausgezogen habe. Dann habe er sofort auf seine Frau eingestochen, ließ er weiter erklären.
Frau mit 32 Messerstichen getötet
Danach habe er sich selbst weitere leichte Verletzungen zugefügt und dann das Bewusstsein verloren. Als er wieder aufwachte, habe er die Polizei gerufen. Vorausgegangen war nach seinen Schilderungen ein Streit mit der Ehefrau über eine anstehende Reise zu Verwandten in die Niederlande.
Die 43-jährige Frau war mit 32 Stichen in den Oberkörper getötet worden. Nachdem der Angeklagte die Polizei verständigt hatte, fanden ihn die eintreffenden Rettungskräfte ihn mit einer schweren Bauchverletzung neben seiner toten Frau im Bett.
Die Staatsanwaltschaft geht nach ihren Ermittlungen zum Motiv davon aus, dass der Angeklagte nicht hinnehmen wollte, dass seine Frau Kontakt zu Verwandten und Freunden hält. Die schwere Bauchwunde hatten die Ermittler bislang mit einem Suizidversuch des Angeklagten erklärt.
Quelle: dpa