Ungeimpfter Superstar Novak Djokovic spielt nicht bei den US Open
25.08.2022, 16:26 Uhr
Novak Djokovic fliegt nicht nach New York.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Die US Open werden ohne Novak Djokovic stattfinden. Für den serbischen Tennis-Superstar ist das die Konsequenz für seine kategorische Verweigerung einer Impfung gegen das Coronavirus. Ungeimpfte Ausländer dürfen nicht in die USA einreisen.
Novak Djokovic wird nicht bei den in der kommenden Woche startenden US Open antreten. "Leider bin ich nicht in der Lage, nach New York zu reisen", schrieb der Serbe bei Twitter. Gründe führte der 35-Jährige nicht an, für die Einreise in die USA ist aber eine Impfung nötig. Es gibt nur wenige Ausnahmen von der Impfpflicht.
Kurz vor seiner Absage war aufgefallen, dass der Name des 35-Jährigen auf einmal auf der Turnierhomepage veröffentlichten Spielerliste fehlte, auf der er - wie alle spielberechtigten Profis - seit Anfang Juli geführt worden war. Ungeimpfte ausländische Staatsbürger können derzeit nicht nach Kanada oder in die USA einreisen, bis zuletzt hatte Djokovic auf eine Änderung der Haltung der US-Behörden gehofft.
Diese Hoffnung hat sich nun zerschlagen. "Ich werde weiter in guter Form bleiben und meinen positiven Geist bewahren", schrieb Djokovic weiter bei Twitter: "Und ich werde auf die nächste Möglichkeit warten, wieder an Wettkämpfen teilzunehmen. Bis bald, Tenniswelt."
Zuvor hatte er stets verlauten lassen: "Ich bereite mich vor, als wenn ich die Erlaubnis zum Mitspielen hätte, während ich darauf warte, ob es irgendwie Platz für mich für eine Reise in die USA gibt. Daumen gedrückt", schrieb Djokovic Ende Juli bei Twitter. Zuletzt wurde zwar die Testpflicht vor einer Einreise in die USA gekippt, die Impfung gegen das Coronavirus ist bis auf wenige Ausnahmen aber weiter Voraussetzung, um ins Land zu kommen. "Ich werde auf hoffentlich gute Nachrichten aus den USA warten, weil ich es wirklich lieben würde, dorthin zu gehen. Das wäre das wahrscheinlich nächste große Turnier, der nächste große Schwung, ein oder zwei Turniere vorher zu spielen und dann die US Open", gab sich der 21-malige Grand-Slam-Champion noch hoffnungsfroh.
Djokovic lehnt eine Impfung gegen das Coronavirus konsequent ab, "ich bin nicht geimpft und ich plane nicht, mich impfen zu lassen", bekräftigte er nach seinem Sieg beim Rasen-Klassiker von Wimbledon. Wegen seiner Haltung hatte er bereits nach einer langen Kontroverse die Australian Open im Januar verpasst, nachdem er aus dem Land abgeschoben worden war. Zuletzt musste Djokovic auch das Vorbereitungsturnier in Cincinnati absagen, die Veranstalter nannten "Reisebeschränkungen" als Grund.
"Es passieren verrückte Dinge in der Welt"
Djokovics Trainer Goran Ivanisevic hatte sich schon im Juli gelassen - und eher pessimistisch gegeben: "Vielleicht ändert (Präsident Joe) Biden ja seine Meinung", sagte der frühere Wimbledon-Champion. "Wenn er in die Staaten fliegt, ist es wunderbar. Wenn er nicht in die Staaten fliegt, was können wir tun? Es gibt andere Turniere. Es passieren viele verrückte Dinge in der Welt. Jeden Tag ändert sich etwas, etwas Neues passiert. Wir schauen, was passieren wird."
Djokovic wird somit Weltranglistenpunkte verlieren, im vergangenen Jahr hatte er in Flushing Meadows das Finale erreicht und dort gegen Daniil Medwedew verloren. Aktuell ist Djokovic im ATP-Ranking auf Platz sechs geführt.
Der Serbe verpasst zudem eine weitere Chance, einem seiner großen Karriereziele näherzukommen: Der 35-Jährige liefert sich mit Roger Federer und Rafael Nadal ein spektakuläres Rennen um den inoffiziellen Titel des "Grand-Slam-Königs": Der seit Jahren dauerverletzte Schweizer Federer, der derzeit um sein Comeback kämpft, gewann wie Djokovic 21 Grand-Slam-Turniere, der Spanier Nadal steht bei 22 Siegen bei einem der vier bedeutendsten Turniere des Tenniskalenders. Djokovic hat in seiner Karriere dreimal in New York triumphiert, im vergangenen Jahr allerdings auch eine seiner bittersten Niederlagen kassiert: Durch die Finalniederlage gegen den Russen Daniil Medwedew verpasste Djokovic den "Grand Slam", also den Triumph bei allen vier Grand-Slam-Turnieren innerhalb eines Kalenderjahres.
Quelle: ntv.de, ter