"Das wäre grob unsportlich" Löw und Klinsmann sprechen sich nicht ab
23.06.2014, 18:24 Uhr
Die beiden kennen sich gut - wollen aber beide auf Sieg spielen.
(Foto: dpa)
Einen geheimen Deal wird es im letzten Spiel gegen die USA nicht geben - das betont nicht nur US-Coach Jürgen Klinsmann, sondern auch die Sportliche Leitung der DFB-Elf. Auch zu möglichen Umstellungen und Verletzungen in der DFB-Elf gibt es Informationen.
Die Sportliche Leitung und die Spieler der deutschen Nationalmannschaft haben eine mögliche Absprache vor dem letzten WM-Gruppenspiel am Donnerstag gegen die USA kategorisch ausgeschlossen. "Es wäre grob unsportlich, sollte irgendwer solche Gedanken hegen, der auf dem Platz steht", erklärte der Dortmunder Verteidiger Mats Hummels und betonte: "Wir werden definitiv auf Sieg spielen. Alles andere wäre anderen Nationen gegenüber unfair."
Auch Hansi Flick, Assistent von Bundestrainer Joachim Löw, wies jeden Verdacht auf eine Kontaktaufnahme mit dem ehemaligen Bundestrainer Jürgen Klinsmann vor der Partie in Recife zurück. "Die Playoffs haben für uns begonnen. Wir werden einen Teufel tun und uns auf einem Unentschieden ausruhen. Wir wollen das Spiel gewinnen. Und ich bin überzeugt, dass die Mannschaft die passende Antwort geben wird", erklärte Flick. Nach dem 2:2 der Amerikaner gegen Portugal führt die DFB-Auswahl die WM-Gruppe G mit vier Zählern vor den punktgleichen US-Boys von Trainer Klinsmann an. Mit einem Unentschieden würden beide Mannschaften ins Achtelfinale einziehen.
Klinsmann meckert gegenüber der Fifa
Flick äußerte sich auch zu der Kritik an der Fifa seitens Jürgen Klinsmann. Diese sei überzogen. Der US-Coach und ehemalige Bundestrainer hatte sich vor dem letzten Gruppenspiel darüber beschwert, dass seine Mannschaft bei der Weltmeisterschaft in Brasilien benachteiligt werde. Für Flick, Assistent von Bundestrainer Joachim Löw, entbehren solche Vorwürfe jeder Grundlage. "Der Spielplan war nach der Auslosung im Dezember allen bekannt. Wir haben dementsprechend unser Basiscamp ausgesucht und darauf geachtet, dass wir nicht zu lange zu den Spielorten fliegen müssen."
Klinsmann, von 2004 bis 2006 Bundestrainer, fühlt sich und seine Mannschaft unterdessen offensichtlich unfair behandelt. "Es wurde alles dafür getan, dass die großen Favoriten weiterkommen", monierte der 49-Jährige. Zudem sei der Spielplan so gestaltet worden, dass die Deutschen "weniger Strapazen, längere Regenerationszeiten und kürzere Reisen von Spielort zu Spielort" hätten.
Lahm bleibt im Mittelfeld
Über mögliche Umstellungen im deutschen Team sagte Flick, dass Philipp Lahm weiter im Mittelfeld spielen werde. Die Position des Kapitäns in der defensiven Schaltzentrale der deutschen Nationalmannschaft wird von der Sportlichen Leitung nicht infrage gestellt. Mit einem klaren "Nein" beantwortete der Assistent von Bundestrainer Joachim Löw bei der Pressekonferenz des DFB eine entsprechende Frage. "Philipp macht seine Sache im Mittelfeld richtig gut, wir sind mit ihm zufrieden", auch wenn ihm mal ein Fehlpass unterlaufe, erklärte Flick: "Man merkt, das Spiel im Mittelfeld fängt an zu greifen."
Die beiden Spieler Jerome Boateng und Sami Khedira werden Bundestrainer Joachim Löw beim letzten WM-Vorrundenspiel aller Voraussicht nach wieder zur Verfügung stehen. Beide sollten erneut ins Training einsteigen. "Sie haben von der medizinischen Abteilung grünes Licht bekommen", sagte Flick. Außenverteidiger Boateng hatte sich am Samstag beim 2:2 gegen Ghana eine neurogene Muskelverhärtung im linken Oberschenkel zugezogen. Mittelfeldspieler Khedira erlitt eine Innenbandzerrung im linken Knie. Am Sonntag hatten beide im Training gefehlt und waren intensiv behandelt worden.
Quelle: ntv.de, fma/dpa/sid