Für ausreichende Sicherheit Balkonkraftwerk anschließen: Diese Fehler sind fatal
28.10.2024, 12:24 Uhr
Beim Anschließen eines Balkonkraftwerkes sind die passenden Stecker und Verkabelungen besonders wichtig.
(Foto: istockphoto.com)
Balkonkraftwerke können Besitzer zu Hause selbst installieren, ganz ohne Fachpersonal. Damit die Mini-Solaranlage wie gewünscht Strom produziert, sollten Nutzer diese Fehler beim Anschluss vermeiden.
Balkonkraftwerke wandeln Sonnenenergie in nutzbaren Strom um, der direkt in die Steckdose des Hausnetzes fließt – wie praktisch! Beim Anschließen der Mini-Solaranlage sollten Nutzer vor allem wegen des direkten Kontaktes zum Hausstromnetz auf ein paar Dinge achten, damit Sicherheit gewährleistet ist und das Balkonkraftwerk ordnungsgemäß funktioniert. Wir verraten, welche Fehler hier lauern – und wie sie sich vermeiden lassen.
Balkonkraftwerk anschließen: Nur an der richtigen Steckdose
Balkonkraftwerke kommen in der Regel entweder mit einem Anschlusskabel für eine Schuko-Steckdose oder für eine Wieland-Steckdose:
- Schutzkontakt-Stecker sind für die gebräuchlichen Haussteckdosen (Typ F),
- Wieland-Stecker hingegen sind extra auf die Einspeisung von solargeneriertem Strom ins Hausnetz ausgelegt, die Steckdose muss von einem Elektriker fachgerecht installiert werden.
Passt der Stecker nicht zur Steckdose, stehen Balkonkraftwerkbesitzer also vor einem Problem. Interessierte sollten daher schon beim Kauf darauf achten, welches Anschlusskabel zum Lieferumfang des Balkonkraftwerkes dazugehört. Praktisch ist es, wenn verschiedene Optionen zur Auswahl stehen. Hersteller Kleines Kraftwerk etwa liefert seine Mini-Solaranlagen wahlweise mit Schuko- oder Wieland-Stecker. Bei letzterem ist auch die passende Einspeisesteckdose im Lieferumfang enthalten.
- Zwei Solarmodule à 450 Watt
- 800-Watt-Wechselrichter mit WLAN
- Zwei Verlängerungskabel à 1,5 Meter
- Ein Schuko- oder Wieland-Steckdosenkabel à fünf, zehn oder 15 Meter
Hinweis: Die Preise sind volatil und die Händler passen bisweilen auch die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) an. Sollten sich die Preise von den hier angegebenen unterscheiden, haben die Händler sie nach Veröffentlichung des Artikels geändert.
Schuko-Stecker sind die flexiblere und günstigere Alternative, weil das Anschlusskabel in die gängigen 230-Volt-Haussteckdosen passt. Wieland-Stecker hingegen sind aufgrund der neuen Installation durch einen Elektriker kosten- und zeitaufwändiger. Dafür sind sie aber extra auf die Einspeisung von Solarstrom ausgelegt und in der Regel entsprechend gesichert gegen Überhitzung, Überspannung oder versehentliches Herausreißen des Steckers.
Wichtig: Das Balkonkraftwerk gegen Fehlerströme absichern
Idealerweise ist die Steckdose des Balkonkraftwerkes mit einem FI-Schutzschalter verbunden, der sich über den Sicherungskasten bei Bedarf separat ausschalten lässt und im Notfall automatisch die Stromzufuhr unterbricht. Das schützt angeschlossene Geräte und Personen vor Fehlerströmen und Stromschlägen.
Wieland-Steckdosen besitzen diesen Schutz meistens ohnehin, weil sie auf die Einspeisung von Solarstrom ausgelegt sind. Andernfalls ist es vor allem bei Schuko-Steckern sinnvoll, die Steckdose mit einem Personenschutzadapter auszustatten. Für den Außenbereich geeignete Modelle gibt es schon für rund 20 Euro.
