Liga beschließt strengere Regeln NBA-Teams müssen Stars einsetzen oder Strafe zahlen
13.09.2023, 23:40 Uhr
Wenn sie auf dem Court stehen, sind spektakuläre Spielzeuge garantiert: LeBron James (links) und Jayson Tatum.
(Foto: USA TODAY Sports)
Wer seine Star-Spieler bei unbedeutenderen Spielen schont, muss in Zukunft eine empfindliche Strafe zahlen. Das beschließen die Klubbesitzer der NBA. Publikumsmagneten wie Jayson Tatum und Anthony Davis dürften in der nächsten Saison also weniger pausieren - anders als LeBron James.
Die Klubbesitzer der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA haben strengere Regeln und höhere Strafen für das Schonen von Star-Spielern beschlossen. Die Liga definiert einen Star-Spieler dabei als jeden, der in den drei vorangegangenen Spielzeiten in einem NBA-All-Star- oder All-NBA-Kader stand, oder aber für das All-Star-Game derselben Saison berufen war.
So dürften bei den Boston Celtics beispielsweise Jaylen Brown und Jayson Tatum nicht beide im gleichen Spiel pausieren, solange beide gesund sind. Nach Angaben von ESPN sind 25 der 30 NBA-Klubs und fast elf Prozent aller Profis von den neuen Regeln betroffen. Eine NBA-Saison hat 82 Spiele in der Hauptrunde, dann erst beginnen die Play-offs.
Laut ESPN und The Athletic verleiht die Abstimmung über die sogenannte Player Participation Policy dem Ligabüro mehr Macht, um Verstöße zu sanktionieren: Beim ersten Verstoß werden demnach 100.000 Dollar fällig, beim zweiten 250.000 Dollar, ab dem dritten eine Million. Allerdings soll es Ausnahmen geben, die etwa an ein bestimmtes Alter oder eine Zahl von Karrierespielen geknüpft sind. Für Superstar LeBron James, der im Laufe der Saison seinen 39. Geburtstag feiert, wird es deswegen einfacher sein, eine Pause zu bekommen, als für seinen Teamkollegen Anthony Davis, der erst 30 Jahre alt ist. Gesunde Spieler, die sich für ein Spiel ausruhen, müssen für die Zuschauer und bei den Spielen sichtbar sein.
Nach den neuen Regeln, die vom NBA-Wettbewerbsausschuss empfohlen wurden, können die Teams einen Star-Spieler nicht ausschließen oder ihn in einer Weise einsetzen, welche die Integrität des Spiels beeinträchtigt. Diese Integrität der Liga könnte als bedroht interpretiert werden, wenn Teams ihre Stars nicht mehr einsetzen und eine Niederlage billigend in Kauf nehmen, um nach dem Verpassen der Play-offs die eigenen Aussichten in der Talente-Lotterie des NBA-Draft zu verbessern. Dieses sogenannte "Tanking" ist verpönt, es wurde in der Vergangenheit aber immer wieder praktiziert. Auch die Interessen der Medienpartner der NBA spielten eine Rolle.
Quelle: ntv.de, fzö/sid/dpa