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Thüringen SPD: Viele Beschäftigte nicht nach Tarif bezahlt

(Foto: Arno Burgi/dpa-Zentralbild/dpa)

Zu wenige Arbeitgeber bezahlen nach Tarif - sagt die SPD-Fraktion. Sie sagt Betriebsräten ihre Unterstützung zu.

Erfurt (dpa/th) - Der Anteil der Beschäftigten, die in Thüringen Tariflöhne erhalten, ist geringer als in vielen anderen Bundesländern. Er liege bei 45 Prozent, bundesweit betrage der Anteil 49 Prozent, erklärte der SPD-Landtagsabgeordnete Moritz Kalthoff in Erfurt. Der Anteil müsse auch in Thüringen steigen, damit die Lohnlücke vor allem zu den westdeutschen Bundesländern nicht weiter steige. Sie liege derzeit bei brutto mehr als 13.000 Euro pro Jahr bei Vollzeitbeschäftigten. 

"Wir brauchen deshalb stärkere Anreize für Unternehmen, Tarifverträge abzuschließen, und politische Unterstützung für Betriebsräte und Gewerkschaften", so der Arbeitsmarktpolitiker der SPD. Mit dem Thema solle man sich am Mittwoch auch in einer aktuellen Stunde beschäftigen, die seine Fraktion beantragt habe. 

Einstiegsgehälter sind für Jugendliche zu niedrig

Dramatisch ist aus Sicht von Kalthoff, dass junge Leute in Thüringen bereits mit einem geringeren Einstiegsgehalt als Altersgefährten im Westen ins Berufsleben starten. "Das schmälert Perspektiven, trägt zur Abwanderung bei und schwächt unsere wirtschaftliche Basis. Wer will, dass Thüringen für Fachkräfte attraktiv bleibt, muss faire Bezahlung sichern."

Der DGB Hessen-Thüringen warnte angesichts der Diskussion um Reformen des Sozialstaats und der sich verschlechternden Situation auf dem Arbeitsmarkt vor einseitigen Belastungen zulasten von Beschäftigten und Erwerbslosen. Notwendig sei eine gerechtere Verteilung der Lasten. Das bedeute, "starke Schultern müssen mehr tragen", so der DGB-Bezirksvorsitzende Michael Rudolph. Viele Beschäftigte in Industrie und Dienstleistungsbereichen würden angesichts von Transformation, Krisen und Umstrukturierungen um ihre Jobs bangen.

Quelle: dpa

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