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Rückkehr in Madison Square Garden Klitschko kämpft gegen den Ex-Hausmeister

Klitschko und Jennings beim obligatorischen "stare down".

Klitschko und Jennings beim obligatorischen "stare down".

(Foto: REUTERS)

Wladimir Klitschko kämpft in New York gegen Bryant Jennings. Der Amerikaner war Hausmeister und boxt seit einem Jahr professionell. Klingt nicht nach einer unüberwindbaren Hürde. Doch Klitschko muss sich vor dem US-Publikum beweisen.

Die Kulisse könnte für Wladimir Klitschko kaum schillernder sein. Nach sieben Jahren kehrt er zurück in den Madison Square Garden in New York, wo er zum vierten Mal boxt. Seinen bisher letzten Kampf in der legendären Arena bestritt er 2008 gegen Sultan Ibragimow. Damals pfiff ihn das amerikansiche Publikum für seinen risikoarmen Kampf in den letzten vier Runden aus. In der Nacht von Samstag auf Sonntag (ab 04.20 Uhr live bei RTL) hat Klitschko eine neue Chance, die Zuschauer auf seine Seite zu ziehen.

Neben der Titelverteidigung ist das sicher ein weiteres Ziel des Ukrainers. "In Amerika gilt er als Langweiler. Dort muss er mehr mit dem Publikum als mit dem Gegner im Ring kämpfen", sagt Jean-Marcel Nartz, früherer Technischer Leiter bei den Boxställen "Sauerland" und "Universum". Auch Ex-Weltmeister Evander Holyfield  fordert vom Schwergewichts-Champion eine engagierte Vorstellung. "Im Boxsport geht es nun mal darum, sein Herz in die Hand zu nehmen und alles zu geben. Hier in Amerika erwarten genau das die  Zuschauer am Samstag von Wladimir Klitschko. Sie wollen von ihm überzeugt und mitgerissen werden". Ob er sich gegen Bryant Jennings beweisen kann? Oder droht den Zuschauern nur eine sehr kurze Show mit einem schnellen Knock Out?

Jennings symbolisiert den American Dream

Klitschkos Gegner Bryant Jennigs hat nur 19 Profikämpfe hinter sich - der Weltmeister 66. Er hat damit drei Mal so viel Erfahrung wie sein Kontrahent. Jennigs ist erst seit einem Jahr Profisportler - im Hauptberuf erledigte er bis vor wenigen Monaten Klempner- und Tischlerarbeiten als Hausmeister bei der amerikanischen Notenbank Federal Reserve. Vom Hausmeister zum Box-Champion - das wäre eine typische amerikanische Erfolgsgeschichte - würde "By-By Jennings" es schaffen, Klitschko zu bezwingen.

Jennings hat bislang nur 10 seiner 19 Kämpfe per K.O vorzeitig beendet. Der Mann aus Philadelphia hat sich auf den Ranglisten der wichtigsten Profi-Verbände  unter die Top 6 geboxt und darf Wladimir Klitschko somit herausfordern. Wie es sich vor einem Schwergewichtskampf gehört, nimmt der Herausforderer den Mund ganz schön voll: "Falls ich es nicht schaffe, wird es niemand anderem gelingen. Es sei denn, Klitschko macht noch lange weiter, sein Alter holt ihn ein und er lässt deutlich nach." Der Weltmeister findet lobende Worte für seinen Gegner: "Er hat die Qualitäten eines Rocky Balboa, der auch als  Unterdog aus Philadelphia kam". Außerdem analysiert Klitschko: "Er hat eine gute Kondition, ist sehr beweglich auf den Beinen und platziert seine Schläge ganz gut mit seinem rechten Aufwärtshaken. Seine Defensive ist sehr gut".

Klitschko will in seinem 67. Kampf denn 55. K.O seiner Karriere erreichen. Das erste Mal bestreitet er als Vater einen WM-Kampf. Er will aber vermeiden, dass ihm seine viereinhalb Monate alte Tochter irgendwann  bei einem Boxkampf zusieht. "Ich möchte mir während eines Kampfes  nicht Gedanken machen müssen, wie sehr Kaya mit mir leidet. Das  würde mich unglücklich machen". Vielleicht kann seine Tochter aber einen weiteren Weltmeister-Gürtel bestaunen, wenn sie groß genug ist, Wladimir Klitschkos Trophäensammlung zu betrachten.

Quelle: ntv.de

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