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"Gemacht, was der Coach wollte" Schröder ätzt nach EM-Pleite gegen Kritiker

Mit Selbstkritik hält sich Dennis Schröder nach dem unglücklichen Vorrunden-Aus der deutschen Basketballer nicht auf.

Mit Selbstkritik hält sich Dennis Schröder nach dem unglücklichen Vorrunden-Aus der deutschen Basketballer nicht auf.

(Foto: dpa)

Beim bitteren EM-Vorrundenaus der deutschen Basketballer ist Jungstar Dennis Schröder der Topscorer. Trotzdem regt sich Kritik an der Spielweise des 21-Jährigen. Dafür fehlt Schröder jedes Verständnis. Das bekommt ein Ex-Nationalspieler deutlich zu spüren.

Basketball-Nationalspieler Dennis Schröder hat Kritik an seiner Spielweise nach dem EM-Vorrundenaus kategorisch zurückgewiesen. "Wenn ich auf dem Parkett sehe, dass wir Probleme haben, unsere Würfe nicht treffen, dann will ich der Mannschaft helfen", sagte der 21-Jährige der "Bild am Sonntag" zu öffentlichen Meinungen, er agiere zu egoistisch. "Das war übrigens genau das, was (Bundestrainer Chris) Fleming von mir wollte - abschließen, wenn ich in Korbnähe komme. Ich habe also das gemacht, was der Coach von mir wollte."

Bundestrainer Chris Fleming war nicht mit jeder Aktion seines Topscorers einverstanden.

Bundestrainer Chris Fleming war nicht mit jeder Aktion seines Topscorers einverstanden.

(Foto: imago/Bernd König)

Der NBA-Profi von den Atlanta Hawks und das deutsche Team waren in der EM-Gruppenphase in Berlin mit vier Niederlagen aus fünf Spielen ausgeschieden und haben die sportliche Olympiaqualifikation vorerst verpasst. Bei drei Spielen - gegen Serbien, Italien und Spanien - hatte das DBB-Team den Sieg allerdings erst in der Schlussphase verpasst.

Individuell gute Spiele

Trotz des bitteren Ausscheidens fällt Schröders Turnierfazit positiv aus. "Individuell glaube ich, dass ich erfolgreiche Spiele abgeliefert habe", sagte der 21-Jährige: "Ich habe die meisten Assists gegeben, auch gut gepunktet und Rebounds geholt. Auch in der Verteidigung habe ich gegen die besten Spieler der Gegner gespielt."

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(Foto: www.eurobasket2015.org)

Mit im Schnitt 30,4 Minuten hatte Schröder die meiste Spielzeit aller deutschen Akteure bei der EM. Mit durchschnittlich 21,0 Punkten und sechs Assists in den fünf Begegnungen war er auch der erfolgreichste deutsche Spieler vor NBA-Superstar Dirk Nowitzki (13,8 Punkte, 7,8 Rebounds). Der Braunschweiger polarisierte jedoch mit seiner Art, manchmal zu eigenwillig zum Korb zu ziehen, anstatt seine besser postierten Mannschaftskollegen ins Spiel zu bringen. Auch waren einige Pässe für die Mitspieler nicht verwertbar.

Ätzende Kritik an Hamann

Dass er den für das EM-Aus am Ende möglicherweise entscheidenden Freiwurf beim 76:77 im letzten Gruppenspiel gegen Spanien nicht verwertet habe, nagt nicht an Dennis Schröder. "Wir haben das Spiel nicht wegen meiner Freiwürfe verloren. Dann hätten wir die Verlängerung erreicht. Aber vorher haben wir schon Fehler gemacht, freie Korbleger verlegt und viele Offensiv-Rebounds abgegeben", sagte Schröder. "Ich muss mich bei niemandem entschuldigen, außer vielleicht bei meinen Mitspielern. Aber jeder wirft mal einen Freiwurf daneben."

In der "BamS" ging der Braunschweiger auch auf den ehemaligen Nationalmannschaftskapitän Steffen Hamann ein, der vor der EM gesagt hatte, ihm gefalle die Spielweise Schröders nicht. "Vielleicht hat ihm wehgetan, dass Dirk (Nowitzki) gesagt hat, dass es noch nie so einen Point Guard wie mich in Deutschland gab", sagte Schröder in Richtung des Aufbauspielers. "Mein Stil muss ihm nicht gefallen, aber er weiß auch, dass ich den Schritt in die NBA geschafft habe. Dort spiele ich jetzt und ich bin erst 21 Jahre alt. Er hat es seine ganze Karriere lang versucht und nicht geschafft, das ist frustrierend."

Altstar Dirk Nowitzki wiederholte sein Lob nach dem Turnier: "Er war mit Abstand unser bester Spieler. Dennis ist ein Aufbau, so was haben wir in Deutschland noch nie gesehen." Er schränkte aber auch ein: "Im Moment geht halt immer nur 100 Prozent, das muss er noch lernen."Schröder räumte immerhin ein, dass er noch Luft nach oben hat: "Ich habe alles gegeben, ich habe gute Spiele abgeliefert. Vielleicht hätte ich einen besseren Job machen können."

Quelle: ntv.de, cwo/sid/dpa

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