Drei große B im Basketball Berlin und Bamberg jagen den FC Bayern
28.09.2018, 10:43 Uhr
Die Bayern im Glücksrausch: Schaffen sie es auch 2019 zum Meistertitel? Die Trainer der Bundesliga meinen zum Start: Der neue Titelgewinner fängt mit B an.
(Foto: picture alliance/dpa)
Vor dem Saisonstart in der Basketball-Bundesliga stehen die drei großen B im Mittelpunkt. Wer kann Titelverteidiger FC Bayern aufhalten? Bamberg und Berlin können darauf hoffen, dass sich die favorisierten Münchner in der Euroleague aufreiben.
Von einer Dominanz wie im Fußball ist der FC Bayern in der Basketball-Bundesliga noch ein Stück entfernt. Trotzdem geht der Double-Gewinner als Favorit in die neue Spielzeit. Die einstigen Serienmeister Alba Berlin und Brose Bamberg gelten als größte Konkurrenten der ehrgeizigen Münchner. Vor dem Auftakt wollen sie wegen der neuen Dreifachbelastung des Titelverteidigers nicht an einen spielerischen Bayern-Durchmarsch glauben. "Bayern gewinnt die Euroleague, verliert das Pokalfinale und in der Meisterschaft im Endspiel das letzte Spiel", schlägt Geschäftsführer Marco Baldi von Vizemeister Berlin vor.
Dass Baldi dem Erzrivalen - wenn auch im Spaß - Erfolge in der europäischen Königsklasse zutraut, zeigt seinen Respekt vor dem finanzkräftigen Gegner. Mindestens 30 Vorrundenspiele in der Euroleague bedeuten für München jedoch eine ganz neue Belastung: Neben dem Ligabetrieb und dem auf 16 Teilnehmer erweiterten Pokal kann das schnell in die Erschöpfung führen. "Wichtig ist, bei aller Euroleague-Euphorie nicht zu vergessen, dass wir unbedingt deutscher Meister werden wollen", sagte Münchens Präsident Uli Hoeneß vor dem Ligastart in Ulm an diesem Freitag ab 19 Uhr. In der vergangenen Saison waren die Bayern von Trainer Dejan Radonjic Hauptrunden-Erster und gewannen gegen Alba erst das Pokalfinale sowie später die Meisterserie.
Im Sommer wurde der Kader verstärkt, unter anderem mit Nationalspieler Maodo Lo aus Bamberg und dem Finnen Petteri Koponen vom FC Barcelona. Der Transfer des NBA-Profis Derrick Williams steht bevor.
Die Trainer tippen auf die Bayern
Im Juni folgten die Bayern mit dem Gewinn der Meisterschaft auf Brose Bamberg. Die Franken hatten zuvor sieben Mal in Folge den Titel gewonnen. Kann der FC Bayern eine ähnliche Serie starten, wie es auch Berlin mit sieben Titeln zwischen 1997 und 2003 gelang? "Es ist schwer, einen Favoriten zu nennen", sagte Bambergs neuer Trainer Ainars Bagatskis und gab keinen Tipp ab. 14 der 18 Coaches rechnen mit den Bayern. Einzig Würzburgs Denis Wucherer nennt Bamberg als Favoriten. Ludwigsburgs John Patrick sieht Berlin auf Augenhöhe.
Alba geht erneut mit der jüngsten Mannschaft der Liga in die Spielzeit, das Team von Trainer Aito Garcia Reneses konnte jedoch den Amerikaner Luke Sikma als wertvollsten Spieler der Vorsaison halten. "Wir stehen vor einer sehr schwierigen Saison, weil die Erwartungen gestiegen sind. Sowohl von außen, als auch von innen", sagte Baldi.
Die Berliner hatten die Endspielserie mit 2:3 gegen die Bayern verloren, zum Auftakt empfängt der Klub am Samstag das Team aus Jena. Bamberg ist am gleichen Tag in Würzburg gefordert. Ob neben den drei großen B des Basketballs überhaupt ein weiterer Klub eine Chance auf die Meisterschaft hat, ist fraglich. Nach den verpassten Playoffs in der Vorsaison will sich Ulm, Vizemeister von 2012 und 2016, in der Spitze zurückmelden. Auch der Ex-Meister aus Oldenburg ist stets für eine Überraschung gut.
Unterschätzen wollen die Bayern ihre Kontrahenten jedenfalls nicht, zumindest sagen sie das. "Wir werden die anderen Klubs und die BBL nie als Beiwerk ansehen", sagte Hoeneß und vermied eine klare Kampfansage: "Ob wir diese dominante Rolle durchhalten können, das wird sich zeigen."
Quelle: ntv.de, Florian Lütticke und Manuel Schwarz, dpa