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Tour-Rückkehr "respektlos" Radsport-Boss attackiert Armstrong

Im Gegensatz zu seinen Vorgängern kein Armstrong-Fan: UCI-Boss Brian Cookson.

Im Gegensatz zu seinen Vorgängern kein Armstrong-Fan: UCI-Boss Brian Cookson.

(Foto: AP)

Die angestrebte Rückkehr des lebenslang gesperrten Ex-Radstars Lance Armstrong auf den Parcours der Tour de France sorgt für Empörung beim Radsport-Weltverband UCI. Präsident Brian Cookson nennt den Plan "total unangemessen" - und rät strikt ab.

Als "respektlos" hat UCI-Präsident Brian Cookson die geplante Rückkehr des gefallenen Radstars Lance Armstrong zur Tour de France im kommenden Juli bezeichnet. "Das ist total unangemessen und ohne Respekt gegenüber der Tour, den Fahrern und denen, die gegen Doping kämpfen", sagte der britische Chef des Radsport-Weltverbandes zu den Plänen des Amerikaners. Die sehen vor, zu wohltätigen Zwecken einige Tour-Etappen einen Tag vor dem Peloton abzufahren.

"Ich denke, Lance wäre gut beraten, daran nicht teilzunehmen", sagte Brian Cookson, der sich im Gegensatz zu seinen Vorgängern mit aller Macht dem Antidoping-Kampf widmen will. Er habe generell nichts gegen Menschen, die Gelder für humanitäre Zwecke einsammeln. "Aber ich denke, Lance könnte dadurch neue Wege finden, für sich selbst Gelder zu generieren", sagte Cookson. Er könne jederzeit nach Frankreich kommen, um dort Rad zu fahren, aber dann hätte es nichts mit ihm oder der UCI zu tun.

Gut gemeint, aber ...

Laut der englischen Zeitung "Mail on Sunday" hat der frühere englische Fußball-Profi Geoff Thomas den Texaner Armstrong zur Teilnahme an seiner Charity-Aktion überredet. Thomas war einst ebenso wie Armstrong an Krebs erkrankt und kümmert sich um eine Stiftung, die sich dem Kampf gegen Leukämie widmet. Am Rande der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt (4. bis 26. Juli) will Thomas eine Million Pfund (rund 1,4 Millionen Euro) generieren. "Ich bin sicher, dass es Geoff Thomas gut meint, aber eine Teilnahme Armstrongs ist unangebracht", betonte Cookson.

Armstrong ist seit seiner Überführung als Doper lebenslang für Wettkämpfe gesperrt. Die sieben Tour-Titel, die er zwischen 1999 und 2005 gewann, wurden ihm aberkannt gestrichen. Im Januar 2013 gestand Armstrong nach jahrelangen Dementis, sich über einen langen Zeitraum hinweg mit Substanzen wie Epo und Wachstumshormonen gedopt zu haben.

Thomas hofft indes weiter auf eine Teilnahme Armstrongs. "Was Armstrong auch immer getan hat - und ich habe seine Einnahme von leistungssteigernden Mitteln immer verurteilt -, ändert nichts an der Wichtigkeit, die er in einer kritischen Phase in meinem Leben für mich hatte", teilte Thomas in einer schriftlichen Stellungnahme via Twitter mit. Er könne die Vorbehalte verstehen. Aber wenn Armstrongs Teilnahme und die Benefizaktion helfen, "nur ein Leben zu retten, ist es eine gute Sache", betonte Thomas.

Quelle: ntv.de, cwo/sid/dpa

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