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Dopingvorwürfe bei Tour de France Froome wird Opfer von Urin-Attacke

Froome gibt den Journalisten eine Mitschuld an der Urin-Attacke.

Froome gibt den Journalisten eine Mitschuld an der Urin-Attacke.

(Foto: REUTERS)

Die Vorwürfe wegen Dopings gegen Radprofi Christopher Froome verstummen nicht. Nun wird der Tour-de-France-Spitzenreiter auf eigenwillige Art und Weise von einem Zuschauer angegriffen.

Tour-de-France-Spitzenreiter Christopher Froome (Sky) ist am Samstag auf der 14. Etappe von Rodez nach Mende laut eigener Aussage von einem Zuschauer mit einem Becher voll Urin beworfen worden. Nach etwa 50 Kilometern des Tagesabschnitts habe der Mann am Straßenrand auf Französisch zunächst "Doper!" gerufen und dann den Becher auf ihn geworfen, bestätigte der Brite im Zielort den Zwischenfall. Der Brite Stephen Cummings fuhr vor Froome den ersten Sieg bei der Frankreich-Rundfahrt ein.

"Kein Zweifel, es war Urin. Das ist auf so vielen Ebenen nicht zu akzeptieren. Ich bin sehr enttäuscht", beklagte sich der Radprofi, der sich seit Tagen mit Dopingvorwürfen konfrontiert sieht. "Ich werde das Rennen nicht wegen einiger Leute aufgeben, die Beleidigungen rufen", bekräftigte Froome und gab auch den Journalisten, die ihm vermehrt Doping unterstellt hatten, eine Mitschuld an der Urin-Attacke. "Ich denke, die Berichterstattung über das Rennen ist mitunter unverantwortlich, und ich gebe ihnen die Schuld dafür. Wen ich meine, wissen diese Leute selbst. Sie transportieren das negative Bild des Radsports", sagte der in Kenia geborene Brite.

Froome zielt offenbar auf die französischen TV-Experten Laurent Jalabert und Cedric Vasseur ab, die die starken Leistungen Froomes in Zweifel gestellt und damit vage Dopingandeutungen gemacht hatten. Gerade Jalaberts Äußerungen sind sehr pikant, schließlich ist der Ex-Weltmeister erst 2013 als EPO-Sünder aufgeflogen, nachdem er jahrelang Doping geleugnet hatte.

Froome und das Sky-Team müssen sich offenbar seit Tagen mit Anfeindungen vom Straßenrand auseinandersetzen. Laut Richie Porte sei er auf der Etappe nach Le Pierre-Saint-Martin von einem Zuschauer in die Rippen geschlagen worden. Außerdem soll das Teamauto mit vollen Cola-Dosen beworfen worden sein.

"Ich bin sauber"

Für den Träger des Gelben Trikots war es bis auf den finalen vier Kilometern und den Urin-Vorfall trotzdem ein beinahe optimales Rennen. Auch im Finish blieb der 30 Jahre alte Froome bei etwas frischen Temperaturen wieder unangefochten und baute seinen Vorsprung im Gesamtklassement sogar leicht aus. Neuer Zweitplatzierter ist der Kolumbianer Nairo Quintana mit 3:10 Rückstand. Auf Rang drei zurückgefallen ist der US-Profi Tejay van Garderen (3:32 zurück). Vorjahressieger Vincenzo Nibali und der zweifache Toursieger Alberto Contador verloren weiteren Boden auf Froome.

Der Sky-Kapitän scheint zurzeit mehr damit beschäftigt zu sein, sich abseits vom Sportlichen gegen Vorwürfe aus allen möglichen Richtungen zu wehren. Seine Überlegenheit provoziert Misstrauen, und er wird nicht müde, zu versichern: "Ich bin sauber." Es gibt derzeit keinerlei belastbaren Indizien, die das Gegenteil beweisen könnten.

Quelle: ntv.de, lsc/dpa

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