Reise

Neue Art des Zusammenlebens Bauhaus prägte Kibbuz-Bewegung

"Meonot Ovdim": Arbeiterwohnungen des Architekten Arieh Sharon in Tel Aviv, erbaut in den 1930er Jahren.

"Meonot Ovdim": Arbeiterwohnungen des Architekten Arieh Sharon in Tel Aviv, erbaut in den 1930er Jahren.

(Foto: Wikipedia/Ariel Aloni)

Das Bauhaus in Dessau ist an sich schon einen Besuch wert. Zusätzlich zu seiner Dauerausstellung bietet es ständig neue spannende Schauen. Nun wird in einer Ausstellung die interessante Verbindung der Kibbuz-Bewegung in Israel und Palästina mit dem Bauhaus vorgestellt.

Die Stiftung Bauhaus Dessau widmet sich in einer Ausstellung dem Einfluss des Bauhauses auf die Kibbuz-Bewegung. Anhand von Fotos, Entwürfen und persönlichen Dokumenten wird gezeigt, wie ehemalige Bauhaus-Mitglieder auf die Kibbuz-Architektur in Israel einwirkten.

Die Kibbuzim sind vor rund 100 Jahren gegründete Siedlungsformen. Wie auch das Bauhaus befassten sich deren Bewohner mit einer neuen Art des Zusammenlebens. Die Ausstellung mit dem Titel "Kibbuz und Bauhaus - Pioniere des Kollektivs" wurde am Abend des 24. November eröffnet. Sie ist bis zum 9. April 2012 täglich von 10 bis 18 Uhr zu sehen.

Enge Verflechtung

Bauhaus und Kibbuz-Bewegung sind geschichtlich eng miteinander verflochten. Viele der wichtigen Kibbuz-Planer und -Pädagogen kamen aus Europa. Junge Bauhäusler brachten auf Reisen die Formsprache des Bauhauses nach Palästina. Beeindruckt von diesen Ideen gingen daraufhin angehende Architekten wie Shmuel Mestechkin und Arieh Sharon nach Dessau in die Lehre - später entwarfen sie in Israel Kibbuzim nach Bauhaus-Vorbild. Noch heute sind Kibbuzim aktuelle Modelle des gemeinschaftlichen Lebens.

Die Ausstellung "gibt Einblick in den Zeitgeist der Moderne, in die Ideen und Bewegungen, die der Gründung des Bauhauses und der Entwicklung des Kibbuzwesens vorausgingen und diese begleiteten", so das Bauhaus Dessau. Persönliche Dokumente und Fotos zeigen die Migrationspfade der einflussreichsten Kibbuz-Planer.

Die Ausstellung ist eine Kooperation der Stiftung Bauhaus Dessau mit der Bezalel-Academy of Art and Design, Jerusalem, und dem Museum of Art, Ein Harod, Israel, unter Schirmherrschaft von Kulturstaatsminister Bernd Neumann und des israelischen Botschafters in Deutschland, Yoram Ben-Zeev.

Quelle: ntv.de, abe/dpa

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