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Nordrhein-Westfalen Prozess um Tierquälerei auf Schlachthof

Tiere sollen bei Schlachtungen in einem Betrieb in Hürth bei Köln nicht sachgerecht betäubt worden sein und deshalb unnötiges Leid erlitten haben. Ein Mitarbeiter steht nun vor Gericht.

Köln (dpa/lnw) - Vor dem Kölner Amtsgericht hat ein Prozess gegen einen 32-Jährigen wegen Tierquälerei in einem Schlachthof begonnen. Der Angeklagte und drei weitere Beschuldigte sollen als Mitarbeiter des Betriebs Tieren unnötig "Schmerzen und Leiden" zugefügt haben. Laut Anklage sollen sie Rinder, Schafe und Ziegen bei der Schlachtung nicht sachgemäß betäubt haben. 

So hätten die Tiere in zahlreichen Fällen "noch minutenlange Schmerzen" erlitten und sich bewegt, nachdem ihnen die Kehlen durchgeschnitten worden waren. Auch wenn die mangelhafte Betäubung bemerkt worden sei, seien keine Anpassungen vorgenommen worden. "Sie standen dem Empfinden der Tiere gefühllos gegenüber", sagte die Staatsanwältin bei der Anklageverlesung.

Tiere litten minutenlange Schmerzen 

Unmittelbar danach wurde der Prozess vertagt. Der Verteidiger des 32-Jährigen hatte gerügt, dass seinem Mandanten die Anklage bis zum Verhandlungsbeginn nicht in bulgarischer Sprache vorgelegen habe. Das Gericht stimmte der Aussetzung zu, einen neuen Termin gibt es noch nicht. Das Verfahren gegen die anderen drei Beschuldigten war zuvor kurzfristig abgetrennt worden. 

Aufgedeckt worden waren die Missstände in dem Schlachthof in Hürth bei Köln von Mitgliedern einer Tierschutzorganisation. Sie hatten die grausamen Schlachtungen heimlich gefilmt. Nach Bekanntwerden der Aufnahmen hatte das Veterinäramt des Rhein-Erft-Kreises den Betrieb geschlossen. 

Zum Prozessbeginn am Freitag versammelten sich vor dem Kölner Gerichtsgebäude rund 40 Tierschützer unter dem Motto "Tierquälerei bestrafen" zu einer Kundgebung.

Quelle: dpa

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