Vlhova bleibt Slalom-Dominatorin Qual und große Überraschung bei Tour de Ski
04.01.2022, 19:13 Uhr
Katharina Hennig (rechts) quälte sich erfolgreich.
(Foto: picture alliance/dpa/Sputnik)
Friedrich Moch stürmt beim Finale der Tour de Ski auf einen überrangenden dritten Platz, sodass der Bundestrainer jubelt: "Wie geil ist das denn". Katharina Hennig muss bei den Damen durch ein Tal der Qualen, besteht aber erfolgreich. Derweil enttäuschen die DSV-Athletinnen auf der Slalom-Piste.
Katharina Hennig hat sich für die Olympischen Spiele in Peking in Stellung gebracht. Bei der Tour de Ski der Langläuferinnen hat die Oberwiesenthalerin mit Rang zwölf beim finalen Schlussanstieg zur Alpe Cermis ihr persönliches Ziel erreicht und als Neunte den angestrebten Top-10-Platz geholt. In ihrem Sog zogen die Männer bei ihrer Schlussetappe nach: Friedrich Moch wurde hinter dem Norweger Sjur Roethe und Alexander Spitsow aus Russland fast schon sensationell Tagesdritter vor Lucas Bögl. "Wie geil ist das denn", jubelte Bundestrainer Peter Schlickenrieder.
Die nach der fünften Etappe führenden Natalja Neprjajewa aus Russland und der Norweger Johannes Klaebo ließen sich die Gesamtsiege nicht mehr nehmen. Neprjajewa wurde beim Tagessieg der Norwegerin Heidi Weng Vierte, Klaebo nach seinen vier Tageserfolgen diesmal Fünfter. Beide Gesamtsieger kassierten jeweils 55.000 Schweizer Franken (etwa 53.000 Euro) Preisgeld.
Für Hennig war die letzte Etappe eine Qual. "So schwer ist mir der Aufstieg auf die Alpe Cermis in den vier Jahren noch nie gefallen. Es war eines der härtesten Rennen überhaupt. Um so schöner ist es, dass ich es wieder geschafft habe", sagte die Sächsin, die für ihren neunten Platz 6000 Schweizer Franken kassierte. "Nach dem zähen Start in Lenzerheide hatte ich fast nicht mehr damit gerechnet", sagte die 25-Jährige, die nun in die Olympia-Vorbereitung startet.
DSV-Qunitett enttäuscht
Bundestrainer Schlickenrieder und der Sportliche Leiter Andreas Schlütter sehen in Hennig eine potenzielle Medaillenkandidatin für Großereignisse. "Peking kommt vielleicht noch zu früh, aber sie bringt mittlerweile alles mit, um genau da vorn zu landen", sagte Schlickenrieder. Hennig hätte sich in allen Parametern verbessert, ist mittlerweile auch in der eher ungeliebten Skating-Technik eine beständige Kandidatin für die besten Zehn. Schlütter bemerkte, Hennig hätte alles selbst in der Hand, um zukünftig noch erfolgreicher sein zu können.
Auch für die Männer geht es mit Blick auf Olympia voran. Mochs dritter Rang war der Höhepunkt der bisherigen Entwicklung, sagte Schlickenrieder. Moch fand es alles nur aufregend. "Es hat unglaublichen Spaß gemacht. Da vergisst man die Strapazen schnell", sagte der 21-Jährige aus Isny im Allgäu.
Derweil bleibt im Slalom Petra Vlhova die große Dominatorin in diesem Olympia-Winter. Die 26 Jahre alte Slowakin siegte beim traditionellen Jahresauftakt in Zagreb vor ihrer großen Konkurrentin Mikaela Shiffrin aus den USA (+ 0,50 Sekunden). Dritte wurde die Österreicherin Katharina Liensberger mit einem Rückstand von 2,11 Sekunden. Für Vlhova war es in Zagreb der dritte Erfolg hintereinander. In fünf Slalom-Rennen in diesem Olympia-Winter stand die Gesamtweltcupsiegerin viermal ganz oben. Lediglich in Killington musste sie sich Shiffrin geschlagen geben.
Die US-Amerikanerin und zweimalige Olympiasiegerin feierte auf der ruppigen Piste in Zagreb ihr Comeback. Den Torlauf in Lienz hatte die Freundin vom norwegischen Ski-Star Aleksander Aamodt Kilde nach einer Corona-Infektion noch verpasst. "Viel trainieren konnte ich nicht", hatte Shiffrin vor dem Start berichtet. Für das Alpin-Quintett des Deutschen Skiverbandes (DSV) lief es zum zweiten Mal in Folge enttäuschend. Lena Dürr, die vor 14 Jahren in Zagreb ihr Weltcup-Debüt gegeben hatte, wurde Elfte. Nach dem ersten Durchgang hatte die Sportlerin vom SV Germering noch auf Rang sechs gelegen. Jessica Hilzinger erreichte mit Platz 21 immerhin ihr bestes Saisonergebnis. Emma Aicher, Marlene Schmotz und Paulina Schlosser verfehlten die Punkteränge.
Quelle: ntv.de, dbe/dpa