Vier Geräte im Praxis-Check Würstchen, Fisch, Gemüse - welcher Kontaktgrill ergrillt sich den Testsieg?
30.09.2025, 11:16 Uhr
Grillen zu Hause ganz ohne Qualm und großen Aufriss - Kontaktgrills wollen's möglich machen. Wir haben uns vier Geräte genauer angeguckt
(Foto: RTL/ntv)
Kontaktgrills versprechen Grillvergnügen ganz ohne Kohle, Rauch und nervige Grillanzünder. Doch wie viel Power haben die kompakten Geräte wirklich, und können auch günstige Modelle überzeugen? Die ntv/RTL-Testredaktion stellt vier Kontaktgrills auf die (Grill-)Probe. Das Ergebnis überrascht.
Lust auf Grillen ohne großen Aufwand? Kontaktgrills sind nicht nur wetterunabhängig und handlicher als herkömmliche Grills, sie haben auch den Vorteil, beidseitig zu garen und einfacher in der Reinigung zu sein. Gemeinsam mit unserer Reporterin und Profikoch Jürgen Hinterweller testen wir vier Geräte aus unterschiedlichen Preisklassen - welches grillt alle anderen weg?
So haben wir die Kontaktgrills getestet
Jeder Kontaktgrill muss in drei Grillrunden bestehen: Erst kommen Würstchen auf die Platten, dann Süßkartoffelscheiben und Lachsfilets und zum Schluss Steak mit Grillgemüse. Wir testen nicht nur das Grillergebnis, sondern bewerten auch den ersten Eindruck, die Bedienung, die Temperaturverteilung und checken, wie die einzelnen Geräte beim ersten Einschalten riechen. Was positiv auffällt: Alle getesteten Kontaktgrills verfügen über eine Abtropfschale - ein kleines Detail, das vor allem die Reinigung enorm erleichtert.
Die Kontaktgrills im Test
Gut zu wissen: Den Kontaktgrill von Tefal bekommen wir für rund 80 Euro weniger als angegeben, auch der ZEEGMA-Kontaktgrill liegt im Testzeitraum fast 30 Euro unter der UVP. Verbraucher sollten für potenzielle Schnäppchen also immer die Preise vergleichen, die nicht nur saisonbedingt starken Schwankungen ausgesetzt sind.
Testsieger: der Tefal OptiGrill XL
Der teuerste Kontaktgrill im Test kann unsere Reporterin Nina Müller-Rositzke und Grill-Experte Jürgen Hinterweller gleichermaßen überzeugen - sowohl in Sachen Materialverarbeitung als auch beim Grillergebnis. Außer Frage steht: Das Gerät ist ziemlich wuchtig - für Familien mit ausreichend Platz in der Küche kein Problem, für Singlehaushalte oder kleine Küchen womöglich etwas unpraktisch. Die Grillplatten machen auf unseren Experten einen hochwertigen und soliden Eindruck, die Bedienung erfolgt weitestgehend intuitiv.
Beim ersten Einschalten nehmen wir den für neue Elektrogeräte typischen Geruch wahr, der aber unbedenklich ist und schnell verfliegt. Das Aufheizen dauert rund drei Minuten, dann geht's ans Brutzeln.
Hier weiß der Kontaktgrill zu punkten: Die Würstchen braten rundum knusprig, der Lachs bleibt innen saftig und bekommt außen eine appetitliche Kruste. Selbst die Süßkartoffelscheiben sind inklusive klarer Grillstreifen auf den Punkt gegart. Und auch beim Steak wird deutlich, was der Grill kann: Außen ist das Fleisch gut angebraten, innen zartrosa. Extrem praktisch: Ein integrierter Sensor misst die Dicke des Fleisches und passt die Garzeit entsprechend automatisch an. Von Steak über Würstchen bis hin zu Sandwiches und Hummer - für so gut wie alles gibt es beim Tefal OptiGrill XL eine eigene Garstufe, nur Gemüse fehlt im Menü. Schade, hier wäre ein eigener Modus sicher sinnvoll gewesen.
Unser Fazit: Wer ausreichend Platz in der Küche hat und bereit ist, dreistellig zu investieren, bekommt mit dem Kontaktgrill von Tefal einen echten Grill-Allrounder.
Preis-Leistungs-Sieger: der SEVERIN Kontaktgrill
Mit einem Preis von rund 35 Euro (teilweise sogar günstiger) ist der SEVERIN-Kontaktgrill unser klarer Budget-Sieger im Test. Was allerdings gleich zu Beginn auffällt: Der Grill ist sehr leicht und kompakt, was ihn zwar perfekt für kleine Küchen macht, die Stabilität aber nicht unbedingt begünstigt. Im Praxistest performt das Gerät dann aber überraschend gut: Die Würstchen sind nach fünfeinhalb Minuten perfekt gegart und überzeugen selbst den Grillprofi geschmacklich.
