Welche Kapazität ist nötig? Balkonkraftwerk-Speicher: Die wichtigsten Antworten
23.10.2024, 10:14 Uhr
Ein Balkonkraftwerk-Speicher stellt die überschüssige Energie zur Verfügung, wenn sie gebraucht wird.
(Foto: Anker, istockphoto.com)
In einer Solarbank speichern Besitzer eines Balkonkraftwerks den selbstgenerierten Strom – das ist praktisch! Doch wie groß sollte so ein Speicher sein? Lohnt sich die Anschaffung überhaupt? Wir bringen Licht ins Dunkel.
Mit einer Mini-Solaranlage auf dem Balkon können Besitzer autark Strom erzeugen und verbrauchen. Wird die Energie nicht direkt genutzt, fließt sie allerdings ins öffentliche Stromnetz. Ein Stromspeicher für das Balkonkraftwerk schafft Abhilfe: Darin lässt sich der gewonnene Solarstrom effizient speichern und zu späterem Zeitpunkt nutzen. Das kann auf Dauer Stromkosten sparen und die Unabhängigkeit von Energieversorgern steigern. Nachfolgend klären wir die wichtigsten Fragen rund um Balkonkraftwerk-Speicher – und zeigen auf, wie Nutzer das Beste aus ihrer Mini-Solaranlage herausholen.
Ist ein Balkonkraftwerk-Speicher sinnvoll?
Den Strom zu speichern und dann zu nutzen, wenn er benötigt wird – das klingt erst einmal super. Allerdings kostet ein solcher Speicher mehrere Hundert Euro, sodass sich die Anschaffung in der Praxis nicht für jeden Balkonkraftwerkbesitzer tatsächlich rentiert. In zwei Fällen kann eine Solarbank die Kosten auf lange Sicht drücken:
- Wenn das Balkonkraftwerk über 800 Watt Peak (Wp) hat oder
- Wenn der Strom tagsüber nicht direkt genutzt werden kann.
Ins Stromnetz dürfen aktuell nämlich nur maximal 800 Watt fließen. Produziert ein Balkonkraftwerk mit einer höheren Wattpeak-Leistung an sonnigen Tagen mehr Strom, drosselt der Wechselrichter die eingespeiste Menge herunter und der Überschuss geht verloren. Wer ein besonders leistungsstarkes Balkonkraftwerk besitzt oder kaufen möchte, ist mit einem Stromspeicher also gut beraten.
Anbieter Kleines Kraftwerk beispielsweise kombiniert eine Balkon-Solaranlage mit 1.250 Wp mit der Anker Solarbank 2 Pro:
- Zwei Solarmodule mit jeweils 500 Wp
- Insgesamt bis zu 1.250 Wp durch bifaziale Rückseite
- Anker Solarbank 2 Pro mit 1,6 kWh Kapazität und integriertem Wechselrichter
- Passende Halterung gegen Aufpreis
Hinweis: Die Preise sind volatil und die Händler passen bisweilen auch die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) an. Sollten sich die Preise von den hier angegebenen unterscheiden, haben die Händler sie nach Veröffentlichung des Artikels geändert.
Erzeugt das Balkonkraftwerk unter optimalen Witterungsbedingungen also mehr als 800 Watt Strom, wird dieser in der Solarbank zwischengespeichert und ist dann je nach Bedarf verwendbar. Das ist auch der Fall, wenn der generierte Strom tagsüber nicht direkt verbraucht werden kann, beispielsweise aufgrund einer Bürotätigkeit.
Ebenfalls praktisch: Bei einem Stromausfall können Balkonkraftwerkbesitzer auf den gespeicherten Strom zurückgreifen und so den Ausfall überbrücken.
Lese-Tipps:
- Vorteile und Nachteile im Check: Balkonkraftwerk mit Speicher
- Balkonkraftwerk-Speicher nachrüsten: Das ist wichtig
- Förderung von Balkonkraftwerken: Wo winken Zuschüsse?
Wie groß sollte ein Speicher für ein Balkonkraftwerk sein?
Die benötigte Größe des Stromspeichers hängt maßgeblich vom Energieverbrauch des Haushalts und der Leistung der Solaranlage ab. Als Faustregel gilt, dass der Speicher den durchschnittlichen Tagesverbrauch an Strom decken sollte. Kleinere Haushalte kommen oft mit einem Speicher von zwei bis vier Kilowattstunden (kWh) Kapazität aus, während größere Haushalte möglicherweise eine Kapazität von fünf kWh oder mehr benötigen.
