Kampf bis in die Nacht in Wimbledon Duell Djokovic-Anderson vertagt
06.07.2015, 23:55 Uhr
"Djokovic hätte gerne weitergespielt", sagt Ex-Profi John McEnroe.
(Foto: picture alliance / dpa)
Boris-Becker-Schützling Novak Djokovic kann sein Match wegen Dunkelheit nicht zu Ende spielen. Erst am Dienstag geht es weiter. Serena Williams will auch nach einem weiteren klaren Sieg im Schwestern-Duell von der Rekordjagd auf Steffi Graf nichts wissen.
Magic Monday in Wimbledon: Das Achtelfinale zwischen Titelverteidiger Novak Djokovic und dem 2,03 Meter großen Südafrikaner Kevin Anderson wurde am Abend wegen Dunkelheit abgebrochen. Djokovic hatte dank einer Energieleistung und einer deutlichen Leistungssteigerung einen 0:2-Satzrückstand noch zu einem 2:2 ausgeglichen. Beim Stand von 6:7 (6:8), 6:7 (6:8), 6:1, 6:4 wurde das Match jedoch auf Dienstag vertagt - und nicht, wie von den Zuschauern mit lautstarken "Centre Court, Centre Court"-Rufen gefordert, auf das größte Stadion mit Dach und Flutlicht verlegt. Nach 3:03 Stunden wurden Djokovic und der stark aufspielende Weltranglisten-14. Anderson um kurz nach 21.00 Uhr Ortszeit in die Kabinen geschickt. "Ich glaube, Djokovic hätte gerne weitergespielt, und Anderson hörte nichts lieber als den Satz "Match vertagt auf morgen", sagte Ex-Profi John McEnroe als BBC-Kommentator.
Im ersten Match des Tages auf dem Centre Court hatte zuvor Serena Williams ihre ältere Schwester Venus bezwungen und danach Fragen nach einer möglichen Bestmarke abgewehrt. "Ich habe doch gesagt, dass ich nicht länger Fragen zum Grand Slam beantworten werde", sagte die 33-Jährige, als sie nach dem nie gefährdeten 6:4, 6:3-Erfolg gegen ihre 15 Monate ältere Schwester Venus im weißen T-Shirt mit riesigem rotem "S" darauf zur Pressekonferenz erschien. Drei Siege fehlen der Amerikanerin jetzt noch zum 21. Grand-Slam-Triumph ihrer einzigartigen Karriere. Dann wäre es nur noch einer - und Williams hätte Rekordsiegerin Steffi Graf eingeholt. Doch erst einmal steht am Dienstag ein brisantes Viertelfinale zwischen der aktuellen Nummer eins im Damen-Tennis und der früheren Weltranglisten-Ersten Victoria Asarenka auf dem Programm. Die Weißrussin gewann gegen die Schweizerin Belinda Bencic 6:2, 6:3.
Bei den Herren zogen der siebenmalige Titelträger Roger Federer, French-Open-Gewinner Stan Wawrinka, Olympiasieger Andy Murray, US-Open-Champion Marin Cilic sowie Gilles Simon, Richard Gasquet und der Kanadier Vasek Pospisil in das Viertelfinale ein.
Vor gut einem Monat standen sich Asarenka und Williams in der dritten Runde der French Open gegenüber. In Erinnerung geblieben ist beim schwer erkämpften Dreisatz-Sieg von Williams eine verbale Auseinandersetzung am Netz und eine abfällige Geste Asarenkas, für die sie eine Geldstrafe zahlen musste. "Ich hatte schon einige harte Matches gegen Victoria. Ich werde bereit sein", sagte Williams nach dem 15. Sieg im 26. Sister Act, wie der Vergleich gerne genannt wird. Dank ihres 25. Sieges in Serie bei einem Grand-Slam-Turnier hat Serena Williams nun weiter die Chance auf den jahresübergreifend vierten Triumph nacheinander bei den vier wichtigsten Turnieren - den nach ihr benannten Serena Slam. Mit einem Triumph in Wimbledon würde sie zudem ihre Chance wahren, den echten Grand Slam mit vier Titeln in einem Kalenderjahr zu schaffen. Zudem zogen am sogenannten Magic Monday mit allen Achtelfinal-Partien bei Damen und Herren Maria Scharapowa, Madison Keys, Coco Vandeweghe, Agnieszka Radwanska und Lisicki-Bezwingerin Timea Bacsinszky in das Viertelfinale ein.
Quelle: ntv.de