Sport

"Thomas Bach und seine Bande" Lukaschenko wütet nach Olympia-Bann

Wie andere Staatsoberhäupter auch zeigt sich  Lukaschenko gern beim Sport.

Wie andere Staatsoberhäupter auch zeigt sich Lukaschenko gern beim Sport.

(Foto: imago/ITAR-TASS)

Der Protest gegen den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko wird immer größer. Zunehmend beteiligen sich auch Sportler an der Kritik und müssen dafür häufig ins Gefängnis. Nun reagiert das IOC - und Lukaschenko wettert.

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat nach seinem Olympia-Ausschluss gegen das Internationale Olympische Komitee (IOC) gewettert. Man müsse die Angelegenheit vor Gericht klären, schlug der oft als "letzter Diktator Europas" kritisierte Lukaschenko der Staatsagentur Belta zufolge vor. "Sollen doch (IOC-Präsident Thomas) Bach und seine Bande erzählen, worin meine Schuld liegt."

Das IOC hatte am Montag bekannt gegeben, Lukaschenko von allen olympischen Aktivitäten einschließlich der Sommerspiele in Tokio auszuschließen. Das von Lukaschenko geführte Nationale Olympische Komitee von Belarus habe Athleten nicht ausreichend vor politischer Diskriminierung geschützt, sagte IOC-Präsident Bach. Auch Lukaschenkos Sohn Viktor wurde vorläufig vom IOC suspendiert.

Mehrere Sportler, darunter auch Olympia-Medaillengewinner, hatten zuletzt öffentlich Gewalt und politische Verfolgung unter Lukaschenko kritisiert. Viele prominente Athleten waren auch wegen der Teilnahme an Aktionen gegen Lukaschenko mit Haft- oder Geldstrafen belegt worden. So musste etwa der Olympiazweite von 2008 im Zehnkampf, Andrej Krauchanka, für mehrere Tage ins Gefängnis, weil er sich an den Appellen des Freien Sportlerverbandes beteiligt hatte. Die Sportlervereinigung erkennt die Präsidentschaftswahlen nicht an. "Ich will dieses Regime nicht repräsentieren", sagte Krauchanka, der hofft, sich als unabhängiger Athlet für die Olympischen Spiele in Tokio qualifizieren zu können.

Belarus steckt seit der Präsidentenwahl am 9. August in einer schweren innenpolitischen Krise. Der 66-jährige Lukaschenko hatte sich mit 80,1 Prozent der Stimmen zum Sieger erklären lassen. Die Opposition hingegen sieht die Bürgerrechtlerin Swetlana Tichanowskaja als wahre Gewinnerin. Seit Monaten fordert die Demokratiebewegung Lukaschenkos Rücktritt, ein Ende der Polizeigewalt gegen friedliche Demonstranten, die Freilassung aller politischen Gefangenen und Neuwahlen. Die EU erkennt Lukaschenko nicht mehr als Präsidenten an.

Quelle: ntv.de, ara/dpa

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