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Hexerei, Voodoo, irre Statistik Auch das noch: Übler Fluch bedroht Super Bowl

Können die Eagles am Sonntag trotz Fluch im Superdome in New Orleans bestehen?

Können die Eagles am Sonntag trotz Fluch im Superdome in New Orleans bestehen?

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Die Fans der Philadelphia Eagles zittern schon lange, bevor der erste Ball geworfen ist: Denn ihre Titelhoffnungen drohen an einem Super-Bowl-Fluch zu zerschellen. Passenderweise spielt Hexerei vor Ort eine große Rolle.

Die Welt muss noch fünf Tage warten, um herauszufinden, wer den Super Bowl LIX zwischen den Philadelphia Eagles und den Kansas City Chiefs gewinnt - aber diejenigen, die an Hexerei glauben, wissen bereits, was passieren wird.

Genau ein Jahr ist es her, als die San Francisco 49ers dem Fluch die Stirn bieten wollten. Und kläglich zugrunde gingen. Der Hexerei erlagen. Wie jedes Team seit mehr als einer Dekade. Nun versuchen sich die Eagles daran, der schwarzen Magie ein Ende zu bereiten. Im Super Bowl 59 in New Orleans gegen den amtierenden Champion.

Böses Omen? Voodoo? Fluch? Der "Cousins-Curse" geht wieder einmal um. Es geht dabei um Kirk Cousins, den aktuellen Quarterback der Atlanta Falcons. Zwar ist sein Team längst raus aus dem Rennen um die Meisterschaft - und trotzdem könnte der Spielmacher das Zünglein an der Waage sein. Seitdem Cousins 2012 in die NFL kam, hat kein Team jemals den Super Bowl in derselben Saison gewonnen, in der es gegen den Quarterback als Starter verlor. Alle 14 Teams, die sich dem "Fluch des Cousins" gestellt haben, schafften es nicht, die Vince-Lombardi-Trophy in den Abendhimmel zu recken.

49ers scheitern am Fluch im Super Bowl

Ob diese Hexerei in Nola noch stärker wirkt, oder gerade hier von anderen Geistern gebrochen wird? Unklar, aber zumindest spielt die Voodoo-Religion schon lange eine wichtige Rolle in der Kulturgeschichte von New Orleans. Sie kam auf den Sklavenbooten aus Westafrika in die USA und war eine Quelle des Widerstands für die Schwarze Bevölkerung. Heute werden schon am Flughafen verhexte Pub-Touren angeboten und online gibt es etliche Angebote, um die verwunschene Geschichte der Stadt näher kennenzulernen.

Den 49ers wäre das Kunststück in der vergangenen Saison beinahe gelungen. Als erstes Team jemals, das von Cousins in der regulären Saison besiegt wurde, schafften sie es in den Super Bowl. Dort hatten die Kalifornier gegen die Chiefs im vergangenen Jahr einen Vorsprung von zehn Punkten. Dann aber holte der Fluch sie ein, am Ende stand eine bittere Pleite.

Die Eagles stehen nun als zweite Cousins-Verlierer im Endspiel. Das Team verlor in dieser Spielzeit insgesamt nur drei Partien, aber den zweiten Spieltag werden sie in Philadelphia vielleicht noch verfluchen. Damals, am 17. September, könnte die Hoffnung der Eagles auf den Super-Bowl-Sieg begraben worden sein, als Cousins zwei Touchdowns und 241 Yards warf und seine Falcons einen knappen 22:21-Überraschungssieg errangen. Nur zwei Punkte fehlten den Eagles für ein Ende der Hexerei.

Harry Potter ist nichts gegen den Cousins-Curse

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Cousins ist ein guter, unauffälliger, aber bei weitem kein überragender Quarterback. Er ist genau die Art von Offensivspieler, die man schlagen muss, um zu zeigen, dass man eben selbst besser ist und sich auch mit den Besten der Liga messen kann. Wenn man mit Cousins nicht zurechtkommt, wie soll man dann gegen Kansas Citys Patrick Mahomes, dem wohl besten Spielmacher im American Football, bestehen?

Ein Fluch ist natürlich immer so eine Sache. So richtig will niemand dran glauben. Aber wenn dann wieder alles falsch läuft, reden auf einmal alle von Hexerei. Ein "Hex Hex" von Bibi Blocksberg quasi nix dagegen. Der Fluch der Karibik, die nur etwa 1500 Kilometer von New Orleans entfernt ist, oder ein Imperius-Fluch Professor Moodys (der vermeintliche, bevor die bösen Harry-Potter-Fanmails in die Redaktion regnen wie ins Haus der Dursleys) erst recht nicht.

Das mit Abstand am stärksten vom Fluch betroffene Team sind die Green Bay Packers. Sie verloren, damals noch mit Superstar Aaron Rodgers, in den regulären Spielzeiten 2020 und 2021 gegen Cousins. In beiden Jahren war Green Bay die beste Mannschaft in der NFC, aber in den Playoffs war da jeweils trotz Heimspielen Schluss.

Blöde für die Packers und alle anderen NFL-Teams: Der einzige Weg, sich mit Garantie vor diesem Fluch zu schützen - die Verpflichtung von Kirk Cousins - verspricht keinen Erfolg. Der Veteran hat in einem Jahrzehnt als Starter nur einen einzigen Playoff-Sieg errungen, weniger als der Rookie Jayden Daniels von den Washington Commanders oder der im zweiten Jahr spielende Quarterback C.J. Stroud von den Houston Texans.

Chiefs besiegen eigene Hexerei

Ausgerechnet der Gegner der Eagles zeigte jedoch vor einem Jahr auf dem Weg in den Super Bowl in Las Vegas, dass man NFL-Hexerei beenden kann. Als die Kansas City Chiefs damals die Baltimore Ravens im Spiel um die AFC-Meisterschaft besiegten, wurden sie zum ersten Team, das ein Playoff-Spiel unmittelbar nach einem Sieg über ein von Quarterback Josh Allen geführtes Team der Buffalo Bills gewinnt. Keine Mannschaft war vom "Josh-Allen-Fluch" mehr gebissen worden als Kansas City, das zuvor in den Playoffs direkt nach einem Sieg gegen Allen und Buffalo zweimal verloren hatte.

Im vergangenen September, nur eine Woche nach den Eagles, trafen auch die Chiefs auf die Falcons. Und wieder zeigte Cousins eine starke Leistung. Nach einer 7:0-Führung im ersten Viertel und einer 14:13-Führung zur Halbzeit wurden die Falcons aber im letzten Abschnitt gerade noch von der Defensive des Meisters gestoppt. Zweimal beim vierten Versuch, der Atlanta wohl den Sieg gebracht hätte.

Die Chiefs entkamen dem Fluch auf den letzten Drücker, gewannen 22:17 und dürfen im Super Bowl nun entspannt und ohne Hexerei aufspielen. Der Gegner aus Philadelphia könnte mit Gedanken an Kirk Cousins zittrige Knie bekommen.

Quelle: ntv.de

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