Höhere Preise, mehr Züge Änderungen bei Bahn zum Fahrplanwechsel
09.12.2016, 10:58 Uhr
Zum 11. Dezember gibt es für Bahnkunden einige Veränderungen: Dann tritt der neue Fahrplan in Kraft.
(Foto: picture alliance / dpa)
Mit dem Fahrplanwechsel am Sonntag müssen sich Bahn-Kunden auf einige Änderungen einstellen. Die Preise steigen, der Fernverkehr wird anders getaktet. Zudem werden die Nachtzüge eingestellt, aber von einem anderen Betreiber teils übernommen.
Auf Bahnfahrer kommen in den nächsten Tagen einige Neuerungen zu: Mit dem Fahrplanwechsel am Sonntag bietet die Deutsche Bahn im Fernverkehr einige zusätzliche Verbindungen an, erhöht aber auch die Preise. Zugleich stellt das Unternehmen seine klassischen Nachtzüge mit Schlaf- und Liegewagen ein. Stattdessen bieten die Österreichischen Bundesbahnen acht Nachtzugverbindungen in Deutschland an, etwa halb so viele wie bisher die Deutsche Bahn. Zuvor gab es von vielen Nachtzugfans große Proteste.
Bei der Taktung von Fernverkehrszügen gibt es ein paar Veränderungen: Zwischen Frankfurt am Main, Köln und Brüssel fahren ab 11. Dezember zwei zusätzliche ICE-Paare täglich am Morgen und am Nachmittag, freitags und sonntags soll in der Mittagszeit ein Zugpaar hinzukommen. Zwischen Frankfurt, Köln und Amsterdam werde das Angebot ebenfalls verbessert, teilte die Bahn mit. Auch abseits großer Städte wird es vor allem frühmorgens, abends und zum Wochenende zusätzliche Verbindungen geben. Die Reise von München nach Kiel etwa soll einmal täglich ohne Umstieg möglich sein.
Wie bereits angekündigt, werden zwischen Dresden und Köln weitgehend doppelstöckige IC-Züge rollen. Deren Einsatz war wegen diverser Mängel um rund zehn Monate verschoben worden. Statt Schlafwagen bietet die Bahn Reisenden nun in jeder Nacht acht gewöhnliche IC- und ICE-Fahrten an. Neu ist etwa eine nächtliche IC-Direktverbindung von Bremen, Osnabrück und Münster nach Freiburg und Basel. Auch zwischen Köln und Berlin werden täglich nächtliche Intercity-Züge fahren.
Kunden müssen höhere Preise zahlen
Auch auf Preisänderungen sollten sich Bahnfahrer einstellen: Kunden zahlen durchschnittlich 1,3 Prozent mehr für ihr Ticket im ICE oder Intercity. In den Verkehrverbünden steigen die Preise unterschiedlich stark, von 0,6 Prozent in Berlin-Brandenburg bis 2,9 Prozent in München. Wer über die Grenzen von Verkehrsverbünden hinaus in Regio-Zügen unterwegs ist, muss im Durchschnitt 1,9 Prozent mehr ausgeben.
Besonders betroffen sind Fernpendler, Viel- und Spontanfahrer: Streckenzeitkarten kosten durchschnittlich 3,9 Prozent mehr, die Bahncard 100 - ein Pauschalpreis für alle Strecken - 2,5 Prozent, der Flexpreis 1,9 Prozent. Bis Ende 2017 testet die Bahn bundesweit einen Flexpreis (früher: Normalpreis), der für dieselbe Strecke tageweise schwankt. Die Fahrt von Frankfurt nach München etwa kostet dann abhängig von der Nachfrage am jeweiligen Tag 100, 103 oder 106 Euro.
Trotz der Preissteigerungen gibt es für Reisende im neuen Jahr gute Nachrichten: Mit Beginn 2017 wird es WLAN in allen ICEs der Deutschen Bahn geben. Der Service soll auch in der zweiten Klasse kostenlos sein, das Datenvolumen ist allerdings nur in der ersten Klasse unbegrenzt.
Quelle: ntv.de, sgu/dpa