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NFL-Playoff der Super-Quarterbacks An "Metronom" Ryan führt kein Weg vorbei

In den vergangenen fünf Partien wirft Ryan keine einzige Interception.

In den vergangenen fünf Partien wirft Ryan keine einzige Interception.

(Foto: AP)

Die NFL-Playoffs werden zum Showdown der Quarterbacks: Der Kampf um die Superbowl-Plätze ist dabei offen wie nie. Im Fokus steht aber nicht etwa Superstar Tom Brady, sondern Matt Ryan: Der Star der Atlanta Falcons jagt einen Rekord nach dem anderen.

An Matt Ryan führt in dieser Saison eigentlich kein Weg vorbei. Der Quarterback der Atlanta Falcons ist trotz illustrer Konkurrenz heißester Kandidat für die Auszeichnung zum besten Spieler der NFL. Mit seinen konstant herausragenden Leistungen von Spiel eins im September bis in die Playoffs verdiente sich der Spielmacher den Spitznamen "Metronom der Liga" - ein Karrierebestwert jagt den nächsten.

Aufeinandertreffen der Giganten: Das Duell Aaron Rodgers und Matt Ryan verspricht Football vom feinsten.

Aufeinandertreffen der Giganten: Das Duell Aaron Rodgers und Matt Ryan verspricht Football vom feinsten.

(Foto: AP)

Am Sonntag trifft Liga-Taktgeber Ryan mit Atlanta im Conference-Finale der NFC auf die Green Bay Packers um "Magier" Aaron Rodgers (19.05 Uhr). Nur ein Sieg fehlt zur ersten Super-Bowl-Teilnahme. "Wenn meine Karriere irgendwann vorbei ist, will ich, dass die Leute über mich sagen: Er hat die Meisterschaft nach Atlanta geholt. Es gibt nichts, was mich mehr antreibt", sagt der 31-Jährige.

Ryan fliegt unterm Radar

Die Vorzeichen für den ersten Super-Bowl-Triumph der Falcons stehen nicht schlecht, obwohl Ryan zunächst die Hürde Rodgers nehmen muss. Auch der ist ein Anwärter auf den MVP-Award, ebenso wie Tom Brady von den New England Patriots. Während "A-Rod" immer wieder mit spektakulären Würfen an seinem Ruhm feilt und Brady einer der bekanntesten Footballer der Welt ist, fliegt Ryan ein wenig unter dem Radar.

Vor Saisonbeginn trauten wenige dem früheren Erstrundenpick zu, ein Topteam in die Playoffs zu führen. Schließlich hatte Atlanta zuletzt dreimal in Folge die K.o.-Runde verpasst. Der hochgelobte Ryan schien am Druck zu zerbrechen und wirkte blockiert. Doch im Sommer legte der passionierte Hobby-Golfer den Schalter um. "Ich bin stur und ich will immer meinen eigenen Weg gehen. Aber ich habe erkannt, dass mein eigener Weg nicht immer der beste ist", sagte Ryan.

Sechs Wochen verbrachte er in Beverly Hills bei Tom House und Adam Dedeaux, zwei der bekanntesten Football-Gurus in den USA, und arbeitete an sich und seinem Spiel. Der größte Unterschied liegt in der Herangehensweise. Ryan wirkt auf dem Spielfeld wie befreit, denkt weniger nach. "Anstatt sämtliche Verteidigungsmöglichkeiten durchzuspielen und mir dadurch selbst im Weg zu stehen, schaue ich einfach nach Lücken", erklärte Ryan seine neue Strategie - und wurde von vielen dafür belächelt.

"Mach deinen Job"

Dabei scheint gerade das Einfache an seinem Plan das Geheimnis zu sein, Höchstleistungen Woche für Woche sind die Folge. Die Stunde von Ryan ist endlich gekommen. Unter ihm gewann Atlanta bisher zwei Playoff-Spiele, eines 2012 und das andere am vergangenen Wochenende gegen die Seattle Seahawks (36:20).

"Meine Philosophie da draußen ist immer: Mach deinen Job. Wenn jeder seinen Job machst, dann gewinnen wir", sagte der im Örtchen Exton/Pennsylvania geborene Ryan. 14 Touchdown-Pässe warf er in den letzten fünf Spielen und leistete sich keine Interception. Das gelang selbst Brady nicht, der zwar insgesamt nur vier Saison-Interceptions auf dem Konto hat, sich zwei davon aber im ersten Play-off-Spiel gegen die Houston Texans einhandelte.

Mit "Tom Terrific" könnte sich Ryan am 6. Februar im Super Bowl in Houston messen. Doch zunächst steht "A-Rod" im Weg.

Quelle: ntv.de, Kirsten Opitz, sid

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