Um die passende Speichergröße zu finden, lohnt es sich also, vor der Anschaffung den eigenen Stromverbrauch für den Haushalt zu ermitteln. Am leichtesten geht das über das Ablesen des Stromzählers. Wer darauf keinen direkten Zugriff hat, beispielsweise in einer Mietwohnung, kann dafür einen Energieverbrauchsmesser an die Geräte anschließen.
Strom aus dem Balkonkraftwerk: Wie lange dauert es, bis der Speicher voll ist?
Die Dauer, bis ein Speicher voll geladen ist, hängt von mehreren Faktoren ab: von der Kapazität des Speichers, der Leistung der Solaranlage und der Sonneneinstrahlung. An einem sonnigen Tag kann ein durchschnittliches Balkonkraftwerk von etwa 800 Wp Leistung einen Speicher mit einer Kapazität von einer kWh theoretisch innerhalb von ein bis zwei Stunden aufladen.
In der Praxis kann das aufgrund von Bewölkung oder geringerer Sonneneinstrahlung entsprechend länger dauern. Zusätzlich wird ein gewisser Teil des erzeugten Stroms direkt für den Haushalt genutzt und fließt nicht in den Speicher. Das nimmt ebenfalls Einfluss auf die Ladezeit.
Wer bereits ein Balkonkraftwerk hat, rüstet es etwa mit der Anker Solix 2 Pro auf: Die Batterie kann bis zu 1,6 kWh Strom speichern. Wer mehr Kapazität benötigt, kann die Solarbank um bis zu fünf Zusatzakkus auf 9,6 kWh erweitern. Fachhändler Tink liefert den Stromspeicher mit einem Smart Meter, das den Stromverbrauch aus der Batterie aufzeichnet.
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Wie lange hält ein Stromspeicher mit einer Kapazität von einem Kilowatt?
Genau wie die Ladezeit lässt sich auch die Nutzungsdauer eines Stromspeichers nicht pauschalisieren, weil sie von der Haushaltsnachfrage und der entnommenen Energiemenge abhängt. Ein durchschnittlicher Zwei-Personen-Haushalt verbraucht rund drei bis fünf kWh pro Tag. Ein Ein-kWh-Speicher könnte somit etwa 20 bis 30 Prozent des Tagesbedarfs abdecken, wenn er zu Anfang voll geladen ist.
Balkon, Garage und Co.: Wo darf ein Stromspeicher stehen?
Stromspeicher wie der Hoymiles MS-A2 Mikro-Speicher, die für den Anschluss an ein Balkonkraftwerk konzipiert sind, sind in der Regel temperatur-, wasser- und witterungsfest. Sie können also bedenkenlos auf dem Balkon, der Terrasse oder im Garten installiert werden. Dennoch kann es nicht schaden, den Stromspeicher vor direkter Sonneneinstrahlung oder Regen zu schützen, etwa durch ein Überdach oder einen Schrank. Das kann zur Langlebigkeit beitragen. Zudem sollte der Stromspeicher jederzeit zugänglich sein, um die Kabelanschlüsse überprüfen oder andere Wartungsarbeiten durchführen zu können.
- Kapazität: 2,24 kWh
- Schutz: IP65 gegen Regen, Schmutz und Staub
- Zehn Jahre Herstellergarantie
Speicher für das Balkonkraftwerk: Lohnt sich die Anschaffung?
Ein Balkonkraftwerk-Speicher hat also einige Vorteile: Er speichert überschüssigen Strom zwischen und stellt ihn zur Verfügung, wenn die Ausbeute der Mini-Solaranlage gering ist, zum Beispiel an wolkigen Tagen oder nachts. Das erhöht die Autarkie und kann somit auf Dauer die Stromkostenrechnung senken.
Allerdings sind Stromspeicher nicht günstig – Modelle von angemessener Kapazität kosten schnell um die 1.000 Euro. Durch diese Investition dauert es natürlich länger, bis sich die Solaranlage amortisiert und Besitzer tatsächlich bares Geld sparen. Wer jedoch den idealen Standort für ein Balkonkraftwerk hat, sodass es viel Solarstrom generieren kann, und langfristig davon profitieren möchte, macht mit einem Stromspeicher alles richtig. Ein weiterer Nutzen: Die Geräte können bei Stromausfall als Batterie dienen und dann die Versorgung für ein paar Stunden sicherstellen.
Quelle: ntv.de