Hamilton "singt" aus voller Kehle Armstrong bezahlte Epo-Lieferung
16.10.2012, 00:06 Uhr
Goldene Rolex nach dem Tour-Sieg: Lance Armstrong.
(Foto: AP)
Lance Armstrong und Tyler Hamilton waren einst enge Wegbegleiter beim Rennstall US Postal. Die Zeiten haben sich geändert: Während Armstrong bislang nichts zur Aufklärung der Doping-Affäre beiträgt, kommt Hamilton mit immer neuen pikanten Details. Er berichtet von einer Epo-Lieferung per Motorrad.
Im Skandal um den des Dopings bezichtigten früheren Radsport-Star gibt sein ehemaliger Weggefährte Tyler Hamilton immer mehr Details bekannt. Der britischen BBC berichtete der Amerikaner, dem wegen Dopings das Olympiagold von 2004 aberkannt worden war, dass Armstrong bei der Tour 1999 einen Motorradfahrer engagiert habe, um sich mit dem Blutdopingmittel Epo versorgen zu lassen.
"Lance hat ihm dafür zwischen 15.000 und 20.000 Dollar bezahlt", sagte Hamilton, "als Lance dann die Tour gewonnen hat, haben wir ihm alle zusammen eine goldene Rolex-Uhr geschenkt." Der Motorradfahrer habe das Team fast während der gesamten Rundfahrt durch Frankreich begleitet. "Er war immer in unserer Nähe und hatte so auch immer die Möglichkeit, schnell zu verschwinden", erklärte Hamilton weiter. Die gebrauchten Spritzen hätten sie anschließend in Trinkflaschen versteckt, ehe sie diese entsorgten.
Hamilton war von 1998 bis 2001 Teamgefährte von Armstrong beim US-Rennstall US Postal. Er gehörte zu den ehemaligen Wegbegleitern, die Lance Armstrong mit ihren Aussagen schwer belasteten. Armstrong war von der US-Anti-Doping-Agentur USADA lebenslang gesperrt worden. Zudem wurden ihm alle sieben Tour-Titel aberkannt. Der Radsport-Weltverband UCI hat bis Ende Oktober Zeit, über die offizielle Aberkennung von Armstrongs sportlichen Ergebnissen seit dem 1. August 1998 zu entscheiden.
In der vergangenen Woche hatte die USADA einen über die Dopingpraktiken von Lance Armstrong und seinem früheren Rennstall US Postal veröffentlicht. Diese Publikation hatten weltweit hohe Wellen geschlagen.
Quelle: ntv.de, sid