Tennisstar boykottiert Interview "Scherz" geht schief: TV-Journalist entschuldigt sich bei Djokovic
20.01.2025, 08:19 Uhr
Novak Djokovic hatte keine Lust auf Gespräche auf dem Spielfeld.
(Foto: dpa)
Novak Djokovic ist alles andere als amüsiert, als er hört, was der TV-Moderator Tony Jones über ihn sagt. Der Tennis-Superstar boykottiert daraufhin das obligatorische Interview auf dem Feld und fordert eine öffentliche Entschuldigung. Die kommt.
Novak Djokovic dürfte im Anschluss an das Viertelfinale gegen Carlos Alcaraz im Falle eines Erfolgs wieder für ein On-Court-Interview zur Verfügung stehen. Der australische TV-Journalist, mit dessen Aussagen Djokovic seinen Interview-Verzicht nach dem Achtelfinale der Australian Open begründet hatte, hat vor laufender Kamera um Entschuldigung gebeten. Das hatte Djokovic zuvor gefordert.
Tony Jones, ein Moderator des australischen TV-Senders Channel Nine, hatte am Freitag live von der Anlage in Melbourne gesendet. Er hatte sich zuvor in einer Schalte zu feiernden serbischen Fans umgedreht und ihnen auf abfällige Art zugerufen: "Novak! Er ist überbewertet! Schmeißt ihn raus!" Als er sich wieder umgedreht hatte, sagte er in die Kamera: "Leute, ich bin froh, dass sie mich nicht hören können."
Nun erklärte Jones, seine Kommentare seien "als Scherz" gedacht gewesen. "Allerdings erfuhr ich am Samstag, dass das Djokovic-Lager mit diesen Kommentaren überhaupt nicht einverstanden war", sagte der Journalist. Er habe deshalb bereits privat um Entschuldigung gebeten und stehe auch vor der Kamera zu der Entschuldigung. Der australische Tennisverband ließ verlauten, dass der serbische Superstar die Entschuldigung angenommen habe, wie gewohnt weitermachen und sich auf das nächste Match konzentrieren werde.
Djokovic hatte nach seinem 6:3, 6:4, 7:6 (7:4)-Erfolg gegen den Tschechen Jiri Lehecka auf das übliche On-Court-Interview verzichtet. "Vielen Dank für das Kommen heute. Ich weiß eure Anwesenheit und die Unterstützung zu schätzen. Wir sehen uns in der nächsten Runde", sagte der Turnier-Rekordsieger lediglich ins Arena-Mikrofon. Auf der Pressekonferenz erklärte er dann den Grund, weshalb er auf weitere Aussagen verzichtete.
In der Partie gegen Lehecka hatte der "Djoker" wiederholt ärgerliche Momente überstehen müssen. Immer wieder sei er von einzelnen Zuschauern vor dem Aufschlag gestört worden, was ihn sichtbar ärgerte. "Was die Spieler sich alles gefallen lassen müssen. Da sind die Australier teilweise ein bisschen angetrunken abends und dann gehen die Tiraden auf die Spieler los", sagte Djokovics Ex-Coach Boris Becker bei Eurosport.
Quelle: ntv.de, tno/sid/dpa