- Schützt vor Stromschlägen
- Unterbricht die Stromzufuhr bei Fehlerströmen
- Schützt den Stecker vor Witterungseinflüssen, etwa bei Regen, Sturm oder Gewitter
Auch beim Kauf und der Montage eines Balkonkraftwerks sollten Nutzer ein paar Punkte beachten – besonders, um Kostenfallen zu entgehen. Hier gibt’s fünf Tipps: Balkonkraftwerk: Diese fünf Fehler gilt es zu vermeiden.
Beim Anschluss des Balkonkraftwerkes auf die richtige Verkabelung achten
Damit das Balkonkraftwerk so funktioniert, wie es soll, spielt auch die richtige Verkabelung eine Rolle. Meist gehören zum Lieferumfang des Balkonkraftwerkes entsprechend der Anzahl der Solarmodule Verbindungskabel zum Wechselrichter sowie ein Anschlusskabel, das den Wechselrichter mit der Steckdose verbindet. Alle Komponenten sollten gemäß der Betriebsanleitung miteinander verkabelt werden. Wichtig ist vor allem die korrekte Polung am Wechselrichter, damit es nicht zu Kurzschlüssen oder Beschädigungen an den Einzelteilen kommt.
Wer die Komponenten einzeln kauft, sollte genauestens darauf achten, dass alle Anschlüsse zueinanderpassen, auch was die Leistungen betrifft. Am sinnvollsten ist es daher, das Balkonkraftwerk in einem Komplettset zu kaufen. Dann ist gewährleistet, dass Solarmodule, Wechselrichter, Verlängerungskabel und Stromkabel aufeinander abgestimmt sind und optimal zusammenarbeiten. Alternativ zu Kleines Kraftwerk gibt es solche Sets beispielsweise von Solakon:
- Vier Solarmodule à 500 Watt
- 800-Watt-Wechselrichter mit WLAN, Halterung
- Vier DC-Verlängerungskabel à zwei Meter
- Ein Schuko-Steckdosenkabel à fünf Meter
- Vier Y-Verteiler, um die Solarmodule zu koppeln
- Gute Deals für Balkonkraftwerke und weitere Produkte aus den Kategorien Technik, Haushalt, Garten, Energiesparen und mehr finden Sparfüchse in unserem Deal-Ticker.
So schließen Nutzer ein Balkonkraftwerk sicher an
Um ein Balkonkraftwerk sicher anzuschließen, sollten Nutzer die folgenden Fehlerquellen beachten:
- Schon beim Kauf sollten sie sich für den passenden Stecker entscheiden. Schuko-Stecker sparen bei der Installation Kosten und Zeit, kommen aber auch mit geringeren Schutzmaßnahmen.
- Die Steckdose sollte mit einem FI-Schutzschalter verbunden sein oder entsprechend nachgerüstet werden. Das verhindert Stromschläge und weitere Schäden bei Fehlerströmen.
- Die Verkabelung sollte gemäß der Anleitung stattfinden, damit alle Komponenten ordnungsgemäß miteinander verbunden sind. Am besten ist es daher, ein Balkonkraftwerk-Komplettpaket zu kaufen, damit die Einzelteile in ihren Anschlüssen und Leistungen optimal aufeinander abgestimmt sind.
Was ebenfalls mit dem Anschluss eines Balkonkraftwerkes passieren sollte, ist die Registrierung beim Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur. Diese ist gesetzlich vorgeschrieben, andernfalls drohen Bußgelder. Wer noch einen alten Ferraris-Stromzähler besitzt, profitiert zudem von einem kostenlosen Austausch des Zählers. Dieser muss nämlich über einen Rückwärtsstopp verfügen, damit die Einspeisung des Stroms korrekt gemessen wird und der Netzbetreiber den tatsächlichen Stromverbrauch nicht schätzen muss.
Quelle: ntv.de