Unglaubliche Dominanz DSV-Kombinierer spielen "vier gewinnt"
17.12.2016, 15:51 Uhr
Vier gewinnt - einer fehlt.
(Foto: picture alliance / Christian Bru)
Wenn es derzeit um den Sieg in der Nordischen Kombination geht, dann geht nichts ohne die deutschen Athleten. Keiner Nation gelingt es, die Dominanz der DSV-Sportler anzugreifen. Im Gegenteil: In der Ramsau wird die ganze Überlegenheit deutlich.
Besser könnte die Ausbeute der DSV-Kombinierer nicht sein: Angeführt von Johannes Rydzek haben die deutschen Kombinierer beim Weltcup in Ramsau für einen sensationellen Vierfachsieg gesorgt. Der Weltmeister aus Oberstdorf feierte seinen dritten Saisonsieg und baute seine Führung im Gesamtweltcup weiter aus. Fabian Rießle, Olympiasieger Eric Frenzel und der erst 19 Jahre alte Vinzenz Geiger komplettierten auf den Rängen zwei, drei und vier das beeindruckende deutsche Ergebnis.
"Heute war ich einen Ticken besser als die anderen. Ich habe mir die Kräfte gut eingeteilt", sagte Rydzek, der kurz vor dem Ziel die entscheidende Attacke setzte. Schon nach dem Springen musste man davon ausgehen, dass der Dreifachsieg von Lillehammer wiederholt werden könnte. Eric Frenzel hatte sich die Führung erkämpft, Rydzek war Dritter, Fabian Rießle Siebter. Dazwischen lagen in erster Linie Athleten, die nicht zu den besten Läufern gehören. Darunter auch Junior Vinzenz Geiger, der auf der Schanze Vierter geworden war.
Keine taktischen Einstellungen
Angesichts dieser Konstellation hatten die Trainer auf taktische Einstellungen ihrer Top-Leute verzichtet. "Sie müssen das untereinander auf der Strecke ausmachen", sagte Weinbuch. Er hatte sich etwas darüber geärgert, dass man bei Frenzels Sprung das Risiko gescheut hatte. "Wir hätten ihn ein, zwei Luken tiefer starten lassen sollen. Mit einem sauberen Telemark bei der Landung wäre er weit weg gewesen. Das hat etwa 20 bis 25 Sekunden Vorsprung gekostet", sagte der Coach nach dem 100,5 Meter-Satz des Olympiasiegers, der nur eine "Notlandung" hinbekam.
Frenzel versuchte in der Loipe sein Glück von vorn, doch nach 7,5 Kilometern waren Rydzek und Rießle an ihm dran. Und überließen ihm weiter die Führungsarbeit. "Er musste ja das Tempo machen, weil wir im Sprint etwas stärker sind. Das hat ihm wohl etwas zu viel Kraft gekostet", meinte Rießle. Auf der Strecke schlossen seine Teamkollegen Rießle und Rydzek schnell auf und zogen zu Beginn der letzten Runde an Frenzel vorbei. Dahinter manifestierte Geiger mit dem besten Ergebnis seiner Karriere die deutsche Dominanz.
Die deutschen Kombinierer haben damit die sechs Wettbewerbe des WM-Winters allesamt gewonnen: Frenzel hat zwei Saisonsiege auf dem Konto, zudem entschied das Team vom Bundestrainer Hermann Weinbuch auch die Staffel in Lillehammer für sich. "Hut ab! Diese Jungs sind einfach großartig", sagte Weinbuch nach der beeindruckenden Vorstellung. Einen Vierfachsieg im Weltcup hatte es zuletzt am 11. Dezember 1996 in Steamboat Springs durch Norwegen gegeben. Deutschen Kombinierern war dieses Kunststück zuvor erst einmal gelungen: Im Februar 1987 gewann Thomas Müller in Lahti vor Weinbuch, Hubert Schwarz und Hans-Peter Pohl.
Quelle: ntv.de, sgu/dpa/sid