Rheinland-Pfalz & Saarland Einsatz für Katzenschutz: "Catmobil"-Tour endet in Mainz
07.11.2025, 14:40 Uhr
Fünf Tage lang war der Deutsche Tierschutzbund mit dem "Catmobil" unterwegs in Rheinland-Pfalz. Die Idee: Das Leid von Straßenkatzen sichtbar machen. Wie Tierschützer die Situation verbessern wollen.
Mainz (dpa/lrs) - Mit einem letzten Stopp in Mainz ist am Freitag die erste Tour des "Catmobils" durch Rheinland-Pfalz zu Ende gegangen. Ein Auto mit übergroßer Katze auf dem Dach, das rundherum mit Fotos von Straßenkatzen beklebt ist. Fünf Tage lang war der Deutsche Tierschutzbund mit dem auffälligen Fahrzeug unterwegs, informierte über Streuner und warb für eine landesweite Kastrationspflicht.
Straßenkatzen sollen sichtbar gemacht werden
Die Situation der Straßenkatzen im Land ist laut Anna-Lena Busch, Vorsitzende des rheinland-pfälzischen Landesverbands, ein immer größer werdendes Problem. "Wir haben das Gefühl, es wird von Jahr zu Jahr schlimmer", sagte Busch der Deutschen Presse-Agentur. Bundesweit geht der Deutsche Tierschutzbund von mehreren Millionen Streunern aus. Die meisten sind demnach unterernährt, krank und sterben oft schon nach wenigen Monaten.
Das Leid der Straßenkatzen bleibe größtenteils unbemerkt, sagte sie. Mit dem "Catmobil" soll sich das ändern. "Wir möchten sie sichtbar machen und über die Situation informieren." Auch in Zukunft will die Vorsitzende das Fahrzeug für den Katzenschutz in Rheinland-Pfalz nutzen.
Flickenteppich kommunaler Verordnungen in Rheinland-Pfalz
Seit Jahren fordert der Landesverband zudem ein flächendeckendes Kastrationsgebot sowie die Kennzeichnung und Registrierung von Freigängern. Busch betonte, dass eine landesweite Regelung entscheidend sei, um das Problem wirksam anzugehen.
Derzeit gebe es in Rheinland-Pfalz einen Flickenteppich an kommunalen Verordnungen. Wenn manche Städte und Gemeinden Kastrationspflichten einführen, andere aber nicht, werde das Problem lediglich verlagert, "die Katze macht ja nicht vor Gemeindegrenzen halt", sagte die Vorsitzende.
Eine landesweite Regelung gibt es bisher allerdings nur in Berlin. In Rheinland-Pfalz war ein entsprechender Antrag zuletzt vor rund einem Jahr von der Ampel-Regierung abgelehnt worden.
Kommunen fürchten Kosten und Aufwand
Damit liegt die Entscheidung für eine Katzenschutzverordnung nach wie vor bei den Kommunen. 44 von ihnen haben eine solche Verordnung in Rheinland-Pfalz bisher erlassen. Laut Busch befürchten viele andere, dass die Umsetzung aufwendig und mit hohen Kosten verbunden sein könnte.
Bisherige Erfahrungen von Kommunen mit Katzenschutzverordnungen bestätigen diese Sorgen jedoch nicht, sagte Busch. "Das könnte die Tierheime ungemein entlasten. Und das ist es, was wir brauchen."
Quelle: dpa