Beckenbauers WM-Millionen Freshfields widerspricht DFB doch nicht
16.09.2016, 16:51 Uhr
Franz Beckenbauer, WM-Multimillionär.
(Foto: dpa)
Wer wusste wann was? Diese Frage beschäftigt Fußball-Deutschland nach Bekanntwerden des Millionensalärs für Franz Beckenbauer. Dabei scheint sich der DFB in Widersprüche zu verstricken. Nun wird er scheinbar doch entlastet.
Erst hieß es, die Freshfields Kanzlei würde dem Deutschen Fußball-Bund bezüglich der 5,5-Millionen-Euro-Zahlung an Franz Beckenbauer widersprechen. Nun bekommt der DFB Schützenhilfe von der Kanzlei, die für den Verband für ein Millionenhonorar die WM-Affäre untersucht hatte. Die externen Ermittler erklärten in einer Pressemitteilung, dass die DFB-Spitze erst am vergangenen Montag Kenntnis der Vertragsdokumentation bekommen hätte.
"Wir haben die aktuelle DFB-Führung auch erst am Montag über die genauen Zahlungsbeträge und -flüsse zwischen dem DFB und Franz Beckenbauer informiert", heißt es in der Erklärung. "Daher ließ sich der gesamte Vorgang für die DFB-Spitze erst an diesem Tag vollständig einordnen und bewerten." Bei den Untersuchungen zuvor habe man zwar über die Zahlungen an den "Kaiser" im Zusammenhang mit dem Oddset-Vertrag unterrichtet, nicht jedoch im Detail.
Verschiedene Medien hatten darüber berichtet, dass die Honorierung von Beckenbauer für seine Tätigkeit als Präsident des WM-Organisationskomitees bereits ein Thema bei einer Sitzung des DFB-Vorstands am 4. März dieses Jahres gewesen sei. Der neue DFB-Präsident Reinhard Grindel hatte aber gesagt, dass er erst am Montag erfahren habe, dass die 5,5 Millionen Euro direkt aus dem Topf des WM-OKs an Beckenbauer geflossen sind.
Der heute 71-Jährige hat 5,5 Millionen Euro aus den Geldern des Werbevertrages des DFB mit dem nationalen WM-Förderer Oddset erhalten. Der DFB betonte bisher aber, dass Beckenbauer nach den bisherigen Kenntnissen kein Geld für seine Tätigkeit als Chef des WM-OK erhalten habe. Grindel hatte zu den Zahlungen an Beckenbauer gesagt: "Man kann vor diesem Hintergrund sicher nicht davon sprechen, dass seine Tätigkeit im OK ehrenamtlich war."
Quelle: ntv.de, cwo/dpa