Nach Olympia-Disqualifikation Gedopte Russen geben Medaillen nicht her
02.02.2017, 21:18 Uhr
Wieder runter vom Treppchen heißt es nachträglich für 18 russische Olympiateilnehmer.
(Foto: dpa)
Gleich 18 russische Medaillengewinner der Olympischen Spiele 2008 und 2012 wurden nachträglich des Dopings überführt. Und aufgefordert, ihre Medaillen an das IOC zurückzugeben. Das wartet aber bislang vergebens.
Disqualifizierte russische Olympiateilnehmer haben keine Eile, ihre Medaillen zurückzugeben. "Das ist eine schwierige Arbeit", sagte der Präsident des russischen Nationalen Olympischen Komitees (NOK), Alexander Schukow, nach Agenturberichten in Moskau. Das NOK kontaktiere im Auftrag des Internationalen Komitees (IOC) die Sportler, denen die Medaillen wegen positiver Dopingproben aberkannt worden seien. "Ich habe aber noch keine Information, dass irgendjemand sie zurückgegeben hätte."
Aufgrund nachträglicher Überprüfungen sind russischen Sportlern 18 Medaillen aberkannt worden, die sie bei den Olympischen Sommerspielen in Peking 2008 oder in London 2012 gewonnen hatten. Russland liegt damit an der Spitze der Liste. Die Sportler sollten selbst entscheiden dürfen, ob sie die Medaillen abgeben, forderte der Vizepräsident des russischen Leichtathletikverbandes, Andrej Silnow.
Wegen der Enthüllungen des Sonderermittlers Richard McLaren über staatlich organisiertes Doping durfte Russland nur mit einem Rumpfteam an den Spielen 2016 in Rio de Janeiro teilnehmen. Die Leichtathleten waren ganz gesperrt. Die Entscheidung über die Zulassung der Russen für die Winterspiele in Pyeongchang in Südkorea 2018 ist noch in der Schwebe.
Start unter neutraler Flagge?
"Unser Ansatz ist unverändert: Sportler, die nicht in die Einnahme illegaler Präparate verwickelt waren, müssen für die Spiele zugelassen werden", sagte Schukow. Der Weg dahin werde für viele aber schwierig werden.
Am Mittwoch war bekanntgeworden, dass insgesamt 31 russische Leichtathleten wegen der Suspendierung ihres Verbandes unter neutraler Flagge starten wollen. Dazu zählen der Hochsprung-Olympiasieger von 2012, Iwan Uchow, der Weltmeister über 100 Meter Hürden von 2015, Sergej Schubenkow, und die Hochsprung-Weltmeisterin von 2015, Maria Kutschina. Sie alle haben eine individuelle Starterlaubnis beim Leichtathletik-Weltverband IAAF beantragt.
Quelle: ntv.de, cwo/dpa