Prügeleien, Müll, Besäufnisse Mallorquiner leiden unter Touristen
29.07.2017, 19:37 Uhr
Betrunkene und gewaltbereite Touristen sorgen auf der spanischen Insel Mallorca für immer mehr Probleme.
(Foto: dpa)
Auf Mallorca bringen mehr Urlauber inzwischen keinen Vorteil mehr für die Einheimischen. Sie leiden unter Müll, Lärm und steigenden Wohnungspreisen. Eine Bürgerinitiative zeigt ihre Wut nun ganz offensichtlich und schließt symbolisch das Tourismusministerium.
Eine Bürgerinitiative Mallorcas hat gegen den Massentourismus auf der spanischen Urlaubsinsel protestiert. Mitglieder der Organisation "Ciutat per qui l'habita" (Die Stadt für die Bewohner) sperrten in Palma symbolisch das Tourismusministerium der Balearen. Sie klebten Zettel mit der Aufschrift "geschlossen" an die Eingangstür des Gebäudes.
Eine Sprecherin der Vereinigung las eine Botschaft vor und kritisierte dabei unter anderem die Vermietung von Ferienwohnungen in Mehrfamilienhäusern, die das Angebot für die Einheimischen reduziere und die Immobilienpreise nach oben treibe. Die Wirtschaft sei für die Regierenden wichtiger als das Recht auf eine Wohnung, hieß es.
Die Probleme des Tourismus und die rapide wachsenden Besucherzahlen lösen auf Mallorca immer mehr Kritik aus. Palmas Bürgermeister Antoni Noguera hatte Anfang des Monats nach mehreren Prügeleien zwischen Touristen unter anderem aus Deutschland sowie anderen Zwischenfällen gesagt, man wolle keine Besucher, die "durch Besäufnisse und Schlägereien" Probleme bereiten.
Am Freitag machte die Chefin der städtischen Reinigungsfirma von Palma (Emaya), Neus Truyol, den Tourismus für die wachsenden Müllmengen mitverantwortlich. Sie wies darauf hin, dass in besonders stark von Touristen aufgesuchten Vierteln der Müll zweimal am Tag eingesammelt werden müsse. In den vergangenen Tagen waren in Palma zudem zum wiederholten Mal Graffitis aufgetaucht, die die Ferienvermietung von Privatwohnungen kritisierten.
Quelle: ntv.de, vck/dpa