Die Zubereitung des Lachses gestaltet sich etwas komplizierter, weil sich die Temperatur beim Severin-Kontaktgrill nicht regeln lässt - das Gerät verfügt lediglich über einen Ein- und Aus-Knopf. Auch hier empfiehlt der Experte, die Kerntemperatur mit einem Thermometer zu kontrollieren, sonst kann der Fisch schnell zu trocken werden. Im dritten Durchgang dann eine echte Überraschung: Das Steak ist außen schön gebräunt und innen zartrosa - mit einem solchen Ergebnis hätte bei diesem günstigen Modell wohl kaum einer gerechnet.
Weniger komfortabel ist allerdings die Reinigung: Die Grillplatten sind fest verbaut und können zur Reinigung nicht abgenommen werden, mit einem Küchenpapier lassen sich Fett und Reste aber gut entfernen. Anschließend lassen sich die Oberflächen mit einem weichen Schwamm und etwas Spülmittel säubern. Die herausnehmbare Fettauffangschale kann problemlos per Hand oder in der Spülmaschine gereinigt werden.
Philips Kontaktgrill - solide, aber mit kleinen Schwächen
Der erste Eindruck fällt positiv aus: Der Kontaktgrill der Traditionsmarke Philips wirkt gut verarbeitet und lässt sich einfach über einen Drehregler mit drei Temperaturstufen bedienen. Die maximale Temperatur liegt bei 200 Grad. Die erste Testrunde zeigt: Die Würstchen sind gleichmäßig gebräunt, brauchen aber rund eine Minute länger als beim Tefal OpriGrill XL. Geschmacklich können sie unseren Grillexperten in jedem Fall überzeugen.
Anders sieht es jedoch beim Lachs aus: Nach etwa fünf Minuten im Kontaktgrill ist der Fisch unseren Testern zu trocken. Die Süßkartoffeln hingegen gelingen - hier punktet der Grill mit ordentlicher Garleistung, auch wenn die Hitzeverteilung nicht ganz gleichmäßig ist. Generell ist der Backofen hier keine ernstzunehmende Konkurrenz: Die Kartoffeln sind in allen Testgeräten schneller zubereitet.
Und wie sieht es in Sachen Steak aus? Außen perfekt, innen aber deutlich über Medium, stellen unsere Experten kritisch fest. Wer also perfekte Garstufen erwartet, sollte beim Philips-Gerät den Grillprozess im Blick behalten und die Innentemperatur des Fleisches mit einem Kerntemperaturmesser überwachen.
Pluspunkte gibt's für die Reinigung: Sowohl die antihaftbeschichteten Grillplatten als auch die Fettauffangschale lassen sich herausnehmen und in der Spüle mit etwas Spülmittel und einem weichen Tuch säubern.
Zeegma Kontaktgrill für rund 50 Euro
Der kompakte Zeegma Grill Chef Base verfügt über drei Temperaturstufen, die sich bequem über einen Drehknopf steuern lassen. Die höchste Stufe erreicht dabei bis zu 200 Grad. Im Praxistest fällt jedoch direkt eine Schwäche auf: Die Grillplatte ist im Vergleich zu den anderen Modellen flach und nicht leicht schräg. Das hat zur Folge, dass das austretende Fett auf der Platte schnell anbrennt. Unser Experte empfiehlt, die Oberfläche nach jedem Grillen mit einem feuchten Tuch zu reinigen, um hartnäckige Rückstände zu vermeiden.
Das Grillergebnis bei den Würstchen enttäuscht etwas: Sie benötigen knapp sechseinhalb Minuten und schmecken am Ende ziemlich trocken. Anders sieht es beim Lachs aus: Hier klebt nichts an, und nach nur fünf Minuten Garzeit überzeugt der Fisch mit saftigem Geschmack - ein Pluspunkt für den Zeegma-Grill. Beim Fleisch zeigt sich aber auch hier wieder: Wer sein Steak medium bevorzugt, sollte zwischendurch mit einem Thermometer die Kerntemperatur kontrollieren. Nach fünf Minuten ist das Fleisch in unserem Test etwas zu trocken, was auf eine nicht ganz ideale Hitzeverteilung hinweist. Das Gemüse gart zwar gut durch, fällt aber am Ende nicht ganz so knackig aus wie bei den anderen Geräten.
Die abnehmbaren Grillplatten sowie die Fettauffangschale lassen sich problemlos mit warmem Wasser und Spülmittel oder einfach in der Spülmaschine reinigen.
Geheimtipps, die den Umgang mit Kontaktgrills erleichtern
- Zunächst sollte der Grill immer gut vorheizen - nur so entstehen appetitliche Grillstreifen und das Grillgut bleibt nicht kleben
- Grillplatten vor dem Grillen leicht mit Öl einpinseln
- Nicht vergessen: Dickes Grillgut braucht mehr Zeit und eventuell eine niedrigere Temperatur, damit es innen saftig bleibt und außen nicht verbrennt
- Deckel nicht zu fest zuzudrücken, damit das Grillgut nicht austrocknet
- Fettauffangschale regelmäßig leeren, um Rauchentwicklung zu vermeiden und die Reinigung zu erleichtern
- Einsatz eines Fleischthermometers für perfekt-saftige Ergebnisse
*Die ntv/RTL-Testredaktion ist unabhängig, erwirbt alle Produkte auf eigene Kosten, führt Tests durch und bewertet nach objektiven Kriterien.
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Quelle: ntv.de