Große Ratlosigkeit Schlierenzauer steigt vorerst von der Schanze
09.12.2015, 18:31 Uhr
(Foto: imago/Newspix)
Es läuft nicht: Das harte Training schlägt sich nicht in Weite nieder. Und Besserung sieht Österreichs Ausnahme-Skispringer Schlierenzauer nicht. Also nimmt er eine Auszeit. Ziel bleibe zwar die Vier-Schanzen-Tournee - doch derzeit überwiegt die Müdigkeit.
Österreichs Skisprung-Star Gregor Schlierenzauer nimmt nach einem schwachen schwachen Start in die Weltcup-Saison eine Auszeit. Ziel bleibt aber der Start bei der Vierschanzentournee (28. Dezember bis 6. Januar), wie der zweimalige Tourneesieger auf seiner Homepage mitteilte. "Der Weg dorthin muss sich aber erst ergeben."
Rekord-Weltcupsieger Schlierenzauer hatte nach Platz 17 zum Auftakt in Klingenthal bereits eine Trainings-Pause eingelegt, war am Wochenende in Lillehammer aber erneut nicht über die Plätze 14 und 20 hinausgekommen.
"Irgendwann mag man die Dinge nicht mehr schönreden, also habe ich am langen Heimweg von Lillehammer und dann zu Hause in aller Ruhe und Ehrlichkeit die Situation analysiert", schrieb Schlierenzauer weiter. "Rausgekommen ist, dass ich Nischni Tagil auf jeden Fall mal auslassen werde und mich hinsichtlich der weiteren Tournee-Vorbereitung nicht festlegen möchte."
"Möchte Abstand gewinnen"
Zugleich offenbarte der Österreicher große Ratlosigkeit. "Ich habe eine beinharte Vorbereitung hinter mir und extrem viel investiert, komme aber einfach nicht auf Meter und Weite." Um wieder "dort hinzukommen, wo ich jahrelang war, habe ich in den vergangenen Monaten so ziemlich alles probiert", sagte Schlierenzauer: "Ich möchte Abstand gewinnen, um die Müdigkeit, die ich aktuell verspüre, aus dem Kopf raus- und neuen Schwung und Freude hinein zu bekommen."
Erst am Sonntag hatte der Weltcup-Rekordsieger und Mannschafts-Olympiasieger von 2010 auf seiner Homepage auf die Frage, ob ihm das Ganze noch Freude mache, geantwortet: "Es zwingt mich ja niemand Skizuspringen, das suche ich mir selber aus und auch wenn es nicht leicht fällt die aktuelle Situation zu akzeptieren, ist es nach wie vor das Wissen um meine Möglichkeiten das mich hungrig nach vorne blicken lassen".
Drei weitere ehemalige Tourneesieger sind derzeit ebenfalls nicht im Weltcup vertreten, der am Wochenende mit zwei Springen im russischen Nischni Tagil fortgesetzt wird. Schlierenzauers Landsmann Andreas Kofler, in dieser Saison noch gar nicht am Start, trainiert in Lillehammer. Der finnische Rekord-Tourneegewinner Janne Ahonen sucht in der Heimat nach seiner Form, will aber beim Tourneestart in Oberstdorf (28./29. Dezember) zurückkehren. Gleiches gilt für den Österreicher Thomas Diethart, Sieger 2013/14, der nach einer Verletzungspause mit Gewichtsproblemen zu kämpfen hat.
Quelle: ntv.de, jwu/sid