Tennis-K.o. in Melbourne Kerber ist bei Australian Open schon raus
22.01.2017, 14:09 Uhr
Raus ohne Applaus: Angelique Kerber bei den Australian Open.
(Foto: dpa)
Angelique Kerbers Traum von der Titelverteidigung bei den Australian Open platzt bereits im Achtelfinale. Die Nr. 1 der Tenniswelt ist in Melbourne gegen die Weltranglisten-35. Coco Vandeweghe aus den USA überraschend chancenlos.
Titelverteidigerin Angelique Kerber ist bei den Australian Open im Achtelfinale ausgeschieden. Die Tennis-Weltranglisten-Erste verlor in Melbourne 2:6, 3:6 gegen die Amerikanerin Coco Vandeweghe, die Nummer 35 der Welt. Damit ist im Viertelfinale von den deutschen Startern nur noch Mischa Zverev dabei. Der Hamburger hatte überraschend den Weltranglisten-Ersten Andy Murray aus dem Turnier und trifft am Dienstag auf den Schweizer Rekord-Grand-Slam-Sieger Roger Federer.
Kerber hatte vor einem Jahr im Endspiel gegen Serena Williams ihren ersten Grand-Slam-Titel gewonnen und die Amerikanerin nach dem US-Open-Triumph als Nummer eins abgelöst. Sollte die 35-jährige Williams in Melbourne am kommenden Samstag ihren siebten Australian-Open-Titel holen, würde sie Kerber wieder von der Spitze der Weltrangliste verdrängen.
Die 29 Jahre alte Kielerin war im ersten Satz über weite Strecken chancenlos, wenn die 25-jährige Vandeweghe ihr druckvolles Spiel durchzog. Zu schon mitternächtlicher Stunde in Australien kämpfte sie sich danach aber in die Partie und profitierte im zweiten Durchgang von Fehlern der Amerikanerin. Die 3:1-Führung war aber schnell wieder dahin. Nach nur 68 Minuten verwandelte Vandeweghe gleich ihren ersten Matchball. Um fünf Minuten nach Mitternacht verließ Kerber fluchtartig den Ort einer ganz bitteren Niederlage.
Letzte Aufbäumen war nicht da
TV-Experte Boris Becker sah einen Grund für Kerbers Achtelfinal-Aus im fehlenden Selbstbewusstsein der Titelverteidigerin. "Man hat bei Kerber nie erkannt, dass sie wirklich daran glaubt", sagte der 49-Jährige dem Sender Eurosport. "Auch das letzte Aufbäumen war nicht da. Das hat mir ein bisschen gefehlt."
"Das war nicht die Angie, die sich zur Nummer eins gemacht hat. Sie hat sich im gesamten Turnier nie wirklich frei spielen können", sagte Bundestrainerin Barbara Rittner und meinte: "Jetzt soll sie ein bisschen abschalten und sich Zeit für sich nehmen, um in Ruhe zu trainieren."
Quelle: ntv.de, cwo/dpa/sid