Kontrollierte Regeneration DFB reist ohne Podolski nach Dublin
06.10.2015, 21:02 Uhr
Das waren Zeiten: Lockerer Trab in Glasgow. Gegen Irland nun muss eine Einheit reichen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Optimal ist anderes: Mit nur einer Trainingseinheit gehen die Nationalmannschaft in das vorletzte EM-Quali-Spiel. Dennoch ist ein souveräner Sieg die Zielvorgabe von Trainer Löw. Bis dahin heißt es, Erholung unter Aufsicht.
Trotz einer unter Joachim Löw noch nie erlebten Notvorbereitung und des Ausfalls von Lukas Podolski wollen die Fußball-Weltmeister in Irland souverän das EM-Ticket lösen. "Wichtig ist, dass wir die Regeneration angehen. Es sind nur kleine Probleme. Wir kennen uns jetzt auch lange genug", beschwichtigte Abwehrchef Jérôme Boateng vor dem Abflug zum EM-Qualifikationsspiel nach Dublin. Nicht an Bord der Sondermaschine wird Podolski sein. Der Türkei-Profi reiste am Abend wegen einer Kapselreizung im linken Sprunggelenk ab. Leverkusens Karim Bellarabi muss nach seiner Schulterblessur um sein Mitwirken auf der Grünen Insel weiter bangen.
Nicht nur der für die Endrunden-Teilnahme 2016 noch fehlende Punkt soll am Donnerstag (20.45 Uhr/RTL) im Stadion an der Landsdowne Road eingefahren werden. Wie beim 6:1 gegen die "Boys in Green" an gleicher Stelle vor genau drei Jahren ist ein souveräner Sieg die Zielvorgabe. "Wir wollen die Qualifikation seriös und konzentriert zu Ende spielen", forderte Löw von seinen nach dem Podolski-Ausfall 22 verbliebenen Akteuren.
Nur eine Trainingseinheit
Aber als wäre der letzte Schritt zur EM in Frankreich mit nur einer echten Trainingseinheit nicht kompliziert genug, erwischte es auch noch noch Co-Trainer Thomas Schneider. Mit Magenproblemen meldete sich der Löw-Assistent ab und fuhr aus dem Frankfurter Stadion direkt ins Teamhotel.
Dort hatte Löw zuvor mit 15 von zu diesem Zeitpunkt noch 23 Nationalspielern einen wichtigen Fitnesscheck absolviert. "Die Spieler müssen erst zur Ruhe kommen, regenerieren am Dienstag, um am Mittwoch den Schlüssel zu haben, wie können wir wieder hochfahren und Spannung aufbauen", sagte Löw.
Auf dem Trainingsplatz hatte Schneider nur mit den Torhütern Marc-André ter Stegen und Bernd Leno sowie den sechs Feldspielern André Schürrle, Marco Reus, Matthias Ginter, Max Kruse, Kevin Volland und Sebastian Rudy ein dosiertes Stationstraining abgehalten.
Drei Punkte aus zwei Spielen für EM-Ticket
Zuversicht gibt den Weltmeistern das Auftreten in ähnlich enthusiastischer Atmosphäre beim 3:2 in Glasgow gegen Schottland im September. "Es wird ein ähnliches Spiel. Die Iren kommen auch über Kampf. Es gilt, geduldig zu spielen, die Lücke zu finden und von Anfang an konzentriert zu sein", sagte Jerome Boateng.
Löw warnte aber schon einmal vor dem Dauerkontrahenten, gegen den seit 2012 immer im Oktober ein Qualifikationsspiel zu absolvieren war. Im Hinspiel der laufenden Ausscheidungsrunde hatten die Iren in Gelsenkirchen dem noch unter WM-Nachwirkungen leidenden DFB-Team vor einem Jahr in letzter Minute ein 1:1 abgetrotzt.
Nach dem Sechs-Punkte-Pack im September hat sich die Ausgangslage für die DFB-Auswahl entscheidend verbessert. Mit 19 Zählern führt man die Gruppe D vor Polen (17), Irland (15) und Schottland (11) an. Selbst bei einer ersten Pflichtspielniederlage gegen die Iren im insgesamt 20. Duell würde ein Sieg am Sonntag in Leipzig gegen Georgien das EM-Ticket sichern.
Quelle: ntv.de, jwu/sid