Dominanz und Millimeter-Glück BVB triumphiert über geschwächte Leipziger
04.02.2017, 20:38 Uhr
Roman Bürki hielt den BVB-Kasten sauber.
(Foto: REUTERS)
Mit ganz viel Leidenschaft ringt Dortmund den ersatzgeschwächten Rekordaufsteiger aus Leipzig im hochintensiven Bundesliga-Topspiel nieder. Aufgrund fahrlässiger Chancenverwertung zittert der BVB aber bis zum Schluss - und hat dabei Millimeterglück.

Pierre-Emerick Aubameyang schoss den BVB mit seinem 17. Saisontor zum Sieg gegen Leipzig.
(Foto: imago/Uwe Kraft)
Borussia Dortmund hat dem Stimmungstief getrotzt und RB Leipzig um die Chance gebracht, bis auf einen Zähler an Tabellenführer FC Bayern heranzurücken. Mit dem 1:0 (1:0) im Topspiel des 19. Bundesliga-Spieltags gelang es dem Team von Trainer Thomas Tuchel zugleich, den großen Abstand zum Rivalen aus Sachsen zumindest etwas zu verkürzen. Vor 81.360 Zuschauern sorgte Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang (35.) für den verdienten BVB-Sieg. Der ersatzgeschwächte Tabellenzweite aus Leipzig liegt auch nach der dritten Saisonniederlage noch acht Punkte vor dem Revierklub. Leipzigs Rückstand auf die Münchner, die gegen Schalke nicht über ein 1:1 hinausgekommen waren, beträgt jetzt vier Punkte.
Schon bei der Fahrt Richtung Stadion bekam das Gäste-Team die besondere Stimmung zu spüren. Über einigen Straßenbrücken hingen Schriftbanner mit kritischen Kommentaren zum RB-Konzept, das Unternehmer Dietrich Mateschitz alimentiert. Ähnliche Spruchbänder waren kurz vor dem Anpfiff in großer Zahl auf der Südtribüne des Stadions zu sehen.
Leipzig dezimiert, aber mutig
Diese Proteste zeigten bei den Leipzigern zunächst wenig Wirkung. Auch ohne die grippekranken Timo Werner, Marcel Sabitzer und Diego Demme sowie den gesperrten Emil Forsberg starteten sie mutig in die Partie. Die erste Chance hatten jedoch die Dortmunder, bei denen die Weltmeister Mario Götze und André Schürrle nicht zum Einsatz kamen. Doch der Volleyschuss von Marco Reus in der dritten Minute stellte RB-Keeper Peter Gulacsi vor keine großen Probleme.
Den bei BVB-Heimspielen üblichen Ballbesitzfußball gab es diesmal nicht zu sehen. Den unterbanden die Gäste mit gnadenlosem Forechecking. Nicht zuletzt deshalb verlegte sich die Borussia in der intensiven und hektischen Partie aufs Kontern. Allerdings mangelte es dabei zu Beginn an Präzision, um die gegnerischen Abwehr ins Wanken zu bringen.
Dembélé tanzt, Aubameyang vollendet
Weil auch die Leipziger im Spiel nach vorn nur wenig Konstruktives zustande brachten, bekamen die Zuschauer in der ersten halben Stunde keine klaren Möglichkeiten zu sehen. Danach war der BVB der Führung nahe, als Aubameyang (33.) nach Flanke von Ousmane Dembélé über das Tor köpfte. Zwei Minuten später klappte die Zusammenarbeit der beiden besser. Nach sehenswertem Solo bediente Dembélé den Dortmunder Torjäger mustergültig. Aubameyang hatte deshalb keine große Mühe, aus kurzer Distanz per Kopf für seinen 17. Saisontreffer und die Dortmunder Pausenführung zu sorgen.
Auch nach Wiederanpfiff setzte der BVB auf schnelle Konter. So verpassten Reus (52.) und Aubameyang (58.) große Chancen zur 2:0-Führung. Nicht zuletzt deshalb blieben die Gäste ein unangenehmer Gegner. Mehr und mehr näherten sie sich dem Dortmunder Tor an, erspielten sich aber keine klaren Chancen. Allerdings musste BVB-Keeper Roman Bürki in der 71. Minute in höchster Not gegen Davie Selke retten. Auch Dortmund vergab kurz vor Schluss noch große Möglichkeiten - und darf sich wegen des knappen Sieges über einen Stimmungsaufschwung freuen.
Quelle: ntv.de, cwo/dpa