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Randale im Spiel gegen Galatasaray Justiz gibt dem BVB Mitschuld

Die Justiz gibt dem BVB eine Mitschuld an den Krawallen der Galatasaray-Fans.

Die Justiz gibt dem BVB eine Mitschuld an den Krawallen der Galatasaray-Fans.

(Foto: imago/Horstmüller)

Es waren Galatasaray-Fans, die im Dortmunder Stadion für schlimme Szenen sorgten. Doch die Justiz macht dem BVB schwere Vorwürfe: Laut Oberstaatsanwältin Birgit Cirullies habe der Verein nicht angemessen auf Warnungen reagiert.

Borussia Dortmund sieht sich nach den Ausschreitungen beim Champions-League-Spiel gegen Galatasaray Vorwürfen der Justiz ausgesetzt: Oberstaatsanwältin Birgit Cirullies sagte, der Verein habe auf Hinweise der Sicherheitsbehörden nicht reagiert. "Die Sicherheit der Allgemeinheit geht vor", sagte sie auf einer Pressekonferenz. "Dann müssen die Fans sich auch mal vier Stunden vorher kontrollieren lassen. Der Verein muss sich da nach Kräften bemühen und zum Beispiel ein weiteres Tor einrichten, damit die Fans besser getrennt werden können. Wir haben das in einer Sicherheitskonferenz erörtert. Das ist nicht umgesetzt worden, warum, hat sich mir nicht erschlossen."

Der BVB hatte erklärt, der Ordnungsdienst habe schon massenhaft Pyrotechnik aus dem Verkehr gezogen. Allerdings könne nicht alles entdeckt werden. Das ließ Cirullies nicht gelten: "Diese Pyrotechnik-Arsenale waren nicht so klein, dass man sie in Körperhöhlen verstecken konnte."

"Hätte Toten geben können"

Insgesamt hat die Polizei 21 Galatasaray-Anhänger festgenommen. 700 Personen wurden vorübergehend in Gewahrsam genommen. Die Festgenommenen und die Mehrzahl der 700 festgesetzten Anhänger hätten ihren Wohnsitz in Deutschland. Die Staatsanwaltschaft hatte nach Ausschreitungen vor dem Spiel und im Stadion angeordnet, den Block der Istanbul-Anhänger, aus dem Ausschreitungen kamen, im Stadion festzusetzen. Gegen sie wird nun unter anderem wegen Landfriedensbruch, Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz und gefährlicher Körperverletzung ermittelt.

In einem Fall geht es sogar um versuchten Totschlag: Ein mehr als drei Kilo schwerer Sitz sei zehn Meter tief einfach in die Menge geworfen worden. "Es hätte einen Toten geben können", sagte Oberstaatsanwältin Cirullies. Die Mordkommission ermittelt.

Bereits vor Spielanpfiff hatten einige der rund 1000 Gästefans Pyrotechnik auf dem Dortmunder Friedensplatz abgebrannt. Dabei wurden nach Mitteilung der Polizei zwei Beamte verletzt. Während des Spiels waren Leuchtkörper aus dem Gäste-Block in Bereiche mit Dortmunder Zuschauern geworfen worden. Schiedsrichter Pavel Kralovec (Tschechien) war gezwungen, die Begegnung kurz nach der Pause sowie kurz vor Schluss zu unterbrechen.

Quelle: ntv.de, cba/dpa

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