Reise

Flugsteuer wird durchgereicht Nur Passagiere zahlen drauf

Die von der Regierungskoalition beschlossene Luftverkehrsabgabe für Abflüge ab 1. Januar 2011 werden wohl allein die Fluggäste zahlen müssen: bei einer Umfrage in der Reiseindustrie ergab sich, dass die Fluggesellschaften die Gebühr direkt und vollständig an die Kunden weitergeben werden.

Ab 1. Januar 2011 werden je nach Entfernung 8, 25 oder 45 Euro Aufschlag fällig.

Ab 1. Januar 2011 werden je nach Entfernung 8, 25 oder 45 Euro Aufschlag fällig.

Die von der Bundesregierung beschlossene Luftverkehrsabgabe müssen nach Einschätzung der Reisebranche in vollem Umfang die Passagiere tragen. In einer am Sonntag veröffentlichten Umfrage unter 251 Entscheidern der deutschen Reiseindustrie waren 96 Prozent der Befragten der Meinung, dass die Fluggesellschaften die neuen Abgaben direkt und in vollem Umfang an ihre Kunden durchreichen werden.

Uneins sind die Manager bei der Frage, ob die Steuer zu einer Abwanderung deutscher Flugpassagiere auf grenznahe Flughäfen im Ausland führen wird. 48 Prozent der Befragten sieht diese Gefahr, 52 Prozent nicht. Dagegen stimmen die Manager darin überein, dass es zum Alleingang Deutschlands eine bessere Lösung gegeben hätte: Für 85 Prozent aller Befragten wäre eine EU-weite Luftverkehrsabgabe eine vernünftige Alternative gewesen.

Mit der Einführung einer Abgabe im nationalen Alleingang füge die Bundesregierung der Luftfahrt- und Reiseindustrie nachhaltigen Schaden zu, sagte das Präsidiumsmitglied des Travel Industry Clubs, Adrian von Dörnberg. "Am Ende ist es der einzelne Fluggast, der die Zeche zu zahlen hat."

Eine Milliarde Euro Einnahmen erhofft

Nach dem Beschluss der schwarz-gelben Koalition werden für Abflüge ab 1. Januar 2011 je nach Entfernung 8, 25 oder 45 Euro Steueraufschlag fällig. Die Bundesregierung will dadurch jährlich eine Milliarde Euro einnehmen. Fluggesellschaften wie Air Berlin hatten bereits angekündigt, die neue Steuer an die Fluggäste weiterzureichen. Die Lufthansa geht indes nicht davon aus, dass die Abgabe eins zu eins auf die Ticketpreise aufgeschlagen werden kann. Dafür sei der Wettbewerb zu hart, hieß es in Frankfurt.

Die Umfrage hat das auf Touristik spezialisierte Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Trendscope im Auftrag des Travel Industry Clubs in der ersten Septemberwoche durchgeführt. Der Travel Industry Club ist ein von Verbänden unabhängiges Entscheidernetzwerk von Führungskräften der Reiseindustrie mit nach eigenen Angaben derzeit etwa 520 Mitgliedern.

Quelle: ntv.de, dpa

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