Premier-League-Sieger mit 17 Luke Littler setzt dem Darts-Spektakel die Krone auf
24.05.2024, 06:53 Uhr
Dominanz bis zum Ende: Luke Littler gewinnt die Premier League 2024.
(Foto: IMAGO/Every Second Media)
Mit gerade einmal 17 Jahren gewinnt der englische Darts-Superstar Luke Littler die lukrative Premier League. Im Finale nimmt "The Nuke" Revanche an Weltmeister Luke Humphries. Besonders beeindruckend: Littler gelingt erneut das perfekte Spiel.
Das Darts-Wunderkind Luke Littler hat es schon wieder getan: Dem 17-jährigen Engländer gelingt erneut das perfekte Spiel, der Neun-Darter. Und das sogar in der entscheidenden Phase des zweitgrößten Turniers der Darts-Welt. Im Finale der prestigeträchtigen und finanziell lukrativen Premier League (Gesamtpreisgeld: 1,1 Millionen Euro) steht es 5:5 zwischen Luke Littler und Weltmeister Luke Humphries, als ihm das perfekte Spiel gelingt. Auf die erste 180 lässt "The Nuke" ("Die Atomwaffe"), wie Littler bezeichnet wird, eine zweite perfekte Aufnahme folgen. Die "9" blinkt auf dem Scoreboard, die Fans erheben sich von ihren Plätzen in der mit über 14.000 Zuschauern ausverkauften O2-Arena von London. Triple 20, Triple 19, Doppel 12. Schon wieder spielt Luke Littler den Neun-Darter und setzt damit dem Spektakel rund um seine Person die Krone auf.
Luke Littler ist das perfekte Spiel bereits bei seinem ersten World-Series-Turnier gelungen, im Januar in Bahrain. Der junge Engländer gewann das Turnier im Wüstenstaat. Genauso siegte er beim ersten Players-Championship-Event seiner Karriere. Auch hier schaffte Littler auf dem Weg zum Titel das perfekte Spiel. Das Spektakel wiederholte sich auch im Rahmen seines European-Tour-Debüts in Belgien. Littler zauberte im Finale gegen Rob Cross ebenfalls einen Neun-Darter ans Board und gewann das Turnier.

Hatte trotz Final-Niederlage gut lachen: Weltmeister Luke Humphries (rechts)
(Foto: IMAGO/Every Second Media)
An diesem Donnerstagabend in London schreibt Littler das nächste Kapitel seines beeindruckenden Darts-Märchens. Erst recht, weil er bei seinem Premier-League-Debüt nicht nur den Neun-Darter wirft, sondern das Spiel trotz Dauerdrucks seines Kontrahenten Luke Humphries, der Littler im WM-Finale bezwungen hatte, am Ende sogar ziemlich souverän gewinnt. Letztlich steht es 11:7 und Littler nimmt insgesamt umgerechnet 370.000 Euro Preisgeld mit nach Hause.
Littler hat diesmal sogar "hart trainiert"
"Für alle Zweifler: Jetzt zweifelt ihr nicht mehr an mir, jetzt habe ich die Trophäe in der Hand", schreit Littler direkt nach seinem Triumph im Interview mit Sky Sports in Richtung der Zuschauer. Im Vorfeld der Premier League wurde die Nominierung des sensationellen WM-Finalisten teils kritisch gesehen, weil manch einer befürchtet hatte, der damals erst 16 Jahre junge Littler könnte durch die kräftezehrende Premier League zu Beginn seiner Karriere aufgerieben und letztlich verheizt werden.
Doch die Realität war eine andere: Littler spielte konstant groß auf, gewann 4 der 16 Mini-Turniere im Rahmen der Premier League auf dem Weg zum großen Finalabend von London. Insgesamt setzte sich "The Nuke" in 23 von 35 Spielen gegen die Elite des Dartsports durch. Der Lohn: Tabellenerster nach 16 Wochen, vier Punkte vor Weltmeister Humphries, elf Zähler vor Premier-League-Rekordsieger Michael van Gerwen und 2023er-Weltmeister Michael Smith.
"Ich habe heute wirklich hart trainiert. Ich war so konzentriert und bin einfach überglücklich, gewonnen zu haben", kommentierte Littler den bis dato größten Triumph in seiner noch jungen Karriere.
Dass Littler explizit angibt, noch am Spieltag "wirklich hart trainiert" zu haben, hat einen Grund. Mehrere Spieler deuteten in den vergangenen Wochen an, dass Littler während der Turniere im Übungsraum hinter der Bühne jede freie Minute nutzt, um an seinem Handy zu zocken, anstatt zu trainieren.
Was passiert, wenn Littler die spielfreie Zeit stattdessen für Training nutzt, hat er der Konkurrenz in London nun gezeigt. Der 17-Jährige ist nicht aufzuhalten, selbst vom Weltmeister nicht. "Ich habe versucht, mich zu wehren, aber Luke Littler war fantastisch", bilanzierte Luke Humphries nach dem verlorenen Endspiel. "Ich denke, wir sind im Moment die beiden besten Spieler der Welt. Ich liebe es, gegen ihn zu spielen. Wir werden uns in Zukunft noch viele weitere Duelle liefern."
Darts-Stars legen Fokus jetzt auf Fußball
Der Weltranglisten-Erste Humphries hatte zuvor im Halbfinale gegen Michael van Gerwen klar mit 10:5 gewonnen. Der Niederländer verpasste damit seinen dritten Premier-League-Titel in Folge und seinen achten insgesamt. Genauso chancenlos war Michael Smith im ersten Halbfinale gegen Littler. Auch diese Partie endete mit 10:5 zugunsten des Favoriten.
Für drei der vier Spitzenspieler steht jetzt ein freies Fußball-Wochenende an. Während Michael van Gerwen versucht, bei seinem Heimturnier in den Niederlanden den Titel einzufahren, haben Smith, Humphries und Littler ihre Teilnahme an dem European-Tour-Event abgesagt.
Luke Humphries drückt stattdessen am Sonntag seinem Herzensverein Leeds United die Daumen, wenn der Fußballzweitligist um den Aufstieg in die Premier League kämpft. Michael Smith und Luke Littler hoffen auf einen Sieg von Manchester United im englischen Pokalfinale gegen Manchester City. Littler feuert seinen Lieblingsklub am Samstag sogar im Stadion an. Auf der Suche nach dem perfekten Spiel sollten sich die Spieler von Manchester United am besten Inspiration bei Littler zu suchen.
Quelle: ntv.de