Sport

"Müssen ehrlich zu uns selbst sein" Mutko überrascht mit Doping-Äußerungen

Russische Athleten müssen Auflagen erfüllen, um in Rio dabei sein zu dürfen.

Russische Athleten müssen Auflagen erfüllen, um in Rio dabei sein zu dürfen.

(Foto: AP)

"Viele Probleme wegen des Mangels an guter Führung" sieht Sportminister Mutko im Zusammenhang mit den Doping-Sperren für russische Athleten. Er verzichtet auf Kritik am IOC - aber nicht am eigenen Sportsystem.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat verkündet, wie russische Athleten doch noch unter russischer Flagge an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro teilnehmen können - die Reaktion aus dem Sportministerium des Landes ist überraschend selbstkritisch. "Wir sind zu allen Experimenten bereit, wir sind bereit, offen zu sein. Wir müssen alles machen, dass keiner den anderen betrügt, und dazu müssen wir ehrlich zu uns selbst sein", sagte Minister Witali Mutko.

Mutko verzichtete offenbar gezielt auf Kritik an der in Lausanne beschlossenen Entmündigung des russischen Olympia-Komitees RUSOC. Indem das IOC den internationalen Fachverbänden die Verantwortung für die Olympia-Nominierung russischer Athleten übertrug, bremste es das RUSOC öffentlich aus. "In Russland haben sich viele Probleme wegen des Mangels an guter Führung angesammelt. Aber IOC-Präsident Thomas Bach hat von etwas Wichtigerem gesprochen: Bei Olympia sollen nur gewissenhafte Sportler teilnehmen, die auch geschützt werden müssen", sagte Mutko.

Auf dem Gipfel wurde beschlossen, dass Aktive aus Russland und auch aus Kenia wegen der Mängel bei der Dopingbekämpfung in beiden Ländern in allen olympischen Sportarten nur nach einer Überprüfung durch die internationalen Fachverbände für Rio nominiert werden können.

Sammelklage gegen Charta-Verstöße

Gegen die Olympia-Sperre für russische Leichtathleten plant Moskau eine Sammelklage. Die russischen Sportler wollten sich in Kürze gemeinsam an den Internationalen Sportgerichtshof in Lausanne wenden, sagte Nationaltrainer Juri Borsakowski der russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Dies hatte zuvor auch der Chef des russischen Olympia-Komitees, Alexander Schukow, angekündigt. Es gebe mehrere Verstöße gegen die olympische Charta, sagte Schukow, nannte aber keine Details.

Am Freitag hatte der Leichtathletik-Weltverband den russischen Verband wegen systematischen Dopings für mit Ausnahme von Athleten nachweislich "ohne Verbindung zum System" gesperrt. Wie die Auswahl der für Olympia infrage kommenden Leichtathleten aus Russland erfolgen soll, blieb in Lausanne allerdings noch offen.

Quelle: ntv.de, rpe/sid

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