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Nordrhein-Westfalen NRW verzeichnet erneut weniger Arbeitslose

Die Arbeitslosigkeit geht zurück, aber die Lage bleibt angespannt - auch auf dem Ausbildungsmarkt. Erstmals seit 2014 liegt die Zahl der gemeldeten betrieblichen Ausbildungsplätze unter 100.000.

Düsseldorf (dpa/lnw) - Die Zahl der Arbeitslosen in Nordrhein-Westfalen ist im Oktober im Vergleich zum September um knapp 6.700 auf rund 775.500 Menschen gesunken. Die Arbeitslosenquote sei um 0,1 Prozentpunkte auf 7,7 Prozent zurückgegangen, teilte die Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit in Düsseldorf mit. Vor einem Jahr lag die Quote bei 7,5 Prozent. Die Bundesagentur griff für die Statistik auf Datenmaterial zurück, das bis zum 14. Oktober vorlag.

Regionalchef Roland Schüßler sieht eine für diese Jahreszeit typische Entwicklung: "Positiv ist, dass wir auf den stärksten Rückgang der Arbeitslosigkeit in einem Oktober seit 2021 zurückblicken." 

Die Lage auf dem Arbeitsmarkt bleibt dennoch schwierig. "Das letzte Mal, dass in NRW im Herbst mehr Menschen arbeitslos waren, war 2009", sagte Schüßler. Es werde dauern, das nach drei Jahren schwacher Konjunktur erreichte Niveau zu senken. Die Nachfrage nach Arbeitskräften war auch im Oktober niedrig. Viele Arbeitgeber verzichten aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheit auf Neueinstellungen.

Stärkerer Rückgang bei Jüngeren

Besonders gefragt waren zuletzt ausgebildete Nachwuchsfachkräfte. Die Zahl arbeitslos gemeldeter junger Menschen unter 25 Jahren sank um 3,9 Prozent. 

Die wirtschaftliche Situation wirkt sich jedoch auch auf den Ausbildungsmarkt aus. Ausgebildete Fachkräfte werden zwar dringend gesucht, gleichzeitig gibt es jedoch weniger Ausbildungsangebote. 

"Zum ersten Mal seit 2014 ist die Zahl der gemeldeten betrieblichen Ausbildungsplätze unter 100.000 geblieben." Zum dritten Mal in Folge seien weniger betriebliche Plätze gemeldet worden als im Vorjahr.

Große regionale Unterschiede

Schüßler sieht jedoch auch positive Entwicklungen. "Das Interesse an einer betrieblichen Berufsausbildung ist heute bei Jugendlichen wieder sehr hoch - das war nicht immer so." Die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber stieg um 3 Prozent auf gut 108.900. Die Zahl der unbesetzt gebliebenen Stellen liegt bei knapp 10.000 - deutlich unter dem Vorjahreswert.

Auf dem Ausbildungsmarkt zeigen sich große regionale Unterschiede. In Olpe kamen in diesem Jahr auf 100 betriebliche Ausbildungsstellen gerade einmal 44 Bewerber, in Leverkusen waren es dagegen 183.

Quelle: dpa

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