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Wechsel zu Werder Bremen perfekt Max Kruse kehrt heim an die Weser

In Wolfsburg wurde Kruse nicht dauerhaft glücklich.

In Wolfsburg wurde Kruse nicht dauerhaft glücklich.

(Foto: imago/Belga)

Da kommen zwei zusammen, die es zuletzt nicht leicht hatten: Skandalprofi Max Kruse stürmt künftig für den Fastabsteiger Werder Bremen. Der Weser-Klub greift tief in die Tasche, um das verlorene Kind aus Wolfsburg heimzulotsen.

Der Wechsel von Max Kruse vom VfL Wolfsburg zu Werder Bremen ist perfekt. Das teilte der Fußball-Bundesligist aus Bremen am Abend mit. Zuvor hatte der 28-Jährige die sportärztliche Untersuchung absolviert. Über die Ablösemodalitäten wollten beide Vereine keine Angaben machen. Spekulationen zufolge überweist Werder circa neun Millionen Euro nach Wolfsburg.

"Wir sind sehr froh, dass sich Max mit voller Überzeugung für eine Rückkehr zu Werder ausgesprochen hat. Er ist ein Spieler, der sich in den letzten Jahren hervorragend entwickelt hat und sowohl im Verein als auch in der Nationalmannschaft auf höchstem Niveau seine Qualität nachgewiesen hat", sagte Werder-Manager Frank Baumann in der Mitteilung.

Kruse ist wahrscheinlich der teuerste Transfer der Bremer Vereinsgeschichte. 2009 hatten der SV Werder Marko Marin für rund acht Millionen Euro verpflichtet. Transfersumme plus Gehalt für Kruse können die Bremer durch die Verkäufe von Torjäger Anthony Ujah nach China für elf Millionen Euro sowie von Abwehrchef Jannik Vestergaard zu Borussia Mönchengladbach für 13 Millionen Euro finanzieren.

Eine Entscheidung von "Bauch und Herz"

Nach einer Spielzeit mit mehreren Ungereimtheiten und sportlichen Enttäuschungen hatten die Niedersachsen auf die Dienste des exzentrischen Profis, eigentlich noch bis 2019 beim VfL unter Vertrag, keinen großen Wert mehr gelegt. Kruse waren in 32 Spielen nur sechs Tore gelungen, ein nahezu perfekter Transfer zu Galatasaray Istanbul scheiterte an der politischen Lage in der Türkei.

Kruse im Jahr 2008 im Werder-Trikot

Kruse im Jahr 2008 im Werder-Trikot

(Foto: imago sportfotodienst)

"Ich habe bei diesem Transfer auf mein Bauchgefühl und Herz gehört. Werder hat mir damals die Chance gegeben, Bundesliga-Profi zu werden, und ich habe mein erstes Spiel als Bundesligaprofi für diesen Verein gemacht. Jetzt möchte ich versuchen dabei zu helfen, dass der Verein wieder zu alter Stärke zurückfindet," erklärte Kruse.

Ins Wolfsburger Abseits befördert hatte sich der in Reinbek vor den Toren Hamburgs geborene Kruse durch zwei private Ausraster. Im Oktober 2015 wurde er mit einer Geldstrafe belegt, weil ihm bei einer Taxifahrt in Berlin Bargeld in Höhe von 75.000 Euro abhandengekommen war. Fünf Monate später geriet der Angreifer erneut in die Schlagzeilen, weil er sich in einem Club mit einer Bild-Reporterin angelegt hatte. Daraufhin strich Bundestrainer Joachim Löw Kruse aus seinem Kandidatenkreis für die EM-Endrunde in Frankreich.

Späte Heimkehr

An der Weser kehrt Kruse quasi zu seinen Wurzeln zurück. Von 2006 bis 2009 stand er als hoffnungsvolles Talent beim SV Werder unter Vertrag, kam jedoch unter Coach Thomas Schaaf nur zu einem Erstliga-Einsatz. Ansonsten trug der Hobby-Pokerspieler das Trikot der U23-Mannschaft.

Über den Zweitligisten FC St. Pauli fand er beim SC Freiburg in die erste Liga, eine weitere Station vor seinem Engagement in Wolfsburg war Borussia Mönchengladbach. Von dort wechselte er vor einem Jahr für zwölf Millionen Euro zum VfL.

Quelle: ntv.de, shu/dpa/sid

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