Fiasko statt Rekordeinstellung Martin erlebt WM-Debakel im Zeitfahren
23.09.2015, 22:07 Uhr
Fiasko statt Feiertag: Tony Martin ging im WM-Zeitfahren in Richmond sensationell leer aus.
(Foto: dpa)
Der vierte WM-Titel ist für Tony Martin vor dem Zeitfahren in Richmond das erklärte Ziel - und er verfehlt es deutlich. Nach 53,5 Kilometern reicht es für ihn in seiner Paradedisziplin nicht einmal für eine Medaille. Gold geht überraschend nach Weißrussland.
Zeitfahr-Spezialist Tony Martin ist an seiner Titelmission zum wiederholten Mal gescheitert. Nach einer unerwartet mäßigen und für ihn maßlos enttäuschenden Leistung verfehlte Martin bei der Straßenrad-WM in Richmond in seiner Paradedisziplin das vierte WM-Gold seiner Laufbahn und damit auch die Bestmarke des Rekordweltmeisters Fabian Cancellara aus der Schweiz.
Der 30-Jährige fand nicht zur Bestform und kam nie in die Nähe des Titels, den völlig überraschend der Weißrusse Wasil Kirijienka gewann. Im Vorjahr hatte der britische London-Olympiasieger Bradley Wiggins den Griff zum Regenbogentrikot verwehrt, diesmal fehlte fast 1:20 Minute. Der tief enttäuschte gebürtige Cottbuse verpasste nach 53,5 km in 1:03:46 Stunden sogar erstmals seit 2009 in einem WM-Zeitfahren das Podium und wurde nur Siebter. Silber und Bronze gingen an Adriano Malori (Italien) und Jerome Coppel (Frankreich).
Dem im Peloton wegen seiner Durchsetzungskraft respektvoll, aber martialisch "Panzerwagen" genannten Martin gelang in der Hauptstadt des Bundesstaates Virginia nicht wie so oft in den letzten Jahren ein glanzvolles Comeback. Auf den komplizierten Schlüsselbeinbruch bei der Tour folgte bei der WM ein Auftritt, der einige Prognosen bestätigte, die ihn noch nicht in bester Form sahen. Die Ausfallzeit war wohl doch zu lang.
Martin, der von 2011 bis 2013 dreimal in Serie triumphiert hatte, fährt damit weiter dem WM-Rekord hinterher. Mit dem vierten Titel hätte er zu Fabian Cancellara als Rekordsieger aufgeschlossen.
Quelle: ntv.de, cwo/sid