SUV-Bike, Nachhaltigkeit & Co. Fahrräder und Zubehör: Das sind die Trends 2023
05.01.2023, 11:41 Uhr
Modernes Fahrrad-Zubehör sorgt für Sicherheit im Straßenverkehr und offroad.
(Foto: istockphoto.com)
Jedes Jahr werden im Sommer auf der Fahrradmesse Eurobike in Frankfurt die neuesten Trends für das kommende Jahr vorgestellt. Erste Fahrräder sowie neue Taschen, Helme und Zubehör kommen jetzt in die Läden.
Vor dem Frühling ist für Fahrrad-Fans der optimale Zeitpunkt, um nach den Neuheiten Ausschau zu halten. Dieses Jahr geht der Trend zu SUV-E-Bikes und Light-E-Bikes, aber auch motorisierte Rennräder werden immer beliebter. Bei den Gravelbikes, die für Rennrad-Feeling auf Schotter- und Waldwegen sorgen, gibt es auch Neuerungen. Beim Zubehör wird mehr Wert auf smarte Technologie und Nachhaltigkeit gelegt.
1. SUV- und Light-E-Bikes
SUV-E-Bikes sind eine Mischung aus E-Mountainbike und E-Trekkingrad mit festinstallierter Lichtanlage, Gepäckträger und Schutzblechen. Charakteristisch für SUV-E-Bikes sind ein breiter Lenker, eine Federgabel, ein großer Akku mit drehmomentstarkem Motor und Mountainbike-Bereifung. Jedoch sind sie recht schwer. Sie eignen sich ideal für Alltagsradler und Pendler, die auch abseits der Straße fahren möchten. Die Bikes sind – je nach Hersteller – bis ca. 150 Kilogramm belastbar und haben einen leistungsstarken Akku, der für 150 bis 250 Kilometer Fahrstrecke hält.
Light-E-Bikes sind die kleinen Geschwisterchen des E-Bikes. Die Fahrräder wiegen nur um die 15 bis 20 Kilogramm und ähneln optisch einem Trekkingrad. Die schlanke Silhouette und der kleine Akku eignen sich ideal für das Radeln in der Stadt. Bei einigen Rädern sind auch keine Displays mehr dabei. Die Datenerfassung läuft über das Smartphone.
2. Motorisierte Rennräder und vielseitige Gravelräder
Neben den Stadt- und Pendelrädern erobern auch E-Mountainbikes und E-Rennräder den Markt. Der Motor gibt besonders bei steilen Passagen Unterstützung. Durch den Akku werden auch Rennräder technisch sowie optisch für Freizeitsportler und Arbeitspendler attraktiv.
Auch bei den Gravelbikes hat sich etwas getan: Neuere Modelle verfügen jetzt über eine entspanntere Geometrie sowie Befestigungsösen, sodass sich die Räder auch für Bikepacking-Touren empfehlen. Ebenso gibt es nun Modelle, die noch besser für Rennen auf Schotterwegen ausgelegt sind. Gravelräder mit flachem Lenkwinkel und langem Radstand sind ebenfalls neu, sodass selbst Trails und Hardtrails, die eigentlich eher Mountainbikes vorbehalten sind, gefahren werden können.
3. Smartes Zubehör: Radcomputer, Helm mit App und Alarm-Schloss
Das Fahrrad wird immer digitaler, denn schon heute gibt es elektronische Schaltungen, die vor allem an Mountain-, Gravel- und Rennrädern zu finden sind. Im Vergleich zur herkömmlichen Schaltung werden elektronische Schaltungen direkt per Knopfdruck bedient, und es gibt weniger Verschleiß und Wartungsarbeiten. Neuere Schaltungen senden sogar schon die Gangwahl und den Akkustand an den Radcomputer.
Radcomputer und smarte Rücklichter für mehr Sicherheit
Zusätzlich ist es bei separater Beleuchtung möglich, Vor- und Rücklicht per Knopfdruck oder Smartphone zu steuern. Zudem gibt es auch Rücklichter, die vor herannahenden Autos warnen.
Smartes Topping: Der Fahrradhelm mit App-Anbindung
Eine absolute Neuheit bringt Hersteller Uvex heraus: Die Helme Quatro Integrale Tocsen und Finale 2.0 Tocsen sind mit einem Sturzsensor des Herstellers Tocsen ausgestattet. Der Sensor erkennt einen Sturz und leitet das Signal an die Smartphone-App weiter, die daraufhin den Fahrer nach seinem Befinden fragt. Reagiert der Fahrer nach 45 Sekunden nicht, setzt die App automatisch einen Notruf inklusive GPS-Ortung ab. Neben den Notfallkontakten werden auch Mitglieder der Tocsen-Community im Umkreis informiert.
Mit Alarm: Das smarte Fahrradschloss
Gerade in Großstädten werden bei Tag und Nacht Fahrräder in wenigen Sekunden gestohlen. Selbst das dickste und schwerste Schloss ist dann unwirksam, da Diebe Kettenglieder mit einem Bolzenschneider zerdrücken oder Falt- und Bügelschlösser mit einer leisen Akku-Flex zerteilen. Um den Dieb abzuschrecken, bevor er sein Werkzeug anlegen kann, hat Abus ein Faltschloss mit Alarm herausgebracht. Es wird per Smartphone bedient. Ist es scharfgeschaltet und wird berührt, ertönt erst ein fünfsekündiger Warnton, anschließend folgt ein 100 dB lauter Alarm, der Aufmerksamkeit auf sich zieht und den Dieb abschreckt.
4. Zubehör aus nachhaltigen Materialien
Immer mehr Hersteller – sowohl große Unternehmen als auch kleine Start-ups – versuchen, ihre Produkte wie Fahrradtaschen und Fahrradbekleidung nachhaltig zu produzieren. Die Materialien bestehen oft aus recyceltem Material, oder es werden alle Arbeitsschritte an einem Ort vorgenommen. Der Hersteller Löffler schneidert und fertigt beispielsweise Trikots in Österreich, um lange Transportwege zu sparen. Auch der Hersteller Vaude legt seit längerem Wert auf Nachhaltigkeit. Durch das eigens entwickelte Label "Green Shape" soll direkt erkennbar sein, dass das Produkt nachhaltig produziert wurde.
5. Zubehör aus dem 3D-Drucker
Pedale, Radhosen, Sättel und Fahrradrahmen sind so individuell wie Radfahrer selbst. Mit neuesten Technologien und einem 3D-Drucker ist es jetzt möglich, Sättel, Hosenpolster und Pedale herzustellen und individuell anzupassen. Hersteller wie Specialized, Fizik und Selle Italia bieten Sättel an, bei denen das Polster aus dem 3D-Drucker kommt. Der Vorteil des 3D-Drucks ist, dass die Materialstruktur an verschiedenen Stellen unterschiedlich nachgiebig gemacht werden kann.
Fahrradtrends 2023: Welche Produkte lohnen sich?
Neue Fahrräder und innovatives Zubehör sind auf den ersten Blick modern, hochwertig, aber auch sehr teuer. Besonders die neueren E-Bikes, Rennräder und Gravelbikes ähneln beim Kostenpunkt denen eines Kleinwagens. Eine Anschaffung sollte vorher gut überlegt sein. Das smarte Zubehör wie Beleuchtung oder Helm mit Sturzsensor sind praktische Helfer, die das Fahrradfahren sicherer machen. Nachhaltig wird es vor allem mit Taschen und Kleidung aus recycelten Materialien.
Quelle: ntv.de