Franzose siegt am Feiertag Debütant Aru pariert Froomes wilde Attacken
14.07.2017, 17:28 Uhr
Gelb erfolgreich gegen das Sky-Team von Chris Froome verteidigt: Fabio Aru.
(Foto: imago/Belga)
Nur gut 100 Kilometer, aber drei schwere Berge und Angriffe im Akkord: An seinem ersten Tour-Tag in Gelb muss Fabio Aru kämpfen, um die Führung zu verteidigen. Zwei "Geschlagene" werden zu Gewinnern der 13. Etappe - ein Franzose wird zum Helden.
Erst attackierte Christopher Froome am Berg, dann riskierte er es riskant in der Abfahrt - doch das Gelbe Trikot blieb bei Fabio Aru: Der Tour-Titelverteidiger hat am Tag nach seiner denkwürdigen Niederlage vergeblich zum Gegenschlag ausgeholt. Auf der 101 Kilometer langen zweiten Pyrenäen-Etappe nach Foix konnte sich Froome trotz mehrfacher Versuche nicht von seinen Rivalen um Premieren-Spitzenreiter Aru absetzen und bleibt mit sechs Sekunden Rückstand Zweiter der Gesamtwertung. Froome erreichte das Ziel mit dem zeitgleichen Italiener auf dem achten Platz. Auch die Verfolger Romain Bardet (AG2R/+0:25) und Rigoberto Uran (Cannondale-Drapac/+0:35) konnte Froome auf der 13. Etappe nicht abschütteln.
Dass Sky-Kollege Mikel Landa aus Spanien als Tagesvierter im Klassement zum Spitzenquartett aufschloss, wird in den kommenden Tagen für zusätzliche Brisanz sorgen. Landas Rückstand auf Aru beträgt nur noch 1:09 Minuten - die Ausgangslage verspricht Hochspannung für die Alpenetappen in der nächsten Woche. Landa kam in einer vierköpfigen Fluchtgruppe ins Ziel, aus der sich der Franzose Warren Barguil im Bergtrikot den Tagessieg sicherte. Der 25-Jährige bescherte Frankreich am Nationalfeiertag den ersten Tageserfolg seit zwölf Jahren und seinem deutschen Team Sunweb den Premierensieg bei der Tour 2017.
Hektik und Ausreißer
In der erwartet hektischen Anfangsphase scheiterten zunächst alle Ausreißversuche. Zwar setzten sich vereinzelt Fahrer ab, aufgrund des hohen Tempos im zunehmend kleiner werdenden Hauptfeld endeten die diversen Fluchten jedoch jäh. An der Spitze des Col de Latrape, des ersten von drei Anstiegen der 1. Kategorie, lancierte Ex-Tour-Sieger Alberto Contador mit Landa einen Angriff - diesmal mit Erfolg.
Kurz darauf brachte auch Nairo Quintana, wie Contador am Donnerstag einer der großen Verlierer, in einer zweiten Gruppe eine Lücke zwischen sich und die Favoriten. In dieser hielt sich bis zur Mur de Péguère auch das deutsche Kletter-Talent Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe) auf.
Am letzten Berg vor der 27 Kilometer langen Abfahrt ins Ziel ging Froome in die Offensive. Zweimal attackierte er im Anstieg, vergeblich. In der Abfahrt versuchte er es dann wie auch die Rivalen erneut, wieder ohne Erfolg. "Wir haben ein bisschen gespielt und werden das fortsetzen. Für uns ist es perfekt gelaufen", sagte der Brite. An der Spitze rehabilitierten sich derweil Quintana und Contador für die Schmach des Vortages. Zumindest Quintanas Chancen auf einen Podestplatz steigen dadurch deutlich. Das Spitzenquartett Aru, Froome, Bardet und Uran war bereits vor dem Start enger zusammengerückt.
Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid