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Apple-Tracker auf Dauer gut? AirTags im Test: Überraschendes Ergebnis für den Tracker-Bestseller

Die Auswertung eines Langzeittests verrät mehr zur Qualität des Apple AirTag.

Die Auswertung eines Langzeittests verrät mehr zur Qualität des Apple AirTag.

(Foto: Apple)

Wie gut sind Bluetooth-Tracker im Alltag wirklich? Ein Langzeittest zeigt, was der Apple AirTag kann – und wo es überraschend schwächelt. Alternativen für Android-Nutzer gibt es ebenfalls.

Bluetooth-Tracker gelten als praktische Alltagshelfer – besonders, wenn Schlüssel, Geldbörse oder Gepäck häufiger verlegt werden. Apple hat mit dem AirTag einen kompakten, minimalistischen Tracker im Programm, der nahtlos ins hauseigene Ökosystem eingebunden ist. Doch wie schlägt sich der Bestseller im Alltag und vor allem auf lange Sicht?

Die Redaktion von Computer Bild hat den Apple AirTag einem ausgiebigen Langzeittest unterzogen – mit einem teils überraschenden Fazit. Über einen längeren Zeitraum wurde das Gerät regelmäßig genutzt, sowohl zu Hause als auch unterwegs. Das Ergebnis zeigt: Der AirTag hat starke Seiten, offenbart aber auch einige Schwächen.

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Hinweis: Die Preise sind volatil und die Händler passen bisweilen auch die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) an. Sollten sich die Preise von den hier angegebenen unterscheiden, haben die Händler sie nach Veröffentlichung des Artikels geändert.

Alltagstauglichkeit auf Apple-Niveau

Apple-typisch punktet der AirTag mit einer guten Nutzererfahrung – vorausgesetzt, es kommt ein iPhone zum Einsatz. Die Einrichtung erfolgt automatisch, die Benutzeroberfläche ist intuitiv, und das Gerät fügt sich nahtlos in das bestehende Apple-Ökosystem ein.

Stärken des Apple AirTag im Detail:

  • Einfache Inbetriebnahme: Der AirTag wird lediglich in die Nähe eines iPhones gehalten – der Rest läuft fast automatisch. Benutzer müssen kaum Einstellungen vornehmen.
  • Ultra-Breitband-Technologie (UWB): Bei Nutzung eines iPhone 11 oder neuer lässt sich der AirTag zentimetergenau orten. Die Funktion „In der Nähe suchen“ führt Nutzer präzise bis zum Ziel – mit Richtungspfeilen, Entfernungsangabe und Vibration.
  • „Wo ist?“-Netzwerk: Verlorene Gegenstände lassen sich sogar dann finden, wenn sich das iPhone nicht in der Nähe befindet. Millionen Apple-Geräte weltweit können anonym Signale weiterleiten – eine Besonderheit, die herstellerübergreifend ihresgleichen sucht.
  • Lange Batterielaufzeit: Die Knopfzellenbatterie hält in der Praxis laut Computer Bild über ein Jahr. Der Austausch ist – hat man den Dreh einmal raus – unkompliziert und erfordert kein Spezialwerkzeug.
  • Kompaktes, robustes Design: Der AirTag ist nach IP67 gegen Staub und Wasser geschützt. Regen, Nässe oder sogar ein kurzes Bad dürfte er deshalb problemlos überstehen.
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Die Kehrseite: Schwächen und Kritikpunkte

Trotz der beeindruckenden Ortungsleistung des Apple AirTag gibt es auch ein paar Nachteile.

Kritikpunkte aus dem Langzeittest:

  • Zusätzliches Zubehör notwendig: Der Tracker hat keine Öse oder Befestigungsmöglichkeit. Für Schlüssel oder Taschen ist stets ein Extra-Halter notwendig – ein Geschäftsmodell, das Apple durch eigene Accessoires gezielt ausschöpft.
  • Sicherheitsbedenken beim Tracking: Die Möglichkeit, AirTags zur unbemerkten Überwachung von Personen zu missbrauchen, wurde nach Marktstart vielfach kritisiert. Apple hat daraufhin reagiert – etwa mit Warntönen und Benachrichtigungen für ungewollt mitgeführte AirTags. Dies soll als Stalking-Schutz dienen. Aufgrund verbraucherunfreundlicher bis hin zu unwirksamen Klauseln in den AGB gibt es von Computer Bild in dieser Kategorie trotzdem nur die Note 4 – wodurch auch die Gesamtnote leidet (2,9 - "befriedigend").
  • Geringe Kratzfestigkeit: Trotz hochwertiger Metalloptik bewies sich der Apple-Tracker im Langzeittest als nicht kratzfest und trug Schrammen davon.

Als weiterer Nachteil könnte der hohe Preis genannt werden – beim Hersteller selbst kostet der einzelne Tracker rund 40 Euro. Das kleine Ortungsgerät gibt es aber oft anderswo deutlich günstiger, sodass hier im Vergleich zu manchen AirTag-Alternativen kein großer Unterschied besteht. Noch mehr lässt sich umgerechnet beim Kauf mehrerer Tracker sparen.

