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Protest gegen Polizeigewalt NFL-Profi Kaepernick erhält Todesdrohungen

Colin Kaepernicks (r.) Protest während der US-Hymne.

Colin Kaepernicks (r.) Protest während der US-Hymne.

(Foto: AP)

Colin Kaepernick kniet, statt wie gewöhnlich zu stehen. Und das während der US-Hymne. Der Quarterback der San Francisco 49ers protestiert so gegen die Polizeigewalt und Rassendiskriminierung im Land. Damit macht er sich offenbar viele Feinde.

NFL-Quarterback Colin Kaepernick hat nach eigener Aussage wegen seiner öffentlichkeitswirksamen Proteste gegen Polizeigewalt und Rassendiskriminierung in den USA Todesdrohungen bekommen. Der 28 Jahre alte Spielmacher der San Francisco 49ers weigerte sich zuletzt bei mehreren Spielen seines Teams, beim Abspielen der US-Hymne zu stehen und kniete stattdessen.

Angesprochen auf die Möglichkeit, dass die Drohungen wahr werden könnten, sagte Colin Kaepernick: "Sollte so etwas passieren, würde es genau mein Ansinnen beweisen. Er habe zwar mit Kritik an seinem Verhalten gerechnet, "an so etwas habe ich aber nicht gedacht." Sein stiller Protest hatte zuletzt immer wieder große Diskussionen im ganzen Land ausgelöst.

Mit seinen Aktionen will der Athlet auf die weiterhin bestehende Rassendiskriminierung, soziale Ungerechtigkeiten und die Ungleichbehandlung von Minderheiten durch Polizei und Sicherheitskräfte in den USA aufmerksam machen. In zahlreichen Städten, darunter Ferguson, Baltimore und Cincinnati, waren in den vergangenen beiden Jahren unbewaffnete Schwarze von Beamten getötet worden.

"Ich werde nicht aufstehen, um Stolz für die Flagge eines Landes zu zeigen, welches Schwarze und Menschen anderer Hautfarbe unterdrückt. Es ist größer als Football für mich, und es wäre egoistisch von mir, einfach wegzusehen", hatte der Quarterback bereits erklärt.

Weitere NFL-Spieler und zuletzt auch Fußball-Nationalspielerin Megan Rapinoe hatten sich dem Protest des 28-Jährigen angeschlossen. Am vergangenen Freitag war es in Tulsa erneut zu einem Todesfall gekommen. "Das ist das perfekte Beispiel dafür, um was es geht", sagte Kaepernick: "Es wird sehr viel aussagen, was mit der Beamtin geschieht, die den Mann erschossen hat." Kaepernick hatte bereits angekündigt, eine Million Dollar für wohltätige Zwecke zu spenden.

Quelle: ntv.de, tno/sid

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