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Neuer Angriff auf Mannschaftsbus Ibrahimovic entkommt unverletzt

Der Star im Team von Paris St. Germain: Zlatan Ibrahimovic (Archivbild).

Der Star im Team von Paris St. Germain: Zlatan Ibrahimovic (Archivbild).

(Foto: picture alliance / dpa)

Müssen Spitzenspieler im europäischen Fußball künftig in geschützten Fahrzeugen am Stadion vorfahren? Nach dem Angriff auf den Team-Bus von Fenerbahce Istanbul kommt es in Frankreich zu einer ähnlichen Attacke.

Im internationalen Fußball entwickeln sich gewalttätige Attacken auf fahrende Mannschaftsbusse offenbar zu einer neuen Gefahr. Zuletzt wurde der Bus des französischen Meisters Paris St. Germain auf der Fahrt zum Spitzenspiel im Stade Velodrome von Olympique Marseille mit Gegenständen beworfen und beschädigt.

Der Vorfall ereignete sich am Sonntagabend, berichtete der TV-Sender Sky. Bekannt wurde die Attacke allerdings erst kurz nach Anpfiff des Verfolgerduells in der Ligue 1. Zu den Wurfgeschossen sollen dem Bericht zufolge auch Golfbälle gehört haben.

Ungeachtet der Angriffe erreichte das PSG-Team um den schwedischen Superstar Zlatan Ibrahimovic die Arena unverletzt. Hinter den Kulissen dürfte der Zwischenfall allerdings eine ernste Debatte lostreten: Erst am Samstag hatten Attacken auf die Busse des türkischen Meisters Fenerbahce Istanbul und des deutschen Vizemeisters Borussia Dortmund für Schlagzeilen gesorgt.

Gezielt auf den Fahrer geschossen?Blick durch die zerstörte Seitenscheibe in den Mannschaftsbus von Fenerbahce Istanbul.

Gezielt auf den Fahrer geschossen?Blick durch die zerstörte Seitenscheibe in den Mannschaftsbus von Fenerbahce Istanbul.

(Foto: picture alliance / dpa)

Sicherheitsrisiko An- und Abfahrt

In der Türkei war Istanbuls Bus mit der Mannschaft an Bord auf der Rückfahrt vom Punktspiel bei Rizespor offenbar mit eine Schrotflinte beschossen worden. Der Fahrer erlitt dabei schwere Verletzungen, unter anderem im Gesicht. In Dortmund ermittelte die Polizei einen Fan von Bayern München, der den leeren BVB-Bus vor dem Bundesliga-Schlagerspiel beider Klubs auf einer Bundesstraße mit einer Glasflasche beworfen und dabei beschädigt hatte.

Auch wenn bei den jüngsten Vorfällen in Deutschland und Frankreich anders als in der Türkei keine Schusswaffen Verwendung fanden, nehmen die Verantwortlichen die Angriffe sehr ernst: Wer einen fahrenden Reisebus mit Gegenständen wie Glasflaschen, Golfbällen oder Steinen bewirft, setzt die Insassen großer Gefahr aus.

"Gezielter Mordanschlag"

Sollte der Fahrer eines Mannschaftsbusses aufgrund eines solchen Angriffs die Kontrolle über das Fahrzeug verlieren, drohen katastrophale Folgen für Leib und Leben von allen Mitreisenden. Entsprechend streng dürften die Gerichte solche Straftaten einstufen. Bei Fenerbahce Istanbul war am Tag nach den Schüssen auf den Team-Bus ausdrücklich von einem "gezielten Mordanschlag" die Rede.

Die Spieler von Paris Saint-Germain zeigten sich von der Golfball-Attacke ungerührt. Sie entschieden das Spitzenspiel gegen Verfolger Olympique Marseille für sich. Die Mannschaft um den schwedischen Stürmerstar Ibrahimovic gewann in Marseille mit 3:2 und verteidigte die Tabellenführung in der Ligue 1.

Blaise Matuidi (35. Minute), Marquinhos (49.) und Jeremy Morel (51./Eigentor) erzielten die Tore für PSG. André-Pierre Gignac traf für Olympique (30./43.). Bereits am Freitag war AS Monaco nicht über ein 1:1 gegen AS St. Étienne hinausgekommen. Olympique Lyon feierte am Samstag bei EA Guingamp einen 3:1-Erfolg. In der Tabelle führt Paris mit 62 Punkten vor Lyon (61), Marseille (57) und Monaco (54).

Quelle: ntv.de, mmo/dpa/sid

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