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AirTags und Android: Langsam öffnet sich das System

Lange Zeit galt: Wer kein iPhone besitzt, hat mit dem AirTag kaum etwas anzufangen. Die "Wo ist?"-App, das Rückgrat des AirTag-Systems, ist exklusiv Apple-Geräten vorbehalten. Android-Nutzer konnten AirTags weder koppeln noch aktiv orten. Inzwischen hat sich das geändert – zumindest teilweise.

Tracker-Erkennung mit Android: Neue Optionen

  • Tracker Detect: Über die App Tracker Detect, verfügbar im Google Play Store, können Android-Nutzer inzwischen fremde AirTags in ihrer Umgebung erkennen. Die Nutzung ist einfach: Nach Zustimmung zu Standort- und Bluetooth-Freigaben reicht ein Fingertipp auf "Scan", um nach AirTags zu suchen. Laut Apple muss der gesuchte AirTag dafür mindestens 15 Minuten vom zugehörigen iPhone getrennt sein – im Computer Bild-Test wurden jedoch bereits nach rund zehn Minuten erste Ergebnisse angezeigt.
  • AirGuard-App der TU Darmstadt: Eine Alternative zur Apple-App ist AirGuard. Sie erkennt nicht nur AirTags, sondern auch andere Apple-Geräte, sucht dauerhaft im Hintergrund und warnt bei verdächtigen Bewegungsmustern. Die App ist kostenlos, benötigt keine Registrierung und war in Tests besonders zuverlässig.
  • Google integriert eigenes Suchnetzwerk: Mittlerweile lassen sich Bluetooth-Tracker auch mit Android suchen – dank des Google-Suchsystems "Mein Gerät finden". Wenn ein AirTag mehrfach in der Nähe eines Android-Smartphones auftaucht, wird eine Benachrichtigung ausgelöst. In der Folge lässt sich die Route anzeigen, ein Tonsignal aktivieren und der Tracker deaktivieren.

Diese Entwicklungen sind ein Schritt in Richtung breitere Nutzbarkeit fernab des Apple-Ökosystems. Dennoch gilt: Wer selbst aktiv mit AirTags arbeiten und diese verwalten möchte, benötigt nach wie vor ein iPhone. Für alle anderen bieten sich verschiedene AirTag-Alternativen an.

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Alternativen zum Apple AirTag: Diese Tracker lohnen sich

Wer außerhalb des Apple-Kosmos nach einer brauchbaren Lösung sucht oder mehr Funktionsvielfalt möchte, sollte einen Blick auf die wichtigsten Konkurrenzprodukte werfen:

Samsung Galaxy SmartTag2

Vorteile:

  • Hohe Reichweite bei Geräten mit UWB (zum Beispiel Galaxy S21+ und neuer)
  • Kompaktes Design
  • Einbindung in SmartThings-App

Nachteile:

  • Ausschließlich mit Samsung-Geräten kompatibel

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Tile Pro (2022)

Vorteile:

  • Funktioniert mit iOS und Android
  • Laute Signalgebung
  • Robustes Design mit integrierter Schlüsselanhänger-Öse

Nachteile:

  • Kein UWB – Ortung nur über Bluetooth
  • Voller Funktionsumfang nur mit Abo (zum Beispiel für Standortverlauf)
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Chipolo ONE Point

Vorteile:

  • Integrierte laute Sirene (120 Dezibel – lauter als AirTag)
  • Große Befestigungsöse
  • Wasserfest (IPX5) und sehr kompakt

Nachteile:

  • Nur mit Android nutzbar (ab Version 9.0)
  • Kein UWB, geringere Reichweite
  • Kleinere Nutzer-Community, damit schwächeres Netzwerk

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Fazit: AirTag überzeugt – mit Apple-Fokus

Der Langzeittest von Computer Bild zeigt deutlich: Der Apple AirTag ist ein durchdachter, robuster und technisch überlegener Tracker – insbesondere für iOS-Nutzer. Die Kombination aus präziser Ortung, langlebiger Hardware und gigantischem "Wo ist?"-Netzwerk macht ihn zur besten Wahl im Apple-Universum. Einige Schwächen wie die fehlende Android-Unterstützung oder Sicherheitsbedenken hat Apple inzwischen teilweise adressiert. Dennoch bleibt die volle Kontrolle und komfortable Verwaltung weiterhin iOS-Nutzern vorbehalten – und auch die Nutzungsbedingungen des Herstellers werfen nach wie vor Fragen auf.

Wer weniger in der Apple-Welt unterwegs ist, findet in Tile, Chipolo oder Samsung zwar brauchbare AirTag-Alternativen – muss jedoch bei Netzwerkstärke, Ortungsgenauigkeit oder Komfort mitunter Abstriche machen.

Quelle: ntv.de

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