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Tennis-Desaster in Melbourne Djokovic macht's cooler als die Deutschen

Novak Djokovic musste für sein Weiterkommen hart arbeiten.

Novak Djokovic musste für sein Weiterkommen hart arbeiten.

(Foto: imago images/Icon SMI)

Das deutsche Tennis-Debakel bei den Australian Open geht weiter. Ein guter Beginn von Dominik Koepfer reicht gegen den Österreicher Dominic Thiem nicht aus, der Weltranglisten-Dritte behält die Oberhand. Novak Djokovic muss für sein Weiterkommen unerwartet hart arbeiten.

Ein guter erster Satz hat gegen den US-Open-Champion und Titel-Mitfavoriten nicht gereicht: Dominik Koepfer ist bei den Australian Open als vorletzter Deutscher in der Herren-Konkurrenz ausgeschieden. Der 26 Jahre alte Tennisprofi aus Donaueschingen verlor in Melbourne in der zweiten Runde gegen den an Nummer drei gesetzten Österreicher Dominic Thiem 4:6, 0:6, 2:6 und konnte dabei nur im ersten Durchgang mithalten.

"Ich habe mich auf das Match gegen einen der Topspieler gefreut", sagte Koepfer: "Ich habe gut angefangen, war gut im Spiel und hatte meine Chancen." Er begann gegen Thiem in der Tat stark und zeigte zunächst keine Angst vor dem großen Favoriten. Beim Stand von 3:2 hatte der Davis-Cup-Profi zwei Breakbälle, konnte diese aber nicht nutzen. Stattdessen nahm Thiem dem Deutschen wenig später selbst den Aufschlag ab und war fortan nicht mehr zu stoppen. Nach 42 Minuten holte sich Thiem den ersten Satz und erreichte danach ungefährdet die dritte Runde. "Da hat er mich teilweise links, rechts geschickt", sagte Koepfer. Er verlor fünf Aufschlagspiele in Serie, ehe er im dritten Satz noch ein wenig Ergebniskosmetik betreiben konnte.

Auch der Weltranglisten-Erste müht sich

"Ich habe viel mit mir selber gehadert und Energie verschwendet, eine schlechte Körpersprache gehabt", räumte Koepfer ein. Er sei "sehr negativ auf dem Platz mir selbst gegenüber" gewesen. Nach 1:39 Stunden verwandelte Thiem seinen ersten Matchball. "Er war zu Beginn on fire", sagte der Österreicher über seinen deutschen Kontrahenten. "Nach dem ersten Satz hat alles geklappt und ich habe mich sehr wohlgefühlt. Ich bin super happy, weil ich einen starken Gegner geschlagen habe", sagte der Weltranglisten-Dritte.

Damit ruhen die deutschen Hoffnungen bei den Herren wieder einmal auf Alexander Zverev. Die deutsche Nummer eins trifft in der sogenannten Night Session (ca. 11:00 Uhr deutscher Zeit) auf den Amerikaner Maxime Cressy. Bei den Damen ist nur noch Mona Barthel dabei. Die Schleswig-Holsteinerin bestreitet ihre Zweitrunden-Partie am Donnerstag (01:00 Uhr nachts deutscher Zeit) gegen die Tschechin Karolina Muchova.

Anders als Thiem musste Novak Djokovic für sein Weiterkommen hart arbeiten. Gegen den Amerikaner Frances Tiafoe benötigte die Nummer eins der Welt vier Sätze und sicherte sich erst nach dreieinhalb Stunden den Sieg (6:3, 6:7, 7:6, 6:3). "Das war ein schweres Match bei schwierigen Bedingungen", sagte Djokovic anschließend: "Es war sehr heiß auf dem Platz, und Frances hat so gut gespielt und alles gegeben." Der erste Satz lief für den Favoriten noch wie geplant. Dann aber erhöhte Tiafoe die Intensität und setzte Djokovic mächtig zu - auch das Publikum in der Rod Laver Arena ging mit. Djokovic, mit acht Titeln der Rekordchampion des Turniers, blieb aber in der Spur und nutzte Tiafoes kleine Schwächen cool aus. In diesem Jahr peilt er seinen insgesamt 18. Grand-Slam-Triumph an. Damit würde der 33-Jährige den Rückstand auf die Major-Rekordchampions Rafael Nadal (Spanien) und Roger Federer (Schweiz/beide 20) verkürzen.

Quelle: ntv.de, ses/dpa/sid

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