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Die Eislöwen jaulen nur noch Schwächstes DEL-Team bisher? In Dresden kippt die Stimmung

Die Dresdner Eislöwen sind in der DEL überfordert.

Die Dresdner Eislöwen sind in der DEL überfordert.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Dresdner Eislöwen kassieren in der DEL die zwölfte Niederlage in Serie. Der Aufsteiger wirkt in diesen Wochen völlig überfordert. Die Zuschauer stellen die Unterstützung für das Team ein. Es droht auch noch der Negativrekord der Liga zu fallen.

Bei der siebten Pleite im siebten Heimspiel in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) verloren auch die Fans die Geduld. Die Dresdner Eislöwen lagen im Kellerduell mit den Nürnberg Ice Tigers mit 0:3 zurück, als die Zuschauer ihre Unterstützung einstellten. Nach zwei weiteren Gegentoren gellten Pfiffe durch die Arena, gefolgt von der Aufforderung: "Wir wollen euch kämpfen sehen!"

Am Ende verlor der Aufsteiger chancenlos 1:5, und Verteidiger Oliver Granz stellte ernüchtert fest, das Publikum sei derzeit "leider das Einzige, das erstklassig ist". Die Mannschaft ist es definitiv nicht, sie kassierte ihre zwölfte Niederlage in Folge, holte aus den ersten 15 Spielen nur einen Sieg und insgesamt fünf Punkte - der schlechteste Saisonstart eines Klubs in der DEL seit 18 Jahren. Mit nur 0,33 Punkten im Schnitt droht zudem die schwächste Ausbeute der Ligahistorie, die bislang die Starbulls Rosenheim 1997/98 verbuchten (0,34).

"Wir finden regelmäßig einen Weg, zu verlieren"

"Keiner hat Selbstvertrauen. Wir arbeiten dafür, aber das Glück ist auch nicht auf unserer Seite", sagte Granz bei MagentaSport. Mit fehlendem Glück allein lässt sich nicht erklären, warum der Neuling in der DEL so überfordert wirkt. Seit dem 6:3 am 18. September bei den ganz schwach gestarteten Löwen Frankfurt hat Dresden kein Spiel mehr gewonnen, zweimal erzwang der Aufsteiger eine Verlängerung, hielt gegen die Großen der Liga mitunter gut mit - aber ohne zählbaren Erfolg. Abwehrspieler Alec McCrea befand: "Während andere Teams einen Weg finden zu gewinnen und positive Momente zu erzwingen, finden wir regelmäßig einen Weg, zu verlieren."

Längst hat auch die Diskussion um Trainer Niklas Sundblad begonnen. Der Schwede, der mit dem ERC Ingolstadt 2014 sensationell die deutsche Meisterschaft gewonnen hatte, sah trotz der Niederlagenserie auch zuletzt noch "einen Schritt nach vorne". Nach der Heimpleite gegen Nürnberg klang aber auch er frustriert: "Wir haben zu viele Zweikämpfe verloren und im Mitteldrittel nicht gut gespielt. Es ist ein sehr enttäuschender Abend."

Aufstiegshelden kommen nicht klar

Die nächste Chance hat der Aufsteiger am Freitag (19.30 Uhr/MagentaSport) im Heimspiel gegen Frankfurt. "Wir müssen Ergebnisse abliefern, das ist ganz klar", hatte Sportdirektor Matthias Roos schon vor dem Nürnberg-Spiel der Sächsischen Zeitung gesagt und darauf verwiesen, dass sich seit Saisonbeginn die Zweikampfquote deutlich verbessert habe. Über den Trainer wollte er aber noch nicht reden, erst in der Deutschland-Cup-Pause in der kommenden Woche will er "das erste Zwischenfazit" ziehen.

Im Sommer hatte Dresden nach dem Aufstieg mit prominenten Neuverpflichtungen auf sich aufmerksam gemacht: Königstransfer war Torhüter Julius Hudacek, der in der vergangenen Saison die Kölner Haie mit seinen herausragenden Leistungen ins Finale geführt hatte. Der Slowake hat seinen Stammplatz inzwischen an den nachverpflichteten Finnen Jussi Olkinuora verloren - und den Verein verlassen. Nun informierte Dresden über die Vertragsauflösung mit Hudacek. Die Oldies Austin Ortega, Dane Fox und Trevor Parkes sind mit 18 der 32 Tore fast alleine für die Offensive zuständig, die Leistungsträger aus dem Aufstiegsjahr haben den Sprung in die DEL meist nicht bewältigt.

Immerhin: Dresden steht nicht alleine im Keller, die Iserlohn Roosters, die elf ihrer letzten zwölf Spiele verloren, sind nur drei Punkte entfernt.

Quelle: ntv.de, tno/sid

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