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Endlich ins WM-Achtelfinale Die Sehnsucht der deutschen Darts-Stars

Max Hopp trägt die deutschen Hoffnungen bei der Darts-WM.

Max Hopp trägt die deutschen Hoffnungen bei der Darts-WM.

(Foto: dpa)

Der erste aus dem Quartett fliegt direkt am ersten Tag aus dem Turnier - und dennoch lebt der deutsche Darts-Traum vom ersten WM-Achtelfinale weiter. Drei weitere Pfeilewerfer sind im legendären "Ally Pally" am Start. Aber nur einer hat berechtigte Hoffnungen.

Das Vorbild der deutschen Darts-Profis ist ein 30 Jahre alter Garten- und Landschaftsbauer aus Bochum. Kevin Münch hat schon geschafft, wovon Max Hopp und Co. noch träumen: Einen absoluten Coup auf der größten Bühne des Darts-Sports, dem Alexandra Palace in London. Münch zwang vor einem Jahr den zweimaligen Weltmeister Adrian Lewis aus England in die Knie und zog damit in die zweite Runde ein - schweißgebadet bejubelte er den größten Erfolg seiner Karriere. Obwohl der Semi-Profi danach schnell und deutlich ausschied, ist der beinahe sensationelle Erfolg über "Jackpot" hängengeblieben.

"Wir wollen dasselbe schaffen wie Kevin. Wir wollen weiterkommen, die nächste Runde erreichen", sagte Martin Schindler vor der WM. Gleich zum Auftakt erhielten seine Hoffnungen aber einen Dämpfer: Der Strausberger verlor am Donnerstag mit 2:3 gegen Cody Harris aus Neuseeland und ist ausgeschieden. Richten sollen es im London nun drei weitere deutsche Vertreter, noch immer so viele wie noch nie bei einer WM: Hopp, 22 Jahre alt und Vollzeitprofi, gilt als die größte Hoffnung. Dazu kommen Gabriel Clemens und Robert Marijanovic, für die die Pfeilwurfkunst ein sehr zeitintensives Hobby geworden ist.

Premierenziel Achtelfinale

"Es ist das Turnier, das Mekka für die Darts-Spieler. Da will jeder hin. Es ist natürlich das größte Turnier", sagte Marijanovic der Deutschen Presse-Agentur. "Darts-Deutschland hat sportlich einen großen Schritt gemacht", analysiert Experte Elmar Paulke. Dies macht sich in mehreren Punkten bemerkbar: Mit Hopp ist erstmals ein Profi gesetzt, er steht auf Platz 32 der Weltrangliste. Und hinter ihm kommt immer mehr nach, ein unerwarteter Coup wie von Außenseiter Münch im Vorjahr scheint nicht ausgeschlossen.

Eine Achtelfinal-Teilnahme eines Deutschen wäre sowieso eine Premiere im berühmten "Ally Pally". Dort soll das Wochenende (den kompletten Spielplan zur Darts-WM finden Sie hier) ohnehin deutsch geprägt werden: Neben den insgesamt rund 30.000 Fans, die während des Turniers aus Deutschland in die britische Hauptstadt pilgern, spielen nach Schindlers Auftakt an diesem Wochenende Hopp, Marijanovic und Clemens ihr jeweils erstes Match beim mit 2,5 Millionen Pfund dotierten Turnier, bei dem erstmals 96 Teilnehmer an den Start gehen.

Für Clemens wird es in jedem Fall eine kurze Reise ins Königreich, ein verlängertes Wochenende von Donnerstag bis Montag. Ganz egal, wie er gegen den Engländer Aden Kirk an diesem Sonntag spielt. "Die Arbeit wird auch für die WM nicht unterbrochen, da ist der Urlaub leider aufgebraucht. Da kann es auch sein, dass ich zwischen Weihnachten und Neujahr noch einmal zurückmuss", sagte er vor seiner Turnierpremiere.  Seine Chancen schätzt Industriemechaniker Clemens vor seinem ersten Auftritt im Alexandra Palace realistisch ein: "Jeder will mal Weltmeister werden. Aber die wenigsten werden es." Das deutsche Trio wäre schon mit dem erstmaligen Erreichen des Achtelfinals glücklich.

Quelle: ntv.de, tno/dpa

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