Fit ins Frühjahr Welche Vorteile hat Kompressionskleidung beim Sport?
28.02.2021, 08:49 Uhr
Sogenannte Tights, also Kompressionshosen, sind bei Läufern sehr beliebt.
(Foto: iStockphoto)
Die einen mögen möglichst weite Sporthosen und -shirts, andere schlüpfen beim Training in besonders enge Outfits. Dehnbare Strümpfe, Hosen und Shirts sollen Druck auf die Muskeln ausüben und den Blutfluss verbessern. Aber stimmt das wirklich?
Im Park laufen sie einem über den Weg oder auch auf Waldwegen - Sportler mit eng anliegender Kompressionsbekleidung. Die engen Shirts und Hosen formen den Körper und tragen sich ganz angenehm, wenn man sich einmal daran gewöhnt hat. Aber haben sie auch gesundheitlich positive Effekte?
Vorbild aus der Medizin: Kompressionsstrümpfe
Im medizinischen Bereich sind Kompressionsstrümpfe schon lange bekannt, auch bei langen Autofahrten und Flügen setzen einige Menschen auf die engen Beinkleider zur Thrombose-Vorbeugung. Sie üben Druck auf die Muskeln aus, weiten die Arterien und verbessern den Rückfluss des Blutes durch die Venen.
Die gleiche Aufgabe sollen auch Shirts mit Kompressionseffekt erfüllen. Zweifelsfrei belegt ist die Wirkung nicht, die wissenschaftlichen Studien zu dem Thema sind laut der Zeitschrift "Men’s Health" nicht eindeutig und drehen sich meist nur um die Auswirkungen von Kompressionssocken. Dennoch rät etwa das Bundesinstitut für Sportwissenschaft zu der hautengen Kleidung. Man geht von folgenden positiven Effekten aus:
- Kompressionskleidung verbessert beim Sport die Durchblutung und Sauerstoffzufuhr.
- Die enge Kleidung trägt zur schnelleren Regeneration bei, da etwa Laktat schneller abgebaut wird.
- Schweiß und Feuchtigkeit werden sofort abtransportiert.
- Die Muskeln werden durch das enge Gewebe gestützt, Vibrationen vermindert.
Kompressionsstrümpfe für Läufer
Kompressions-Laufsocken sollen Druck auf die Wadenmuskulatur ausüben, genau wie ihre orthopädischen Vorbilder. So verbessert sich der Blutfluss zum Herzen, was offenbar die Leistungsfähigkeit steigert.
Bei der Auswahl der richtigen Kompressionsstrümpfe fürs Training ist vor allem wichtig, nicht nur die Schuhgröße, sondern auch den Wadenumfang im Blick zu behalten. Laut den Fachleuten von "Runner’s World" eignen sich zum Beispiel die Adidas Alphaskin-Kompressionssocken zu empfehlen. Sie sind in mehreren Größen und jeweils drei Wadenumfängen erhältlich und bieten einen sicheren Sitz. Wichtig: Die Socken sollten keine Falten werfen, und das Tragen sollte nach kurzer Eingewöhnung nicht unangenehm sein. Zu enge Kompressionsstrümpfe können den Blutfluss einschränken.
Kompressionshosen
Die eng sitzenden Trainingshosen führen laut "Runner’s World" den Effekt der Socken fort. Die Beinmuskulatur wird von außen komprimiert, was den Blutfluss verbessern soll. Zusätzlich stabilisieren sie die Muskeln und Sehnen. Es gibt sie in kurzen und langen Varianten. Den Bestseller unter den Kompressionshosen bei Amazon gibt es in verschiedenen Größen und Farben. Bei aktuell knapp 2.300 Bewertungen liegen die Hosen von Meetyoo bei viereinhalb von fünf Sternen.
Kompressionsshirts sehen vor allem gut aus
Der medizinische Mehrwert der eng anliegenden Kompressionsshirts ist nicht belegt. Dennoch bevorzugen sie inzwischen einige Sportler. Sie liegen eng am Körper und saugen sofort auf. Außerdem sollen sie die Muskeln in Bauch, Rücken sowie Schultern und Armen unterstützen. Ein guter Vertreter ist das Alphaskin-Langarmshirt von Adidas. "Runner's World" empfiehlt das Shirt wegen seiner Mesh-Einsätze für schweißtreibendes Training. Sportler sollten aber aufgrund des hohen Elasthan-Anteils ruhig eine Größe kleiner wählen als gewöhnlich.
Fazit zur Kompressionsbekleidung beim Sport:
- Die Wirkung von Kompressionsstrümpfen und -hosen besser belegt als die von Kompressions-Oberbekleidung.
- Wichtig ist vor allem der Tragekomfort. Man sollte sich wohlfühlen, die Kleidung darf trotz ihrer engen Passform nichts abschnüren.
Einen gewissen Effekt bieten einige der eng sitzenden Kompressionsklamotten also tatsächlich. Je nachdem, wie eifrig man Sport betreibt, können sie sich positiv auf das Training auswirken, die Regeneration fördern und das Verletzungsrisiko senken. Studien zeigen interessanterweise, dass der Effekt vor allem bei älteren und weniger trainierten Menschen spürbar ist.
Quelle: ntv.de