Draisaitl knackt magische Marke Ein Meilenstein für die "Baby-Bestie"
01.03.2020, 13:28 Uhr
Leon Draisaitl ist in dieser NHL-Saison nicht zu stoppen.
(Foto: imago images/Icon SMI)
Leon Draisaitl kennt bei seinem Aufstieg zum NHL-Topstar keine Grenzen. Als erster Spieler in dieser Saison hat der Ausnahmestürmer der Edmonton Oilers die 100-Punkte-Marke erreicht. Der Kölner schickt sich an, als erster Deutscher die "Art Ross Trophy" zu gewinnen.
Angekommen am nächsten "besonderen Meilenstein" seiner Eishockey-Karriere machte sich Leon Draisaitl Sorgen um sein Image. Allzu lange wollte sich der Ausnahmespieler der Edmonton Oilers nämlich nicht mehr mit der magischen 100-Punkte-Marke aufhalten. "Das ist jetzt geschafft, nun geht es darum, die Play-offs zu erreichen. Das habe ich schon millionenmal gesagt, ihr denkt bestimmt, ich bin langweilig."
"Boring" ist er für die Berichterstatter in der NHL sicher nicht, ganz im Gegenteil: Draisaitl ist momentan die Attraktion der besten Eishockey-Liga der Welt. Mit zwei Toren und einer Vorlage beim 3:2 gegen die Winnipeg Jets schraubte er seine Ausbeute in dieser Saison auf 102 Punkte. Nach den 105 Punkten im Vorjahr ist Draisaitl nun auf dem Weg, als erster Deutscher die "Art Ross Trophy" für den besten Scorer zu gewinnen. Elf Punkte beträgt sein Vorsprung auf die Verfolger, 17 Spiele stehen für die Oilers noch aus.
Gerne würde Draisaitl die individuelle Auszeichnung mitnehmen, wenn gleichzeitig der Erfolg mit dem Team stimmt. Zufrieden nahm er zur Kenntnis, dass die kanadischen Konkurrenten aus Calgary und Vancouver ebenso patzten wie die Nashville Predators. In Edmonton dürfen sie also langsam für die Play-offs planen, auch weil Draisaitl immer besser wird. Längst gilt er als Anwärter auf die "Hart Memorial Trophy", die der wertvollste Spieler der Hauptrunde erhält. "Er ist solch ein Pferd auf dem Eis", sagte Goalie Mike Smith hochachtungsvoll über seinen Teamkollegen und Anführer. Manchmal müsse man sich kneifen und sich "daran erinnern, dass er mit seinen 24 Jahren noch immer ein Baby ist".
"Ausstrahlung, stets der Beste sein zu wollen"
Trainer Dave Tippett bezeichnet seinen Führungsspieler lieber als "Bestie", er findet dabei kaum noch Superlative für Draisaitl, der in dieser Saison selbst seinem Teamkollegen Connor McDavid den Rang abgelaufen hat. Der 23 Jahre alte Kanadier gilt immerhin als bester Eishockeyspieler der Welt. Draisaitl überzeugt Tippett "in allen Situationen - im Powerplay, in Unterzahl, beim Bully". Auch der Torwart kommt aus dem Staunen kaum heraus. "Er leistet so viel für unser Team und das mit der Ausstrahlung, stets der Beste sein zu wollen. Das macht ihn zu einem so besonderen Spieler", sagte Smith.
Als erst 43. Spieler in der NHL-Geschichte schaffte Draisaitl zwei 100-Punkte-Saisons in Folge, nur sieben knackten die Marke in den vergangenen 26 Jahren schneller, wie die Liga mitteilte. Egal, was Draisaitl dazu sagt: Langweilig wird es mit ihm bestimmt nicht - schon gar nicht in den Play-offs.
Quelle: ntv.de